Herr Origami - von Jean-Marc Ceci

  • Titel: Herr Origami


    Original-Titel: Monsieur Origami

    Autor: Jean-Marc Ceci
    Übersetzerin: Claudia Kalscheuer

    Verlag: Hoffmann & Campe
    Erschienen: 04.03.2020
    Seitenzahl: 160
    ISBN-10:
    3455008577
    ISBN-13: 978-3455008579
    Preis gebundene Ausgabe: 16,- €

    Preis E-Book: 9,99 €


    Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)

    Ein junger Japaner reist auf der Suche nach seiner großen Liebe nach Italien. Als er sie nicht finden kann, wählt er ein Leben in Abgeschiedenheit. In der Toskana widmet er sich ganz der Meditation und der Herstellung von Washi, traditionellem japanischem Papier, das zum Falten von Origami benötigt wird. Jahrzehnte später besucht ihn ein junger Uhrmacher. Der Mann arbeitet an einer hochkomplizierten Uhr, die sämtliche Zeitmessungen abbilden soll. Die Begegnung gibt dem Leben beider Männer eine völlig neue Richtung.



    Über den Autor (Quelle: Hoffmann & Campe)

    Jean-Marc Ceci, geboren 1977, hat die italienische und belgische Staatsbürgerschaft. Er lehrt Rechtswissenschaften und lebt mit seiner Familie in Südbelgien. Herr Origami ist sein erster Roman.



    Meine Gedanken zum Buch

    Zum Inhalt

    Herr Origami heißt eigentlich Kurogiku-sensei (also Meister Kurogiku). Dieser Name bedeutet schwarze Chrysantheme. Die Chrysantheme wiederum ist in Japan eine heilige Blume und symbolisiert Freude, Lachen und Ewigkeit. Trotz seines Namens ist Meister Kurogiku ein sehr stiller und in sich gekehrter Mann, der als junger Mann auf der Suche nach einer geheimnisvollen Frau von Japan nach Italien reiste. Obwohl er seine große Liebe nicht gefunden hat, bleibt in der Toskana. Seine Tage verbringt er mit Meditationen und der Herstellung von Washi, dem traditionellen Papier, das für die japanische Faltkunst Origami verwendet wird. Seine Ruhe wird durch einen jungen Uhrmacher gestört, der ein Domizil sucht, um eine hochkomplizierte Uhr entwickeln zu können. Ob die beiden ungleichen Männer, die in scheinbar unterschiedlichen Welten leben, zueinander finden können?


    So fand ich's

    Die japanische Kultur fasziniert mich schon seit längerem und da wundert es auch nicht, dass ich über dieses Büchlein gestolpert bin. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass man kein „normales Buch“, keinen Roman im herkömmlichen Sinn in den Händen hält.


    Jean-Marc Ceci erzählt die leise und unaufgeregte Geschichte in kurzen und einfachen Sätzen. Auf jeder Seite gibt es nur wenige Sätze und manchmal besteht ein Abschnitt aus einem kurzen Satz. Zu Beginn dachte ich noch, dass das eine schnelle Lektüre werden würde. Ich konnte dann bei mir selber beobachten, dass ich ganz automatisch langsamer und viel bewusster gelesen habe. Es wäre auf jeden Fall schade über die Seiten zu fliegen, wie ich es manchmal bei spannenden Thrillern mache, da ich unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Hier konnte ich nicht anders und habe jeden einzelnen Satz genossen und auf mich wirken lassen.


    Man könnte also sagen, dass es ein entschleunigendes Büchlein ist, das mir auf besondere Art gut getan hat. Für mich ist es ein kleines Schatzkästchen mit kleinen, aber sehr feinen und exquisiten Perlen darin. Meister Kurogikus Vergleiche und seine Philosophie haben mich sehr berührt. Ich hatte mir ein paar Zitate rausgeschrieben, die ich für meinen Leseeindruck verwenden wollte. Aber ich habe festgestellt, dass sie einfach so hingeschrieben einiges an ihrer Wirkung einbüßen und das wäre sehr schade.

    Ich habe „Herr Origami“ als E-Book gelesen. Aber ich werde es mir selber noch als gedrucktes Buch schenken, damit ich immer wieder drin blättern und die schönen Perlen anschauen, sprich lesen kann.



    Leider klappt die Verlinkung nicht sauber - ich habe alle drei Nummern ausprobiert. Daher hier der Link auf die herkömmliche Weise:

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Ayasha ()