Die Müttermafia - Kerstin Gier

  • Die Autorin:
    Kerstin Gier hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 mit dem Schreiben von Frauenromanen begonnen. Mit Erfolg: Ihr Erstling Männer und andere Katastrophen wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt, und auch die nachfolgenden Romane erfreuen sich großer Beliebtheit. Heute lebt Kerstin Gier, Jahrgang 1966, als freie Autorin mit Mann, Sohn, zwei Katzen und drei Hühnern in einem Dorf in der Nähe von Bergisch Gladbach



    Klappentext: Deutschland sucht die Super Mami!


    Es gibt sie die perfekten Mamis und Bilderbuch-Mütter,die sich nur über Kochrezepte, Klavierlehrer und Kinderfrauen austauschen.Doch eigentlich sind sie der Albtraum jeder Vorstadtsiedlung.Dagegen hilft nur eins,sich zusammenrotten und eine kreative Gegenbewegung gründen:die "Müttermafia"! Ab jetzt müssen sich alle braven Muttertiere warm anziehen...


    Meine Meinung :


    Ein nettes Klischeehaftes Buch für mal eben zwischendurch oder für alle denen die perfekten Mamis auch auf den Keks gehen" mein Kind war aber schon mir 6 Monaten trocken" oder ähnliches
    Besonders gut haben mir die Internetseiten gefallen. Achtung Zitat : Es ist alles SUPI Toll.
    Ich musste das Buch nun doch auf einmal schnell durchlesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen und habe mich köstlich amüsiert :lache


    Liebe grüße schnatterinchen (die sich nun aber wieder einem Krimi widmet)

  • Das habe ich vor kurzem erst gelesen und fand es sehr amüsant. Ist schöne leichte Lektüre für zwischendurch. Klar ist es ziemlich klischeehaft, aber daran habe ich mich nicht gestört.

  • Ich wollte ein paar Seiten anlesen und bin direkt hängen geblieben :grin. Tatsächlich sind es völlig überzeichnete, aber irgendwie mir bekannt vorkommende Situationen, die Frau Gier im Buch festgehalten hat... So z.B. (auch meine tiefsitzende) Angst vor dem ersten Kindergartenbesuch. Als Mutter selbst, kann man nichts schlechtes am eigenen Kind finden, aber wie sehen das andere? Und vor allem, so denkt sich die Hauptfigur, sind Erzieher(innen) auch nur Menschen, die das ein oder andere Kind vielleicht nicht mögen... WAH!:wow


    Über folgenden Abschnitt habe ich mich heute sehr amüsiert (Seite 87, eine Supermami stellt sich im neuen Kindergarten der gerade frisch geschiedenen und damit nun auch alleinerziehenden Protagonistin vor):


    Zitat

    »Ich bin Frauke Werner-Kröllmann, Mama von Laura-Kristin, Flavia und Marlon, Vorsitzende im Elternrat, Chefredakteurin der Kindergartengazette, Herausgeberin unseres Kochbuchs für Kiddies und zurzeit amtierende Obermami der Mütter-Society«.
    Boah!


    Hilfe! Genau meine Horrorvorstellung vom ersten Kindergartenbesuch :rofl

  • Zitat

    Original von SueTown
    Über folgenden Abschnitt habe ich mich heute sehr amüsiert (Seite 87, eine Supermami stellt sich im neuen Kindergarten der gerade frisch geschiedenen und damit nun auch alleinerziehenden Protagonistin vor):



    Hilfe! Genau meine Horrorvorstellung vom ersten Kindergartenbesuch :rofl


    Also, wir hatten gestern unseren ersten Kindergartenbesuch, aber auf solche Horror-Mamis bin ich gott sei Dank (noch) nicht getroffen :grin


    Aber auf das Buch habt Ihr mich jetzt total neugierig gemacht, das muß ich mir gleich mal notieren....

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Ich fand das Buch einfach nur klasse, stellenweise liefen mir die Tränen vor Lachen, irgendwie fand man sich doch ein Stückchen immer wieder. Und sooo oberflächlich ist das Buch auch nicht, da werden ein paar Problemchen schön versteckt, über die man noch lange nachdenken sollte.


    Marlons Sprachproblem hat mich doch immer wieder erheitert, seine Sätze muss man einfach laut lesen. Und jeder kennt so eine Frau Frauke Werner-Kröllmann mit ihren drei perfekten Kinder, die eigentlich nur problembeladen sind, was die Eltern aber nicht sehen wollen.


    Das Buch kann ich allen Müttern - und auch den Nicht Müttern nur empfehlen.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    ach booklooker das ist gar kein typisches Frauenbuch , das können auch Männer lesen :grin


    Ich fand es nach wie vor gut , und auch die Patin ist gut zu lesen :-)



    Sag doch sowas nicht :yikes


    Ich bin so gespannt - das eine mit den Problemen und Lösungen - wie hiess das noch gleich??? - hab ich auch schon bestellt :grin

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Ich bin so gespannt - das eine mit den Problemen und Lösungen - wie hiess das noch gleich??? - hab ich auch schon bestellt :grin


    so heißt es :wave es subst bei mir noch, aber das wird eines meiner nächsten Bücher sein, welches ich lese

  • Ich habe es mittlerweile ausgelesen und kann es wirklich nur empfehlen! Ein herrlich schlagfertiger Frauenroman. Man muss sich einfach ab und zu mal auch so ein Buch gönnen!


    Constanze, Hauptfigur und frisch gebackene Alleinerziehende, sieht sich plötzlich vor vollendeten Tatsachen: Mann sagt ihre eines Abends, dass er sich trennen will, sie selbst hat nicht einmal ihr Studium beendet wegen diesem Mann, ist zudem noch eher ein Mauerblümchen als eine "Frau von Welt", hat zwei Kinder, die viel Aufmerksamkeit benötigen und erzogen werden wollen und muss dann zu allem Übel auch noch in das Elternhaus ihres zukünftigen Ex-Mannes ziehen, dass er ihr freundlicherweise zur Verfügung stellt - Zaun an Zaun mit dem garstigen Rentnerpaar Hempels als Nachbarn. Das Haus schreit dringenst nach einer Renovierung, die 14-jährige pupertierende Tochter Nelly nach ihrem Papi und Geld ist auch keines auf dem Konto. Zum Glück hat Constanze aber gute Freundinnen, die mit ihre zusammen den steinigen Weg meistern. Und nebenbei trifft sie auch auf die Obermamis der Mütter-Society der Insektensiedlung, und die sind nicht ohne... :chen


    Natürlich tritt Constanze in sämtliche Fettnäpfchen rein, aber diese sind äußerst witzig und originell, so dass man kein Problem mit dem ansonsten eigentlich überlaufenen Plot und der Vorhersehbarkeit der Geschichte hat.
    Ich freue mich auf die nächsten Geschichten von Kerstin Gier!


    EDIT: Im Nachwort schreibt die Autorin noch Tacheles :rofl:


    Zitat

    Handlung und Personen in diesem Buch sind wie jedes Mal völlig frei erfunden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen sich trotzdem in meinen Büchern wiederzuerkennen glauben. Mal ehrlich: Ist es denn nicht schrecklich peinlich, herumzugehen und zu erzählen, dass man bis aufs Haar den asozialen, tückischen und strohdoofen Nachbarn aus dem Roman gleicht? Ich finde schon.

  • Die Zutaten sind altbekannt: Man nehme eine junge Frau, schwängere sie vor dem Studienabschluß und lasse sie den Erzeuger heiraten. Fortan leben die beiden glücklich und zufrieden und irgendwann gesellt sich sogar Steppke 2 zu Steppke 1. Irgendwie kommt die Frau auch nie dazu, ihren Studienabschluß nachzuholen oder gar zu arbeiten. Es ist aber auch zu kuschelig schön zuhause.


    Doch dann kommt wie im Märchen der böse Wolf: Eines Tages kommt der böse Mann nach Hause und will sich trennen. Nein, natüüüüüüüüüüüüüüüüüüürlich steckt keine andere Frau dahinter (natürlich doch!) und der gemeinsame Anwalt, zufällig ein Freund von ihm, regelt das schon zur allseitigen (vor allem seiner!) Zufriedenheit.


    Und bevor unser Frauchen sich umgucken kann, wurde es aus der gemeinsamen, schnieken Wohnung abgeschoben und kann sehen, wo sie bleibt.


    Das ist also der Grundmix, den kennt man, den hat man schon zig mal anderswo gelesen. Warum sollte man sich also Buch Nummer drölf dieser Machart reinziehen? Ganz einfach: Weil Kerstin Gier die Story nicht weinerlich, sondern richtig schön fies schwarzhumorig schreibt.


    Ich dachte mir (mal wieder!): Wie kann man nur so bescheuert sein, sein Studium nie abzuschließen und sich mit zwei Kindern heimzusetzen? Im Buch erzählt Constanze irgendwann einmal, wie sie ihre Tage verbracht hat. Ganz ehrlich: bei so einem Leben wäre ich nach kürzester Zeit aus dem Fenster gesprungen – und wäre ich ihr Mann gewesen, wäre ich schon viel früher davongelaufen.


    Beim Lesen stellt sich natürlich die Frage: warum hat sich der Mann wirklich getrennt? Die Antwort ist natürlich, wie so meist „cherchez la femme“ und auch hier dauert es nicht allzulange bis zu seiner Entlarvung. Er ist ein komplettes Arschloch, aber das kennen wir ja schon aus diversen anderen Romanen gleicher Strickart. Absolut mies, wie er seine Familie in das abgewirtschaftete Haus seiner kürzlich verstorbenen Eltern abschiebt.


    Und nun sitzt Constanze also in der Insektensiedlung. Allein, ohne Job, in einem Mahagoni-Alptraum und mit der Angst, ohne Geld dazustehen. Langsam dämmert ihr auch, daß ihr Mann sie möglicherweise beim Anwalt („unterschreib einfach!) über den Tisch gezogen hat.


    Aber: Alle Frauen, die im Zuge einer Trennung aus Unwissenheit, Dummheit, Leichtgläubigkeit alles Mögliche unterschreiben, das man ihnen unter die Nase hält, gehören gevierteilt. Daß sie gnadenlos über den Tisch gezogen werden, ist noch die geringste aller Strafen.


    In der Insektensiedlung lernt Constanze dann auch die Mütter der Mama-Society kennen. Meine Güte, die haben ja alle einen an der Waffel. Man fragt sich,wer schlimmer ist: die neurotischen, überehrgeizigen Mütter oder die überdrehten Kinder mit den abgefahrenen Namen. Constanze, auf der Suche nach Anschluß und auch etwas gegenseitiger Unterstützung sucht den Kontakt zur Gruppe.... doch wie das ganze ausgeht, das müßt ihr schon selbst nachlesen.


    Genial übrigens die immer wieder eingestreuten Auszüge aus der Homepage der Mama-Society. Supi-Genial sozusagen. Ich habe Tränen gelacht.

    :chen


    Fazit: Frauenroman, der einerseits dem Klischee entspricht und sich andererseits durch gezielt angewandte Spitzen dem Klischee entzieht. Lustig lockere Unterhaltung, die man locker an einem Tag wegschmökert. Ideal für Urlaub und Freibad. Ich freue mich, daß ich die Fortsetzung, „Die Patin“, zufälligerweise gestern für wenig Geld aus einem Grabbeltisch befreien konnte.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • juchu - was bin ich froh...


    ...das hier auch Bücher vorgestellt werden, die NICHT sofort auf meine Wunschliste müssen.


    ich mag diese Art von Frauenbüchern einfach gar nicht. zumal ich nicht mal Kinder habe, keinen Kontakt zu "Supermamis" (meine kinderhabenden Freundinnen sind sämtlich karrieregeil und schieben ihre Zöglinge möglichst früh in die Betreuung ab :achtungironie

  • Zitat

    Original von Batcat


    Ich freue mich, daß ich die Fortsetzung, „Die Patin“, zufälligerweise gestern für wenig Geld aus einem Grabbeltisch befreien konnte.


    Wie, davon gibt es auch noch eine Fortsetzung? Haben muss, grad weil ich bei diesem hier so herrlich schmunzeln musste. :wave