Sieben Richtige – Volker Jarck

  • ASIN/ISBN: 3103970390



    Verlag: S. Fischer Verlag

    Erscheinungsdatum: 26. August 2020

    Seiten: 320

    ISBN: 978-3103970395


    Der Autor (Verlag):


    Volker Jarck, geboren 1974, mag schöne Sätze in guten Büchern. Er hat im Buchhandel gejobbt, in Bochum Literatur studiert und Theater gespielt. In Frankfurt am Main und Berlin hat er bei großen Buchverlagen als Lektor und Programmleiter gearbeitet. Begeisterungsfähig bei Sport, Serien und Spaghetti-Eis, lebt Volker Jarck mit seiner Frau, einer Drehbuchautorin, in Köln.



    Klappentext (Verlag):

    So viel mehr als Zufall: der Roman über das Glück, dass wir alle miteinander verbunden sind.

    Ein kleines Mädchen, zur falschen Zeit an der falschen Kreuzung. Ein Umzugswagen, der nicht an sein Ziel kommt. Eine viel zu traurige E-Mail, eine Frau, die auf ihre Möbel wartet, und ein Abend in Rom mit zu viel Gin im Tonic. Nur ein paar Sommer-Sekunden verändern und verbinden die Lebenswege von Greta, Victor, Eva und all den anderen. Irgendwo zwischen Bochum, Boston und Köln glauben sie an ihre Träume, an die Zukunft oder an das Glück, einmal die Hauptrolle im Leben eines anderen zu spielen. Und jeder Sommer-Abend kann das unvergessliche Kapitel eines richtigen Lebens werden.

    Berührend, unterhaltend, literarisch erzählt Volker Jarck in »Sieben Richtige« von Augenblicken für immer.



    Meine Meinung:


    Dieses Buch zeigt wieder, dass der Klappentext niemals die Gefühle, die beim Leser während der Lektüre entstehen, darstellen kann. Ich fand den Inhalt laut dem Klappentext ganz interessant, das Buch aber habe ich ab der ersten Seite geliebt und verschlungen.


    Es geht um die Geschichte verschiedener Personen, die sich im Laufe ihres Lebens zufällig oder auch absichtlich getroffen haben, die das eine oder andere Leid erlebt haben oder Freude und Glück miteinander geteilt haben. Für mich war es sehr überraschend, dass eine Geschichte, die eigentlich zum größten Teil durch Zufälle funktioniert so wenig konstruiert daher kommt. Die Geschichten der einzelnen Personen greifen ineinander und bedingen sich zum Teil gegenseitig. Das Buch las sich einfach wie das echte Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Und Volker Jarck hat es geschafft trotz der knapp 300 Seiten die Charaktere für einen Leser wie mich, der es eher ausführlich mag, so liebenswert und mit Tiefe aufzubauen, dass ich mit ihnen mitfühlen konnte. Für mich ist „Sieben Richtige“ ein sehr gelungenes Debut.


    Als Extraplus spielt das Buch in meiner Heimat, im Ruhrgebiet. Und auch dies hat er perfekt eingefangen: „Die Autobahnen zwischen Ruhr und Rhein sind Psychotests, und er hat schon reichlich Aggression auf der linken und Depression auf der mittleren Fahrspur gespürt.“


    Ich kann euch diese kleine Liebeserklärung an das Leben mit all seinen Irrungen und Wirrungen sehr ans Herz legen.

    Das Buch wurde mir von Netgalley und den S. Fischer Verlagen zur Verfügung gestellt. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

  • chaotisch und verworren

    Zwei Autos leisten sich ein illegales Rennen bei dem ein kleines Mädchen schwer verletzt wird. Es überlebt aber das Familienleben wird nie mehr so sein wie es war oder hätte sein sollen. Frauen und Männer treffen sich, gründen eine Familie, trennen sich und finden neu Partner. Manch einer wird auch plötzlich aus dem Leben gerissen. Jemand beginnt ein neues Leben in einer neuen Stadt und wartet auf einen Umzugswagen, der wegen eines Todesfalls wesentlich später kommen wird. Es werden Bücher geschrieben und Bilder dazu gemalt. Kinder werden geboren auch auf der anderen Seite des großen Teichs.


    Der Autor macht es dem Leser wirklich nicht einfach sein Buch zu mögen. Nicht nur sein abgehackter Schreibstil fordert den Leser auch dass er auf der Zeitachse in einer Tour hin und her springt. Und dann die vielen Erzählstränge. Kurz die Geschichte ist alles andere als Rund und ziemlich eckig geraten. Um nicht zu sagen vollkommen chaotisch erzählt.


    In diesem Roman wird nicht nur eine Geschichte über eine Person erzählt nein es werden ganz viele Geschichte von ganz vielen verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten erzählt. Und das wird ziemlich anstrengend zu verfolgen und die Personen zueinander ins richtige Verhältnis zu setzen. Auch wenn der Autor ganz am Beginn ein Liste mit Personen aufführt und deren Verhältnis zu einander, will man doch als Leser nicht immerzu nachschlagen.


    Leider überzeugen auch die Figuren nicht wirklich. Aus dem einfachen Grund das man als Leser gar nicht die Möglichkeit hat eine Figur länger kennenzulernen, weil der Autor es für wichtiger hält unbedingt weitere Figuren einzuführen und diese dann auch noch kreuz und quer mit einander verkuppelt heiraten, scheiden, sterben, wieder heiraten usw. lässt.


    Fazit: So richtig bin ich weder mit der atypischen Erzählweise noch mit dem abgehackten Erzählstil klargekommen. Und das kreuz und quer mit der Figurenkonstellation war auch eine Herausforderung. Die Geschichte hätte eine chronologische Erzählweise viel besser gestanden. Und wo bitte steht geschrieben das jede Figur eine Hauptfigur sein muss? Dieses hin und her springen auf der Zeitachse war wirklich nervend. Dabei war der Storyansatz wirklich gut, aber durch diese dämliche Erzählweise hat der Autor es wirklich geschafft die Geschichte zu verhunzen. Daher kann ich diese Geschichte auch nur bedingt empfehlen. :(:(:(