Die Unschuld am Morgen – Bernhard Hüttenegger

  • Edition Va Bene, Wien - Klosterneuburg 2000

    ISBN 9783851670950

    Gebunden, 184 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Einsame Inseln zu erkunden und entlegene Gegenden aufzuspüren, ist die besondere Leidenschaft des Autors. Dazu entwickelt er eine eigene Reise-Philosophie: die Nisomanie. "Wer Inseln liebt, kann gut allein sein", heißt es an einer Stelle. Ja, es gibt sie noch, die einsamen Inseln und entlegen Gegenden. "Nischen" in dem touristisch scheinbar vollkommen "erschlossenen" Europa. Wer Reise und Urlaub nicht bloß als Ware und Konsum, sondern als "Erfahrung" im wörtlichen Sinn auffasst, wird sie, angeregt durch die Lektüre, entdecken. Donegal, der Nordwesten Irlands, Megisti, eine griechische Mini-Insel und Schinoussa, im Herzen der Ägäis, sowie Röst, das Kleinod der Lofoten, werden besucht. Connemara, Dublin, Siena, die Aran Inseln, Galway, die venezianische Lagune, Cornwall, die Scillies und die kretische Südküste wechseln in bunten Bildern ab. So entstand ein Reisebuch, das sowohl Information als auch manche Anregung bietet, indem es den Leser teilhaben lässt an den sehr persönlichen, behutsamen Abenteuern. Lesen und Reisen.


    Über den Autor:

    Bernhard Hüttenegger, geboren 1948 in Rottenmann, Steiermark, Absolvierung der Bundes-Lehrerbildungsanstalt und Studium der Germanistik und Geschichte in Graz. Ständiger freier Mitarbeiter des ORF-Studios Steiermark. Lebt heute als freier Schriftsteller in Wien und auf Reisen. Er schreibt Romane, Erzählungen, Hörspiele und Essays. Er wurde mit dem Literaturpreis des Landes Steiermark, dem Förderungspreis des Landes Kärnten, dem Theodor-Körner-Förderungspreis und dem Förderungspreis der Stadt Graz ausgezeichnet.


    Mein Eindruck:

    Reisen und Schreiben, so der treffende Untertitel. Der österreichische Schriftsteller Bernhard Hüttenegger verfügt über die Fähigkeit, das auf seinen Reisen gesehene eindrücklich zu beschreiben. Darin erinnert er mich an Cees Nooteboom, der auch zahlreiche Reisebücher geschrieben hat. Dennoch gibt es natürlich erhebliche Unterschiede zwischen den Autoren. Mir sagen beide zu.


    Berhard Hüttenegger zieht es an abgelegene Orte, z.B. schottische oder irische Inseln, die touristisch noch nicht so stark erschlossen sind.

    Für Hüttenegger spielt der emotionale Zustand beim Betrachten und Erleben eine große Rolle. Ihm sind auch die Begegnungen wichtig, z.B. mit der leicht exzentrischen Italienerin im Kapitel „Die Frau, die Inseln liebte“.


    Erschütternd empfand der Autor seine Beobachtung in Irland, wo ein junges Mädchen zu Tode stürzte.

    In Irland war es auch, wo er einmal nachts bestohlen wird. Auch das ist etwas,was auf Reisen passieren kann.


    Der Autor hat wirklich einen Blick für das Detail, so erkennt er im Gleichnis der Orangen- und Zitronenbäume die Unterschiede.


    Er beschreibt auf wirklich spannende Art Hunderennen und Pferderennen samt allen Emotionen der Zuschauer.


    Und wie gut kann er die italienische Stadt Siena beschreiben. „Erbaut aus dem rotbraunen Backstein der Sieneser Tonerde“.


    In Amsterdam sitzt er schon vor Öffnung vor dem Vincent Van Gogh-Museum. (Bruder Vincent).


    Interessant wird es auch, wenn Beziehungen zwischen Orten und Schriftstellern genannt werden, z.B. D.H.Lawrence in Cornwall oder Thomas Hardy in Dorchester.

    Am Ende dann Hamsund, dem Heimatort von Knut Hamsun. Hier lässt Bernhard Hüttenegger sein Buch ausklingen.


    Für mich Bernhard Hüttenegger eine gute Entdeckung. Ein weiteres Buch von ihm habe ich bereits bestellt.


    ASIN/ISBN: 3851670957