Hündin – Pilar Quintana

  • Aufbau Verlag, 2020

    151 Seiten

    Originaltitel : La Perra


    Kurzbeschreibung:

    In einem kleinen Dorf in Südamerika, zwischen Dschungel und Pazifischem Ozean, leben Reiche und Arme, Weiße und Schwarze getrennt voneinander. Das Leben ist bestimmt von heftigen Naturgewalten und rauer Einsamkeit. Hier spielt die Geschichte von Damaris, einer schwarzen Frau in den Vierzigern, die seit vielen Jahren mit Rogelio zusammen lebt. Ihre Beziehung wird beherrscht von dem Wunsch nach einem gemeinsamen Kind. Als das Paar die Hoffnung längst aufgegeben hat, erhält Damaris die Chance, einen Hundewelpen zu adoptieren. Diese neue Bindung wird zu einer existenziellen Erfahrung, die alles andere in Damaris Leben in den Schatten stellt... Ein literarisches Meisterwerk über die ungestillte Sehnsucht einer Frau nach Mutterglück und ihrem Platz in der Gesellschaft.


    Über die Autorin:

    Pilar Quintana, Jahrgang 1972, ist eine der bekanntesten und meistgelesenen Autorinnen Lateinamerikas. Ihr Roman „Hündin“ („La perra“, 2017) markiert einen großen Meilenstein: Er ist der erfolgreichste und meistverkaufte literarische Roman der letzten Jahre in Kolumbien und wurde 2018 mit dem begehrten Premio Biblioteca de Narrativa Colombiana ausgezeichnet.

    Über die Übersetzerin:

    Mayela Gerhardt wurde in Mexiko geboren, studierte in Düsseldorf Literaturübersetzen und bildete sich in Spanien in journalistischem und audiovisuellem Übersetzen weiter. Als Übersetzerin aus dem Englischen, Spanischen und Französischen lebt und arbeitet sie in Barcelona.


    Mein Eindruck:

    Literatur aus Kolumbien ist wie auch andere südamerikanische Literatur auf dem deutschen Buchmarkt nicht so sehr häufig zu finden, daher ist Hündin von der kolumbianischen Autorin Pilar Quintana ein willkommenes, wenn auch sehr kurzes Buch.

    Es beeindruckt durch die Sprache, die kräftig, manchmal auch nüchtern ist.

    Erzählt wird das Schicksal einer Frau in einfachen Verhältnissen, die schon als Kind viel Pech hatte und ihre Eltern früh verlor. Dann nachdem sie verheiratet war, konnte sie trotz großen Kinderwunsches nicht schwanger werden. Ein Mangel in dieser ländlichen Gegend, die nahe dem Dschungel ist und harte Lebensbedingungen bereit hält.


    Schließlich nimmt Damaris ersatzweise ein Hundewelpen auf, von dem es aber mit der Zeit eine enttäuschende Entfremdung gibt.

    Meiner Meinung nach werden die Emotionen von Damaris besonders deutlich, weil sie nicht in einer überbordenen Sprache geschildert werden. Dennoch ist der Stil von Pilar Quintana alles andere schlicht.


    Es ist ein schmerzhaftes, trauriges Buch, aber auch ein wichtiges.

    Man sollte kein Buch für Hundeliebhaber erwarten. Darum geht es hier nicht.

    Der Roman gibt nicht nur einen Blick in das Seelenleben einer enttäuschten Frau sondern zeigt auch die Lebensbedingungen von Frauen in einer für uns weit entfernten Gegend.


    ASIN/ISBN: 3351038232