Feenstaub – Cornelia Travnicek

  • Verlag: Picus, 2020

    Gebundene Ausgabe : 280 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    n einer Schicksalsgemeinschaft sind Petru, Cheta und Magare verbunden, gezwungen in ewiges Kindsein: Sie leben am Rande einer gesichtslosen Großstadt. Täglich müssen sie dafür sorgen, dass die Schatzkiste des Krakadzil voller wird. Der wird schnell ungehalten, wenn die Kasse nicht stimmt, und so rücken die drei Jungs aus, um denen wegzunehmen, die es am ehesten zu verschmerzen scheinen. Auszuhalten ist das für sie nur mit einer täglichen Ration Feenstaub.

    Alles wird anders, als Petru Marja kennenlernt: Nicht nur lernt er mit ihr die Sprache der Stadt zu verstehen, er erfährt auch zum ersten Mal in seinem Leben, was Familie sein kann. Als den drei jungen Taschendieben ein Neuling zur Ausbildung übergeben wird, wechselt Petrus Leben ebenso wie das seiner Schicksalsgenossen noch einmal die Richtung …

    Vergessene Kindheiten und brutale Ausbeutung: Poetisch bis derb, in kurzen, intensiven Szenen erzählt Cornelia Travnicek von drei Taschendieben wider Willen, die um ihre Zukunft kämpfen.


    Über die Autorin:

    Cornelia Travnicek, geboren 1987, lebt in Niederösterreich. Studium der Sinologie und Informatik, arbeitet als Researcher in einem Zentrum für ­Virtual Reality und Visualisierung. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet. 2012 erschien mit großem Erfolg ihr Debütroman »Chucks«, der 2015 verfilmt wurde. Nach dem Roman »Junge Hunde« (2015) und dem Gedichtband »Parablüh« erschien 2019 ihr erstes Kinderbuch »Zwei dabei« (illustriert von Birgitta Heiskel).


    Mein Eindruck:

    Diesem Roman, der zu einem beträchtlichen Teil in einer knappen Form gehalten ist, muss man erst allmählich auf die Spur kommen. Zum einen gibt es märchenhafte Motive, angelehnt an Peter Pan oder Bücher von Charles Dickens.

    Zum anderen gibt es krassen Realismus. Es sind offenbar eine Reihe von jungen Flüchtlingen, die zu Taschendiebstahl gehalten und dabei ausgebeutet werden. Nur durch eine Droge namens Feenstaub werden sie bei der Stange gehalten.


    Der Erzähler ist Petru, der eher ein skeptisches Weltbild hat, dann aber auch Momente der Hoffnung kennt. In kurzen Abschnitten folgt der Leser seinen Emotionen. Manchmal sind es nur wenige Zeilen auf einer Seite,


    Der Druck auf die jugendlichen Figuren wächst und sie kommen immer mehr in eine Krise, die eskalieren wird.


    Der Roman befindet sich auf der Longlist zum Österreichischen Buchpreis 2020. Mir hat das Buch eigentlich ganz gut gefallen, aber ob es für die Shortlist reicht, ist schwer zu sagen.


    ASIN/ISBN: 3711720900