'Endymion: Die Auferstehung - Seiten 552 - 635

  • Es wird düster, sehr düster und geht dem Ende entgegen. Aenea schaut ja den Ankündigungen nach keinem guten Schicksal entgegen, ich bin sehr gespannt, wie es ausgeht! Dass sie ausgerechnet am Gründonnerstag in den Vatikan stoßen, hat mir mal wieder ein genervtes Augenrollen entlockt. Ich hoffe doch sehr, dass Aenea nicht einen Kreuzestod am Karfreitag stirbt/sterben soll - zuzutrauen ist Simmons in dieser Richtung alles :lache.


    Der Angriff der Biosphäre war schon sehr dramatisch und tragisch. Allerdings hat uns Simmons ja schon öfter vor "aussichtslose" Szenen vorgesetzt und am Ende war es dann doch nicht so schlimm, wie es ausgesehen hat. Von daher hoffe ich auf das Beste!


    Als Lhomo die Gruppe verlässt, hab ich mir mal wieder gedacht, es wäre sehr hilfreich, wenn Aenea nicht die große Einzelkämperin wäre, sondern ihre Freunde und Verbündete zumindest annähernd über ihre Ziele aufklären würde. Eine eigenständige Entscheidung kann nur getroffen werden, wenn man möglichst viele Fakten kennt. Das verhindert Aenea mit ihrer Geheimniskrämerei. Ich verstehe, wenn sie nicht über mögliche Zukunftsszenarien reden möchte, aber etwas, was sie unmittelbar geplant hat, könnte sie schon ihren Verbündeten mitteilen. Das riesengroße Vertrauen, das ihr entgegenschlägt, kann ich nach wie vor nicht wirklich nachvollziehen. Ich lese, dass es so ist und nehme es als gegeben hin, aber kann es nicht "erlesen" oder "spüren". Das finde ich (immer noch) sehr schade. Deswegen ist das Buch trotzdem gut, aber für mich bleibt einiges im Bezug auf Aenea nach wie vor ein Fragezeichen.


    Diese "Gabe", die Aenea vermittelt, kann auch ein ganz schöner Fluch sein. "Alles" zu wissen, so viele Emotionen und Erinnerungen unmittelbar zu erfahren - ich stelle mir das extrem belastend vor. Aenea sagt ja zu Raul, sie kann ihm helfen, diese "Stimmen" zurückzudrängen, aber was ist mit den Menschen, die diese Anleitung nicht haben und es von selber nicht schaffen? Ich weiß nicht, für mich klingt das nicht sehr verlockend. Genauso wie die Kruziform hat diese Gabe unerwünschte Nebenwirkungen - über die die Menschen vorher auch nicht aufgeklärt wurden. Da sind wir m. M. nach schnell an einem Punkt, wo sich Positives ins Gegenteilige dreht.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Als Lhomo die Gruppe verlässt, hab ich mir mal wieder gedacht, es wäre sehr hilfreich, wenn Aenea nicht die große Einzelkämperin wäre, sondern ihre Freunde und Verbündete zumindest annähernd über ihre Ziele aufklären würde. Eine eigenständige Entscheidung kann nur getroffen werden, wenn man möglichst viele Fakten kennt. Das verhindert Aenea mit ihrer Geheimniskrämerei. Ich verstehe, wenn sie nicht über mögliche Zukunftsszenarien reden möchte, aber etwas, was sie unmittelbar geplant hat, könnte sie schon ihren Verbündeten mitteilen. Das riesengroße Vertrauen, das ihr entgegenschlägt, kann ich nach wie vor nicht wirklich nachvollziehen. Ich lese, dass es so ist und nehme es als gegeben hin, aber kann es nicht "erlesen" oder "spüren". Das finde ich (immer noch) sehr schade. Deswegen ist das Buch trotzdem gut, aber für mich bleibt einiges im Bezug auf Aenea nach wie vor ein Fragezeichen.

    Das würde ich dir gerne im letzten Abschnitt nochmal aufgreifen. Es wird am Ende erst klar, warum das so ist.