Jean-Luc Bannalec - Bretonische Spezialitäten

  • Klappentext:


    Diese ersten schönen Sommertage im Juni wären perfekt für einen heiteren Ausflug nach Saint-Malo. Aber zu seinem Leidwesen muss Kommissar Dupin dort ein Polizeiseminar besuchen, es geht um die engere Zusammenarbeit zwischen den bretonischen Départements.

    Als Dupin in einer Pause durch die Markthallen der Altstadt schlendert, ereignet sich unmittelbar vor seinen Augen ein Mord. Die Täterin flieht. Sie ist die Schwester des Opfers, beide Frauen sind berühmte Küchenchefinnen der Region. Schnell stellt sich heraus: Das war bloß der Anfang einer heimtückischen Mordserie. Gemeinsam mit den Kommissaren der anderen Départements ermittelt Dupin in einem Wettlauf gegen die Zeit. In der Austernstadt Cancale, im hochherrschaftlichen Seebad Dinard und in der einzigartigen Restaurantszene Saint-Malos stoßen sie dabei auf haarsträubende Familiengeheimnisse, tragische Verwerfungen und unglaubliche Geschichten.


    Meine Meinung:


    "Bretonische Spezialitäten" ist der neunte Fall für Kommissar Dupin. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, muss man die Vorgänger nicht unbedingt kennen.


    In diesem Band erlebt man Dupin von einer ganz anderen Seite: Er ermittelt in Saint-Malo statt in seiner Heimat Concarneau. Außerdem ist er diesmal kein Einzelkämpfer, sondern hat zwei gleichberechtigte Kommissare an seiner Seite. Nolwenn und die restliche Mannschaft aus Concarneau spielen nur eine untergeordnete Rolle.


    Da es für den Mord zahlreiche Zeugen gibt, ist die Mörderin von Anfang an bekannt. Trotzdem entwickelt sich der Fall unvorhersehbar. Es gilt, das Motiv aufzudecken. Außerdem geschehen weitere Verbrechen im Umfeld der Täterin, während diese bereits in Untersuchungshaft sitzt. Übermäßig spannende Szenen fehlen. Es ist eher ein Krimi zum Miträtseln, wie alles zusammenhängt. Am Ende kommt Dupin zu einer schlüssigen Auflösung.


    Neben der Krimihandlung gibt es Informationen zu Saint-Malo und Umgebung. Diese bildhaften Beschreibungen haben mir gut gefallen und in mir den Wunsch geweckt, einmal dorthin zu fahren. Anders als in manchen der Vorgängerbände fand ich das Verhältnis zwischen Ermittlungen und Beschreibungen diesmal ausgewogen.


    Fazit:


    Ein insgesamt gelungener Krimi mit schlüssiger Auflösung, ohne große Spannung, dafür aber mit atmosphärischen Beschreibungen von Saint-Malo und Umgebung, acht Eulenpunkte.


    ASIN/ISBN: 3462054015

  • "Bretonische Spezialitäten" nimmt den Leser wieder einmal mit an die sturmumtoste nordfranzösische Atlantikküste. Der altbekannte Protagonist wird völlig plötzlich und unvermittelt mitten in eine Mordermittlung hineingeworfen, die eigentlich außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs läuft und wo er sich mit Kollegen arrangieren muss, was seine Ermittlungsmethoden stark einschränkt. Die Geschichte ist bis zuletzt undurchsichtig und daher spannend. Der Leser erfährt viel von Land und Leuten und erfährt den bretonischen Stolz nahezu am eigenen Leib. Das Ganze wird gewürzt mit ausschweifenden kulinarischen Gelagen und dem allgegenwärtigen französischen Lebensstil, den man erlebt haben muss, um ihn zu verstehen.


    Es ist ein sehr kurzweiliges Buch, das dem Leser als Mischung zwischen Reiseführer und Krimi einen tollen Partner für einen Frankreichurlaub bieten würde.


    Fazit: Gut gebrüllt, Herr Kommissar!