Mary und der Riese – Philip K. Dick

  • OT: Mary and the Giant


    Kurzbeschreibung:

    Kalifornien Anfang der 1950er Jahre: Joseph Schilling, in die Jahre gekommener Musik-Connaisseur mit einem fatalen Hang zu jüngeren Frauen, eröffnet im beschaulichen Pacific Park einen Plattenladen. Mary Anne Reynolds, zweiundzwanzig Jahre alt, unzufrieden mit ihrem Leben und zutiefst neurotisch, flieht, von ihrer großen Liebe, dem Nachtclubsänger Carleton Tweany, schwer enttäuscht, in Schillings Arme, derweil dieser von einer verflossenen Liebsten und deren Mann verfolgt und von dem Pianisten Paul Nitz, der wiederum Mary Anne liebt, misstrauisch beäugt wird.

    Ein Schnitzlerscher Reigen der Irrungen und Wirrungen entbrennt, der so unerbittlich wie eine griechische Tragödie seinen Lauf nimmt.


    Über den Autor:

    Philip K. Dick wurde 1928 in Chicago geboren. Schon in jungen Jahren schrieb er zahllose Stories und arbeitete als Verkäufer in einem Plattenladen in Berkeley, ehe er 1952 hauptberuflich Schriftsteller wurde. Er verfaßte über hundert Erzählungen und Kurzgeschichten für diverse Magazine und Anthologien und schrieb mehr als dreißig Romane, von denen etliche heute als Klassiker der amerikanischen Literatur gelten. Philip K. Dick starb am 2. März 1982 in Santa Ana, Kalifornien, an den Folgen eines Schlaganfalls.


    Mein Eindruck:

    Philip K. Dick wurde berühmt als Autor von Scinece Fiction-Romanen, aber er hat auch eine Reihe von zeitgenössischen Gesellschaftsromanen geschrieben.

    Mary and the Giant gehört dazu. Der Roman wurde 1955 geschrieben.


    Dem Autor gelingt es, einen realistischen Blick auf die US-amerikanische Gesellschaft der frühen fünfziger Jahre in Kalifornien zu werfen. Das ist eine große Qualität.

    Im Mittelpunkt steht die 20jährige Mary Anne, die als Stenotypistin in der Kleinstadt Pacific Park lebt. Sie ist nicht besonders zufrieden mit ihrem Leben und hofft auf neue Chancen, sowohl beruflich wie in der Liebe.

    Ein konventionelles Leben mit ihrem Freund Dave, das in Ehe, Kinder und Hausfrauendasein führen würde, schreckt sie ab.


    Mary trifft den großen schwarzen Jazzsänger Carleton Tweany, von dem sie fasziniert ist.

    Dann versucht sie einen Job im neuen Schallplattenladen der Stadt zu bekommen, der von Joseph Schilling geführt wird. Doch das verläuft nicht ohne Schwierigkeiten.


    Philip K. Dick schreibt überwiegend trockene, pointierte Dialoge. Das muss man mögen. Auf jeden Fall schafft er es, das Interesse für seine Figuren zu wecken und von ihren Problemen und Hoffnungen zu erzählen.


    Ich habe die englische Ausgabe von 1987 gelesen, aber es gibt auch eine Übersetzung von 2010, die ich hier verlinke.



    ASIN/ISBN: 3924959803