'Die Frauen vom Nordstrand' - Kapitel 01 - 08

  • so, jetzt hab ich den ersten Abschnitt trotz Kopfschmerzen noch beendet.

    Ich bin gut im Buch angekommen, es liest sich echt flüssig. Und Anni und ihre Pläne habe ich gleich ins Herz geschlossen.


    Ich war selbst nie auf Amrum, aber meine Urgroßmutter hat da nach dem Krieg regelmässig Urlaub gemacht und 1962 war auch meine Mutter mal für zwei Wochen mit ihr da. Also hat das ganze etwas Familienbezug für mich :-) Meine Mutter schwärmt heute noch davon.


    Ich finde das Flair und die Gesellschaft der Fünfziger ist gut eingefangen. Diese Selbstgerechtigkeit der Männer, Frauen, die sich unterzuordnen haben, obwohl sie die Arbeit machen und auch gemacht haben, als die Männer im Krieg waren. Annis Vater Ole, der als Kriegsversehrter wohl sehr typisch für die Zeit ist und als Gegensatz dazu Hans, der es geschafft hat neu anzufangen.


    Renas Schicksal finde ich ganz furchtbar, aber ich fürchte, das ist damals mehr Frauen so gegangen. Hauptsache man hatte nen Mann. Ich hoffe nur, dass bei der Vergewaltigung nicht doch mehr passiert ist und Rena so verletzt wurde, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann. Das würde ihre Ehe ja endgültig zur Hölle machen, denn Gerhard wird ja wohl kaum zugeben, dass er das zu verschulden hat. Am Ende war doch immer die Frau Schuld.



    Jetzt bin ich doch gespannt, wie es mit Anni und dem Hotel weitergeht. Ich hatte ja gehofft, dass sich vielleicht was mit Hans ergibt, aber ich denke Dora ist die bessere Lösung für ihn. Anni würde ja nicht weg wollen und er hat ja auch sein gut gehendes Geschäft.


    Es bleibt interessant!

  • Ich habe erst bis zum Kapitel 6 gelesen, aber ich möchte schon mal meine ersten Eindrücke schildern, damit streifi nicht so ganz alleine in der Leserunde ist.;)

    Also ich bin auch gut ins Buch gestartet. Der Schreibstil gefällt mir, es liest sich schön locker weg und ich mag auch Anni als Person sehr.

    Ganz besonders gefällt mir die anschauliche und liebevolle Schilderung des Hotels "Strandperle" Ich kann mir das Hotel und die Räume richtig gut vorstellen und ich hätte große Lust, dort selber Urlaub zu machen. Als das selbstgemacht Frühstück mit den ganzen Leckerein beschrieben wurde, habe ich direkt Hunger bekommen. Das klingt alles so, wie wenn das Hotel ein richtiger Wohlfühlort ist.

    Und ich kann Annies Leidenschaft dafür auch richtig spüren. Ich hoffe mal sehr, sie kann sich bei ihrem Vater durchsetzten und es kommt zu einer Renovierung.


    Renas Schicksal finde ich ganz furchtbar, aber ich fürchte, das ist damals mehr Frauen so gegangen

    Ja Renas Erlebnisse mit ihrem künftigen Mann sind wirklich alles andere als schön. Ich hätte gehofft, dass sie ihn nicht heiraten wird und das sie sich gegen ihre Mutter durchsetzt. Aber das schafft sie leider nicht. Und ich befürchte mal, dass sie in ihrer Ehe nicht sehr glücklich werden wird. Auch wenn sie anscheinend in eine sehr gute Familie mit viel Geld und Ansehen einheiratet. Aber sie liebt ihren Mann nicht und er ist brutal zu ihr. Da sehe ich leider keine glückliche Zukunft für die beiden.


    Ich finde den Beginn des Buches auf jeden Fall sehr interessant und ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht.

  • Ich bin nun auch "richtig" in das Buch eingestiegen - allerdings bin ich erst mitten in Kapitel 3, deswegen les ich eure bisherigen Kommentare erstmal nicht... ;)


    Mir gefällt der Anfang schon recht gut. Die Zeit ist hart und ich kann Anni gut verstehen, dass sie etwas neuen Schwung in die Seeperle bringen möchte. Andererseits verstehe ich auch ihren Vater, der Veränderungen scheut und sich nach den Kriegserlebnissen selber nicht wiedererkennt. Es muss damals eine schwierige Zeit gewesen sein, sowohl für die Frauen, die ihre gewonnene Entscheidungsfreiheit durch die Rückkehr der Männer wieder verloren, als auch für die Männer, die sich nach ihrer Rückkehr aus dem Krieg durch ihre Verletzungen womöglich unnütz vorkamen. Das wird sicher noch ein großer Konflikt sein, durch den die Familie gehen muss.


    Die Seeperle hat ja schon einiges mitgemacht, man brauchte Raum für alle möglichen Gelegenheiten. Die Zeit, als das Hotel als Lazarett fungierte, muss furchtbar gewesen sein. Wahrscheinlich ist es gar nicht so verkehrt, mit neuem Elan neu anzufangen. Ich bin gespannt, ob und wie Anni es schafft, ihre Ideen gegenüber ihrem Vater durchzusetzen. In ihrer Mutter und Isa hat sie sicher zwei gute Unterstützer. Bin gespannt, wie es weitergeht...

  • Ich bin jetzt mit diesem Abschnitt fertig. Also ich mache mir richtig Sorgen um Rena. Ihr Ehemann gefällt mir gar nicht. Die Sprüche, die er bei der Hochzeit losgelassen hat fand ich einfach nur unpassend und geschmacklos. Wie kann er denn solche dummen Witze über Emanzipation bei seiner eigenen Hochzeitsfeier machen? Ich finde ihn einfach nur furchtbar. Rena tut mir sehr leid. Das wird ganz bestimmt keine glückliche Ehe.

  • Ich inzwischen auch endlich an der Nordsee angekommen und der erste Abschnitt hat mir schon gefallen. Ich bin leicht in die Geschichte eingestiegen und ich finde, dass die Figuren richtig lebendig beschrieben sind.


    Auch die Seeperle kann ich mir richtig bildlich vorstellen. Es muss ein wunderbarer Ort sein und ich kann Anni gut nachfühlen, warum sie so um das Hotel kämpft. Anni gefällt mir auch richtig, richtig gut. Sie ist ein patentes Mädel und zieht ihr eigenes Ding durch (ich denke da auch an Hinneke, den sie schon etwas zappeln lässt :zwinker). Genau solchen "Annis" verdanken wir heutigen Frauen es doch, dass wir so eigenständig leben dürfen.


    Ich finde auch, dass Anni und Hans gut zusammen passen würden. streifi , du hast aber schon recht, dass Dora wahrscheinlich bessern in Hans' Leben reinpasst. Aber so ganz mag ich die Hoffnung nicht aufgeben. :schuechtern


    Rena tut mir wahnsinnig leid. Was für ein furchtbarer Mensch ist ihr Bräutigam. :uebel Ich hatte so gehofft, dass Rena auf Anni hört und die Hochzeit absagt. Aber der Druck, den die Mutter ausübt, ist einfach zu gross. Über die Mutter habe ich mich sehr geärgert. Als ich aber so darüber nachdachte, habe ich schon auch verstanden, dass die Mutter nicht anders konnte. Sie meint tatsächlich, dass sei das Beste für ihre Tochter. Sehr traurig, vor allem wenn man bedenkt, dass es wahrscheinlich vielen so ergangen ist. :(

    Ich finde das Flair und die Gesellschaft der Fünfziger ist gut eingefangen. Diese Selbstgerechtigkeit der Männer, Frauen, die sich unterzuordnen haben, obwohl sie die Arbeit machen und auch gemacht haben, als die Männer im Krieg waren. Annis Vater Ole, der als Kriegsversehrter wohl sehr typisch für die Zeit ist und als Gegensatz dazu Hans, der es geschafft hat neu anzufangen.

    Ich finde das Flair und die Gesellschaft der Fünfziger ist gut eingefangen. Diese Selbstgerechtigkeit der Männer, Frauen, die sich unterzuordnen haben, obwohl sie die Arbeit machen und auch gemacht haben, als die Männer im Krieg waren. Annis Vater Ole, der als Kriegsversehrter wohl sehr typisch für die Zeit ist und als Gegensatz dazu Hans, der es geschafft hat neu anzufangen.

    Das finde ich auch. Gerade auch durch die Musik, die im Radio spielt oder die Erwähnung von Elvis Presley, lässt die damalige Zeit vor dem inneren Auge lebendig werden. Diese Beschreibungen gefallen mir wirklich gut.


    Annis Vater ist auch so einer, den man gerne schütteln würde. Gleichzeitig muss man ihm natürlich zugstehen, dass er Schlimmes erlebt hat und das prägt einen Menschen. Umso schöner, dass Hans es geschafft hat, ihn für das Projekt "Sanierung der Seeperle" zu gewinnen. Ja, den Hans mag ich wirlich sehr. :-]


    Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

  • Anni liebt die Seeperle. Die Frauen haben im Krieg alles am Laufen gehalten und dann ist Ole wieder da und will bestimmen. Aber so ging es zu jener Zeit halt. Von Frauen wurde viel gefordert, aber entscheiden durfte nur der Mann. Dabei erkennt Ole die Leistung von Anni in Gedanken an. Aber er kann nicht aus seiner Haut und die Freunde im Gasthaus bestärken ihn ja auch noch.

    Hinnerk ist nicht der richtige Mann für Anni. Da spürt man nicht wirklich Gefühle bei den beiden. Dagegen ist Hans ein wirklich patenter Kerl, der sich nicht unterkriegen lässt. Aber mit Anni verbindet ihn nur eine sehr gute Freundschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden ein Paar werden.

    Rena tut mir leid, aber sich in ihr Schicksal zu ergeben, das ist wohl der falsche Weg. Ich kann mich aber nur gut an die Zeiten erinnern, wo das Gerede der Leute wichtiger war, als die eigenen Befindlichkeiten. Renas Mutter ist auch so eine Frau. Eigentlich sollte sie Rena trösten und sich auf die Seite der Tochter schlagen.

    Aber auch die Schneiderin fand ich hart. Sie kann das Brautkleid nicht nähen, wenn Rena unzüchtig war. Echt jetzt!

  • erstaunlich ist auch immer, wie selbstgerecht die Leute manchmal waren...

    Als ob sie niemals Fehler machen würden.


    Und das schlimme daran war ja auch , dass immer mit zweierlei Mass gemessen wurde. Und teilweise auch immer noch wird.

  • Seit Mitte November gibt es bei uns nur Probleme, leider hatte neben allem anderen nun auch mein Rücken nicht mehr mitgespielt.

    Jetzt bin ich doch gespannt, wie es mit Anni und dem Hotel weitergeht. Ich hatte ja gehofft, dass sich vielleicht was mit Hans ergibt, aber ich denke Dora ist die bessere Lösung für ihn.

    Ich weiß nicht, ob Dora besser für ihn wäre. Anni hat ja Bedenken. Aber zwischen Hans und Anni ist es wirklich nur Freundschaft.

    Ja Renas Erlebnisse mit ihrem künftigen Mann sind wirklich alles andere als schön. Ich hätte gehofft, dass sie ihn nicht heiraten wird und das sie sich gegen ihre Mutter durchsetzt. Aber das schafft sie leider nicht. Und ich befürchte mal, dass sie in ihrer Ehe nicht sehr glücklich werden wird. Auch wenn sie anscheinend in eine sehr gute Familie mit viel Geld und Ansehen einheiratet. Aber sie liebt ihren Mann nicht und er ist brutal zu ihr. Da sehe ich leider keine glückliche Zukunft für die beiden.

    Ich kann Rena verstehen und auch wiederum nicht. Sie hat Angst, weil sie nicht gelernt hat und spürt daher eine Abhängigkeit, von wem auch immer. Sie traut sich nicht zu, alleine das Leben zu meistern, weil sie ja nicht gelernt hat. Dabei weiß sie genau, dass sie mit offenen Augen in ihr Unheil rennt.

    In ihrer Mutter und Isa hat sie sicher zwei gute Unterstützer.

    Bei Isa bin ich mir sicher, bei der Mutter aber ganz und gar nicht. Mir kommt es vor, als hätte die Mutter keine eigene Meinung.

    Aber der Druck, den die Mutter ausübt, ist einfach zu gross. Über die Mutter habe ich mich sehr geärgert. Als ich aber so darüber nachdachte, habe ich schon auch verstanden, dass die Mutter nicht anders konnte.

    Renas Mutter ist eine Frau, die die Meinung der anderen über alles stellt. Nur nicht unangenehm auffallen. Dabei vergisst sie ihre Tochter oder vielmehr erwartet sie, dass auch ihre Tochter sich so verhält. Dabei braucht Rena Trost und Mitgefühl. Doch davon ist bei der Mutter nicht zu spüren.

  • Ich glaube das "was denken die Nachbarn" war damals eh noch ausgeprägter und auf einer Insel vermutlich nochmal heftiger.


    Und manchmal habe ich auch den Eindruck, dass selbst die Frauen der Meinung waren, dass sie froh sein musstenn, wenn sie ein Mann genommen hat und sie dann versorgt waren. Dafür wurde jeder Preis bezahlt. Nach dem Krieg war das durch den Männermangel sicherlich noch schlimmer ausgeprägt

  • Und manchmal habe ich auch den Eindruck, dass selbst die Frauen der Meinung waren, dass sie froh sein musstenn, wenn sie ein Mann genommen hat und sie dann versorgt waren. Dafür wurde jeder Preis bezahlt. Nach dem Krieg war das durch den Männermangel sicherlich noch schlimmer ausgeprägt

    Viele Frauen hatte ja auch keine Ausbildung und waren wirklich froh, wenn sie versorgt waren. Wäre ein Ehe zerbrochen, hätten sie als "alleinstehende" kaum eine Wohnung gefunden, einen Job hatten sie sowieso nicht und für vieles brauchte man die Unterschrift eines Mannes (sei es Vater, Vormund oder Ehemann). Man konnte ohne diese Unterschrift keinen Vertrag abschließen.

    Unter solchen Bedingungen überlegt man es sich, ob man ohne Mann sein will und macht sich unberechtigterweise klein.

  • Bei Isa bin ich mir sicher, bei der Mutter aber ganz und gar nicht. Mir kommt es vor, als hätte die Mutter keine eigene Meinung.

    Ja, Greta mag vielleicht eher Mitläuferin sein. Aber grundsätzlich bestärkt sie Anni in ihrem Vorhaben, das ist nicht ganz unwichtig. Sie könnte sich auch auf Oles Seite schlagen und komplett abblocken (zum Glück hat sich Ole dank Hans' Geschick doch noch breitschlagen lassen).

  • Einen großen Teil dieses Abschnitts habe ich nun gelesen...………..

    Schöne Vorstellung, so eine Pension zu führen.

    Und dann noch in dieser traumhaften Umgebung. :-)

    Da kann und muss man den einen oder anderen nervigen Gast schon verkraften.

    Die Probleme der Frauen und Männer in den Jahren nach dem Ende des Krieges werden gut dargestellt.

    Wenn auch der Fokus bei den Frauen liegt.

    Anni ist eine durchweg positive und sympathische Figur.

    Ich mag sie, sie hat Pläne und kämpft für die Umsetzung derselben...………

    Auch menschlich hat sie das Herz am rechten Fleck.

    Da war es mir doch fast Zuviel, dass sie jetzt auch noch aussieht wie Grace Kelly. ;-)


    Und dann gibt es Hans, der ebenfalls fast perfekt erscheint.

    Da kommt einem schon der Gedanke, dass die Beiden zusammen passen würden...……


    Rena trifft es hart und ich denke, es kommen wirklich schwere Zeiten auf sie zu.

    Aber in der damaligen Zeit waren die Möglichkeiten begrenzt und sie hat auch nicht die Kraft, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, sich gegen diese Hochzeit aufzulehnen.


    Mal schauen, wie es weiter geht. :-)