Herman Bang - Exzentrische Existenzen. Erzählungen und Reportagen

  • Titel: Exzentrische Existenzen. Erzählungen und Reportagen

    Autor: Herman Bang

    Verlag: Insel

    Erschienen: Februar 2007

    Seitenzahl: 369

    ISBN-10: 3458173412

    Preis: 7.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Furios war Herman Bangs Start ins literarische Leben: Bereits als Fünfundzwanzigjähriger hatte er acht Bücher und 140 Feuilletons geschrieben und einen Pornographieskandal überstanden.

    Tatsächlich kam der 1857 geborene Pastorensohn eher notgedrungen zum Schreiben. Nach dem Tod seiner Eltern war er gezwungen, sich einen Broterwerb zu suchen, um sein dandyhaftes Leben aufrechterhalten zu können. Innerhalb kurzer Zeit wurde er zu einem der bekanntesten Journalisten Kopenhagens – aber auch zu einem der umstrittensten. Denn seine exzentrische Lebensweise und seine offen gelebte Homosexualität provozierten die bürgerliche Gesellschaft.

    Der vorliegende Band versammelt Erzählungen aus allen Schaffensperioden in einer neuen, der kraftvollen Sprache Bangs gerecht werdenden Übersetzung, so die psychologische Studie Irene Holm, das Eifersuchtsdrama Die vier Teufel oder die bissige Satire Ein schöner Tag. Ergänzt wird der Band durch Reportagen, unter anderem über den Brand von Schloß Christiansborg oder den Besuch im belgischen Gheel, der »Stadt der Wahnsinnigen«.


    Der Autor:

    Herman Bang (1857–1912), als Pfarrerssohn in der dänischen Provinz aufgewachsen, versuchte sich als Schauspieler, Regisseur und Feuilletonist, ehe er sich ganz der Literatur zuwandte. Lesereisen führten ihn durch ganz Europa. Bang gilt als Vollender der impressionistischen Erzählkunst, stilistisch wie thematisch gehört er zur künstlerischen Avantgarde seiner Zeit.

    »Bang war ein Zauberer impressionistischer Tableaus.« Neue Zürcher Zeitung


    Meine Leseeindrücke:

    Herman Bang sollte mehr als nur ein „Geheimtipp“ sein, mehr als ein Geheimtipp für eine kleine Gruppe von Leserinnen und Lesern. Bang hat es verdient, auch von einem größeren Publikum gelesen zu werden.

    Bang war ein aufmerksamer Beobachter. Er beschreibt – er verurteilt nicht. Seine handelnden Personen sprechen für sich selbst. Beeinflusst wurde er ohne Frage von Ibsen, Zola und auch von Turgenjew, aber Bang hatte seinen ganz eigenen Stil. Und seine Reportagen sehen das Verhalten des einzelnen Menschen im Vordergrund.

    Schade das ein solcher Autor fast vergessen ist. Denn gerade Bang hätte auch den heutigen Menschen sehr viel zu sagen. Ein sehr lesenswertes Buch, das aber wohl nicht verhindern wird, das man Bang wohl bald vergessen hat.


    ASIN/ISBN: 3458173412

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.