Ameisen unterm Brennglas – Jens Steiner


  • Verlag: Arche, 2020


    Kurzbeschreibung:

    Eine Serie von Gewaltakten erschüttert die Schweiz: Ein unbekanntes Paar steckt ein Haus in Brand, schießt auf eine Raststätte, nimmt eine Geisel. Die Medien schreiben den Taten sogleich verschiedenste terroristische Hintergründe zu. Auch die Bevölkerung versucht, sich einen Reim auf die Vorkommnisse zu machen, unter ihnen: Toni Manfredi, der in seiner Wohnung im achtzehnten Stock eines Hochhauses beim Fernsehen obsessiv Krippenfiguren schnitzt. Martin Boll, der immer mehr den Zugang zu seiner konsum- und smartphoneabhängigen Familie verliert. Regina, Mutter eines umherstreunenden Zehnjährigen, deren viele Ehrenämter sie zunehmend den Verstand kosten. Sie alle wünschen sich Halt und Stabilität, doch ihre Welt gerät immer mehr aus den Fugen. Darauf reagieren sie mit Resignation – oder mit lautstarker Entrüstung und Aggression.


    Über den Autor:

    Jens Steiner, geboren 1975, studierte Germanistik, Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft in Zürich und Genf. Sein erster Roman ›Hasenleben‹ stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011 und erhielt den Förderpreis der Schweizerischen Schillerstiftung. 2013 gewann er mit ›Carambole‹ den Schweizer Buchpreis und stand erneut auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Im Arche Literatur Verlag erschien 2017 sein Roman ›Mein Leben als Hoffnungsträger‹ sowie 2018 der Kurzgeschichtenband ›Weihnachten könnte so schön sein‹.


    Mein Eindruck:

    Von diesem Buch habe ich eine gekürzte 10teilige Radiolesung gehört, ein Hörbuch dazu gibt es aber anscheinend nicht.


    Es wird in Episoden verteilt auf 4 Tage ein Gesellschaftsporträt erzählt. Es wechseln ständig die Perspektiven der Hauptfiguren: Martin, Toni, Regina, dann ihr Sohn Raffi. Spät kommt noch der alte Jacques Rance hinzu.

    Eine richtige kontinuierliche Handlung gibt es kaum, vieles was passiert scheint beliebig, dafür sind die Befindlichkeiten der Figuren immer Thema.

    Immerhin kann man den 10jährigen Rafi folgen, der in die Hände des Verbrecherpaares geraten ist. Seine Mutter Regina hat erst nach 2 Tagen überhaupt gemerkt, das ihr Sohn verschwunden ist.


    Jens Steiner ist ein Autor, der für ein gewisses Niveau steht. Es gibt viele Sätze, die ausgezeichnet formuliert sind und einige gute Abschnitte, aber in der Gesamtheit ist es nicht einfach zu sagen, was jetzt daraus machen.

    Aber, das überraschende Ende beeindruckt!


    ASIN/ISBN: 3716027901