Die Mütter – Brit Bennett

  • Rowohlt, 2019

    Taschenbuch, 320 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Brit Bennett fragt nach dem, was uns hält und was uns bindet: Freundschaft, eine gemeinsame Vergangenheit, eine nicht gelebte Geschichte. In «Die Mütter» erzählt sie voller Respekt und mit der nötigen Respektlosigkeit von Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht, erzählt mit einer gelassenen Genauigkeit, die staunen macht.

    Ein lebenskluger Roman über das Amerika von heute und das Amerika von morgen.


    Über die Autorin:

    Brit Bennett wuchs im südlichen Kalifornien auf und studierte an der Stanford University und an der University of Michigan. Ihre Arbeiten erschienen in "The New Yorker", "The New York Times Magazine", "The Paris Review" und "Jezebel". "Die Mütter", ihr erster Roman, wurde unter anderem für den PEN/Robert W. Bingham Prize und den Prix Femina étranger nominiert.


    Über den Übersetzer:

    Robin Detje lebt als Autor und Übersetzer in Berlin. Er ist Teil der Künstlergruppe bösediva. Für seine literarischen Übersetzungen wurde er mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung ausgezeichnet.


    Mein Eindruck:

    Mit Begeisterung habe ich Brit Bennetts aktuellen Roman Die verschwindende Hälfte gelesen und jetzt schnell auch ihren ersten Roman Die Mütter gelesen.

    Den finde ich auch gut, obwohl der neue noch komplexer ist. Aber auch hier ist die Figurenentwicklung außerordentlich.


    Die Mütter sind alte Frauen in einer amerikanischen Kleinstadt, die als Kollektiv gesellschaftliche Ereignisse auf gehässige Art und verurteilend kommentieren. Sie spielen keine größere Rolle, tauchen aber immer wieder mal zwischen den Kapiteln auf.


    Eigentlich ist es die Geschichte zweier junger schwarzer Frauen, Nadia und Aubrey. Sie sind Freundinnen, da sie Erfahrungen von Problemen mit ihren Müttern teilen.

    Nadia wurde mit 17 von Luke schwanger, hat aber abgetrieben. Aubrey wird Luke 4 Jahre später heiraten, aber zwischen Nadia und Luke ist die alte Sache noch nicht erledigt.


    Neben dem Hauptplot wird für den Leser ein Gespür der Zeit entwickelt. Es sind die Jahre, in denen Barack Obama erstmals Prädident wurde. Dennoch erlebt Nadia z.B. im Studium einen Alltagsrassismus.

    Noch deutlicher werden aber die Erwartungen der Gesellschaft an junge schwarze Frauen.


    Der Roman ist ein gelungenes Debüt einer Autorin von Relevanz.



    ASIN/ISBN: 3499273446