Glaub nicht alles, was du denkst - Alexandra Reinwarth

  • Glaub nicht alles was du denkst - Wie du eine Denkfehler entlarvst und endlich freie Entscheidungen triffst von Alexandra Reinwarth


    ASIN/ISBN: 3747400434


    Taschenbuch, 256 Seiten

    mvg-Verlag 2019, München


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    Alexandra Reinwarth trifft ihre Entscheidungen rational. Also einigermaßen. Das dachte sie zumindest, bis sie sich intensiver mit der Frage beschäftigte, ob das 17. Paar schwarze Schuhe im Schrank wirklich nötig war. Jetzt weiß sie: Der Verstand hat nichts zu melden. Regelmäßig wird man von anerzogenen Denkfehlern in die Irre geführt.


    Scharfsinnig und witzig zeigt Alexandra Reinwarth, wie man diesen Fehlern auf die Spur kommt und endlich kluge Entscheidungen trifft. Eine unerlässliche Hilfe für alle, die sich wundern, warum sie gute Vorsätze nie einhalten, tolle Ideen nicht umsetzen und dauernd Dinge kaufen, die sie niemals brauchen werden.


    Zur Autorin (zusammengefasst aus Wikipedia)


    Alexandra Reinwarth (*1973 in Nürnberg) ist eine deutsche Journalistin und Buchautorin. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Non-Fiction-Autorinnen im deutschsprachigen Markt und beschäftigt sich vor allem mit persönlichen Erfahrungen und Alltagsproblemen.


    Meine Meinung


    „Wir sind also zusammengefasst ahnungsloser, unfähiger, ohnmächtiger, bedeutungsloser, selbstgerechter, verbohrter und doofer, was wir uns gemeinhin eingestehen.“

    Nachwort S. 252


    Der Satz trifft es ganz gut. Auf den vorhergehenden 250 Seiten versucht Alexandra Reinwarth nämlich, uns LeserInnen aufzuzeigen, wo unser Unterbewusstsein (im Buch „der Clown“) überall mitmischt und dadurch elementare Denkfehler entstehen (können).


    Es ist zwar ein Ratgeber, aber keiner der Sorte, der das Ziel hat, das Leben seiner LeserInnen komplett umzukrempeln. Eher im Gegenteil – das Buch will zum bewussten Nachdenken anregen. Das klappt meiner Meinung nach sehr gut, denn ich habe mir wirklich öfters überlegt, welche unbewussten Denkfehler sich bei mir wohl eingeschlichen haben. Und auch, wenn man diese natürlich nicht auf Anhieb aufspüren kann – schon allein mehr Wissen über unser Unbewusstes hilft, dieses und so manches Muster oder Verhaltensweise besser zu verstehen und in der Folge auch ändern zu können.


    Auffällig ist der Schreibstil. Beim ersten Blättern im Buch bin ich daran hängengeblieben, weil Alexandra Reinwarth schreibt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Mit einem Augenzwinkern, nicht allzu ernst, größtenteils humorvoll. Für ein Sachbuch sehr ungewöhnlich, manchmal zwar vielleicht einen Ticken zu salopp, aber sehr gut lesbar und immer kurzweilig. Sie beschreibt mit vielen Bildern und noch mehr Beispielen und zieht immer wieder „reale“ Personen heran, um ihre Aussagen zu untermauern.


    Ich kann nicht beurteilen, inwieweit Alexandra Reinwarth mit ihren Aussagen „recht“ hat. Für mich liest sich das meiste sehr überzeugend, manchmal finde ich zwar ihre Schlussfolgerungen etwas weit hergeholt, aber sich selbst Gedanken zu machen ist gerade bei einem Sachbuch nicht verkehrt. Frau Reinwarth zitiert sehr viele Studien und Experimente mit entsprechenden Quellangaben, so dass man auf Wunsch auch vieles nachlesen könnte. Einiges kannte ich bereits, aber das hat mich nicht weiter gestört.


    Fazit: Ein sehr locker geschriebenes und dadurch leicht zu lesendes Buch über das Unbewusste in uns und so manche Folgen. Ich finde es sehr empfehlenswert, denn es hilft, sich und die Umwelt bewusster wahrzunehmen. Neun Eulenpunkte von mir.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021