Markus Wächtler - 777, Die Endzeit im Zeichen Gottes

  • 777_f.jpgSeit tausenden von Jahren wächst und gedeiht die Menschheit ohne Unterlass. Lange hat Gott dem zügellosen Treiben seiner Kinder tatenlos zugesehen, doch mittlerweile sind die Ressourcen nahezu aufgebraucht und die Natur in weiten Teilen irreparabel zerstört. Was niemand ahnen konnte: Der Schöpfer hatte gar nicht vorgesehen, so viele Menschen auf der Erde zu dulden. An einem ganz normalen Tag im beschaulichen Dresden steht auf einmal die Welt Kopf. Das Grauen wandelt in den Straßen der Stadt. Es ist der Beginn der Apokalypse im Zeichen Gottes.


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    Manchmal machen Romane, respektive deren Autoren, es einem ein wenig schwer. Bei „777“ war dies wieder einmal der Fall…


    Zuerst einmal wollte sich die Geschichte nicht in eine Schublade ablegen lassen. Was wie Horror beginnt, mutiert zur Dystopie und zwischendrin wieder zurück zum Horror. Nach beenden des Buches, möchte ich es dennoch unter dem Überbegriff Dystopie einordnen.


    Dann ist der Untertitel „Die Endzeit im Zeichen Gottes“ ein wenig irreführend. Ich hatte einen Roman mit biblischem Charakter erwartet, was er aber nicht ist. Zwar wird ab und an darauf zurückgegriffen, doch wer hier eine religiöse Verklärung des Themas „Zombie“ erwartet, der wird enttäuscht werden oder erleichtert sein, das dem nicht so ist.


    Nächster Punkt in der „Mensch, konzentrier dich!“-Kategorie sind die Kapitel des Buches, welche eigentlich nicht als solche bezeichnet werden können. Der Autor springt fröhlich zwischen den Handlungszeiten hin und her und manchmal fehlt ein wenig die strukturierte Aufteilung des Ganzen. Dies bescherte mir den einen oder anderen „War der nicht eben noch da?“-Moment, welcher sich aber schnell wieder legte, da es nicht zu kompliziert ist der Story zu folgen.


    Ein positiver Aspekt ist der Hauptcharakter an sich. Er wird recht vage, teilweise sogar farblos, gehalten und man hat so die Möglichkeit sich mit ihm etwas schneller als normal üblich zu identifizieren. Er hat keine Ecken und Kanten, die man in einer Anpassung an eigene (fiktive) Handlungsmuster abschleifen müsste.


    Ansonsten bleibt alles in den gewohnten Mustern einer Zombiedystopie. Sie sind da, man muss sich vor ihnen in Acht nehmen um nicht auch als verrottender Knochensack durch die Gegend zu rennen und Mensch ist sich selbst sein schlimmster Feind.


    Viele Neues wird einem also hier nicht geboten und der Schreibstil von Markus Wächtler lies bei mir den Eindruck zurück, dass es sich bei dem Roman um ein Erstlingswerk handeln könnte. Ich mag Schreiben, die nicht zu geschliffen sind, doch ab und an kam mir alles ein wenig zu steif und ungewollt eingezwängt vor.


    „777“ ist kein Roman für zwischendurch, was schon die Zeitsprünge und deren Verteilung innerhalb des Buches verhindern. Wer sich also gerne in Gefilde begibt die man zwar schon kennt, aber von denen man nicht genug bekommen kann, der ist hier genau richtig.


    Edition Elbflorenz


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