Vicious - das Böse in uns - V.E. Schwab

  • ASIN/ISBN: B07R3V9JLJ


    Vicious – das Böse in uns

    V.E. Schwab

    Fischer Tor

    ASIN: B07R3V9JLJ

    ISBN-13: 978-3596705030

    400 Seiten (179 KB)

    Kindle Ausgabe 14,99

    Broschiert 16,99


    Über die Autorin: Victoria (V. E.) Schwab ist 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters zur Welt gekommen und seitdem von unstillbarer Wanderlust getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten. Die drei Bücher der Weltenwanderer-Trilogie um den Antari Kell und Lila Bard wurden zu internationalen Bestsellern.


    Amazon Kurzbeschreibung: Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ­? und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.

    Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …


    Superhelden – wir alle kennen sie aus verschiedensten Filmen und Büchern. Sie alle haben oft etwas gemeinsam; sie erlangen durch ein besonderes Ereignis in ihrem Leben Superkräfte. Meist war das Ereignis traumatisch und die Kräfte konnten sie sich leider nicht aussuchen… Die Freunde Victor und Eli interessieren sich auf dem College für sogenannte Eos, Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und entdecken, wie sie selbst dazu werden können. Tatsächlich gelingt ihnen das, doch der Preis ist hoch, denn neben ihren nun neu erlangten, unterschiedlichen Superkräften, wird ihnen auch etwas genommen; beide werden zu Menschen, denen Empathie und weitere wichtige soziale Fähigkeiten fehlen.

    Victor und Eli geraten in einen Konflikt, an dessen Ende Victor im Gefängnis landet und nur noch eines will; Rache an Eli, der ihn verraten hat.


    Elis religiöse Prägung verstärkt sich, er erklärt Eos zu Monstern, die keine Lebensberechtigung haben und er macht sich zu einem Vernichtungsfeldzug quer durchs ganze Land auf.

    Als Victor aus dem Gefängnis kommt, folgt er Elis Spur, um endlich seine Genugtuung zu erhalten.


    Die Geschichte erinnert natürlich etwas an die Marvel-Produktionen, die ich sehr mag, allerdings fehlt hier leider ein wenig Humor, mit dem man die an sich gute Story noch etwas hätte aufpeppen können. Alles andere passt. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, die fast durchweg spannende Handlung geht rasant voran und die düstere Atmosphäre machen das Buch zu einem Pageturner für alle, die Superhelden lieben.

    Ein gelungener Auftakt zu einer Serie, dessen erster Band zum Glück nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet und der trotzdem Lust auf die folgenden Bände macht.

  • Die Studenten Victor und Eli forschen über ExtraOrdinäre (EOs), also Menschen, die besondere Fähigkeiten haben. Es stellt sich heraus, dass alle gestorben sind bzw. eine Nahtoderfahrung gemacht haben, offenbar ist das der Grund für ihre Fähigkeiten. Also müssen Victor und Eli sterben, um ihre Forschungen vorantreiben zu können. Zehn Jahre später sind sie Todfeinde.


    Die Idee, die hinter die dem Roman steckt, ist spannend – ich hatte Lust, den Roman zu lesen, doch dann entwickelte ich schnell eine sehr ambivalente Beziehung zur Geschichtee und vor allem zu den beiden Protagonisten. Und bis ich den letzten Satz gelesen habe, wusste ich nicht so recht, ob ich den Roman nun mag, oder nicht – ehrlich gesagt weiß ich das immer noch nicht.


    Wie gesagt, ich finde die Grundidee gut, die Fähigkeiten, die die EOs entwickeln, von denen man erfährt, sind passend und ihre Entstehung verständlich erklärt. Die Entwicklung, die die beiden Protagonisten durchlaufen, finde ich nachvollziehbar, obwohl sie mir gerade bei Eli etwas suspekt erscheint, aber, man muss eben auch das Setting bedenken. Aber: Beide Protatonisten sind nicht sympathisch, man kann sich mit keinem der beiden identifizieren, eher ist das Gegenteil der Fall.


    Natürlich sind die beiden nicht die einzigen Charaktere, da gibt es noch die Schwestern Serena und Sydney, die auf verschiedenen Seiten landen, und von denen wenigstens Sydney, die noch ein Kind ist, einen Sympathiebonus bekommt. Auch die beiden sind EOs mit interessanten Fähigkeiten.


    Mein Favorit allerdings war sehr schnell Mitchell der zwar auffällt, aber kein EO ist. Er hat das Herz am rechten Fleck, auch wenn er nicht immer nach Recht und Ordnung handelt. Mir gefällt, dass sich die Autorin Zeit genommen hat, ihren Charakteren Charakter zu geben und auch deren Vorgeschichte nicht unter den Teppich fallen lässt, wodurch manches verständlicher wird. Bei Mitchell hat das gut funktioniert, und so hatte ich wenigstens einen, um den ich mir Sorgen machen konnte.


    Die Geschichte selbst hat ihre spannenden Szenen, manche auch sehr blutig und/oder grausam, und gerade gegen Ende wollte ich den Roman nur noch ungern aus der Hand legen. Manchmal fand ich, Eli wurde es zu leicht gemacht, gerade auch durch seine Begleitung. Ich glaube nicht, dass sich der Roman lange einprägen wird, aber für den Moment ist er interessanter Lesestoff. Und den Nachfolgeband werde ich auf jeden Fall auch noch lesen.


    Erzählt wird auf mehreren Zeitebenen, die Geschichte springt in den Zeiten hin und her – was passiert gerade, was vor zehn Jahren, was vorgestern usw. Das muss man mögen, ich mag es, für mich wird die Geschichte dadurch lebendiger. Dazu sind die Kapitel kurz und der Schreibstil flüssig, so dass man schnell vorankommt.


    Unterm Strich also hat mich der Roman, trotz seiner fragwürdigen Charaktere und seiner Düsternis, doch unterhalten. Auch die interessante Idee, vor allem, was die Entstehung der Fähigkeiten und deren Ausarbeitung angeht, ist anerkennenswert, so dass ich 7 Punkte vergebe (aufgerundet, wo nötig) und eine Leseempfehlung für alle, die einmal etwas anderes lesen wollen und nicht zimperlich sind.

  • Die Studenten Eli und Victor wollen durch eine Nahtoderfahrung Superkräfte bekommen - sogenannte ExtraOrdinäre. Doch durch die Kräfte, die sie erhalten, werden aus den beiden Freunden erbitterte Feinde. Eli, der andere EO´s tötet, ist durch seine Unverwundbarkeit klar im Vorteil. Victor kann immerhin Schmerzen zufügen oder nehmen.

    Das Cover im Comic-Style zeigt Victor und passt nicht nur hervorragend zum Buch, sondern sieht auch gut aus.

    Insgesamt erinnert das Buch etwas an manche Marvel-Geschichten, wie z.B. die X-Men, allerdings sind hier ganz andere Voraussetzungen gegeben und die beiden Hauptcharaktere sind eher Anti-Helden.

    Der Schreibstil der Autorin ist fantastisch; Orte und Charaktere werden detailgetreu wiedergegeben.

    Der Plot ist ausgezeichnet durchdacht und die Spannung ist das ganze Buch über auf sehr hohem Niveau.

    Ein paar Kleinigkeiten störten mich aber:

    - "ExtraOrdinär" klingt natürlich sehr seltsam und auch ein wenig lustig - dies liegt an der Übersetzung, denn im Original sind sie natürlich "Extraordinary", was "Außergewöhnliche" bedeutet. Hier wäre die Übersetzung wirklich besser gewesen, auch wenn man natürlich auch "EO´s" nicht verwenden hätte können. Auf der anderen Seite werden auch einige anglikanische Wörter benutzt, die hierzulande doch eher unbekannt sind (z.B. Sharper).

    - V.a. zu Beginn des Buches hätte ich mir einen chronologischen Aufbau gewünscht, der auch nichts von der Spannung genommen hätte. Dadurch passierte es auch, das ein Kapitel mit der Zeitangabe falsch war.

    Obwohl ich eigentlich kein Marvel-Fan bin, konnte mich das Buch dennoch überzeugen, sodass ich mir gleich den 2. Teil besorgt habe.

    Fazit: Spannender Fantasy-Thriller-Auftakt, der mich überzeugen konnte. 4,5 von 5 Sternen