'Leo Berlin' - Seiten 071 - 139

  • Ich bin einfach zu schnell, Leo Wechsler hat auch privat Probleme. Seine Tochter Marie hat Diphterie. Wenn ich überlege, dass das für viele damals tödlich ausging und nur die Impfung die Krankheit zum Verschwinden gebracht hat, dann wundere ich mich wirklich, über die heutige Impfskepsis.

    Seine Schwester ist nach dem Tod seiner Frau zu ihm gezogen wünscht sich aber auch ihre Freiheit. Ich finde ja, er nützt das ziemlich aus und könnte sich doch eine andere Lösung überlegen. Sicher wäre das Kosten, die in der damaligen Zeit nicht leicht aufzubringen waren. Aber, so kann es glaube ich, nicht weiter gehen. Weder für Leo noch für Ilse.

  • Ja, das mit der Diphterie war zu der Zeit schlimm.

    Woraus wohl so ein Antitoxin bestand, was der Arzt eingesetzt hat?

    Ich finde so medizinische Fragen ja immer spannend - auch die Behandlungsweise vor den Antibiotika.


    Auch die Syphilis ist ja ein Thema - erst bei Erna, vond er wir jetzt wissen, daß sie die edelhure war, zu der Max im Prolog gezwungen wurde und wo er sich aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls angesteckt haben muß.

    Soweit ich mich ereinnere hat man zu viel früheren Zeiten die wohl mit Quecksilber behandelt. Sozusagen den teufel mit dem Bezelbub ausgetrieben.


    Diese Behandlung, die sie hier anwenden, scheint schon weiter zu sein. Ich muß das man nachlesen, finde ich interessant.


    Der Mörder ist jetzt also bekannt - Max, der Inhaber der - war das eine kleiderfirma? Oder reine Knopffabrik?

    Der Grund scheint auch klar - erna wegen der Ansteckung.

    Den Heiler wohl weil der es gewagt hatte, ihn auf die Syhilis anzusprechen? Oder war da noch mehr?


    Hach, spannend - ich les doch schnell noch ein büschen weiter. :grin

  • Ich finde so medizinische Fragen auch immer interessant. Haben die nicht Sulfonamid gegeben vor Penicillin?


    Der Mörder, ja, das ist der Fabrikant.

    Ich dachte mir jetzt nur, es wird schwierig sein, den Kunden, der den Knopf gekauft hat zu finden, da es ja der Besitzer ist, und der jederzeit an die Sachen rankommt.

  • Marie, die kleine Tochter von Leo, ist an Diphterie erkrankt - ich hoffe, er verliert sie nicht auch noch.


    Es gibt ein zweites Todesopfer, eine alte Prostituierte, die an Syphilis erkrankt war. Wir wissen, dass sie den Mörder angesteckt hat, und das scheint das Motiv für den Mord an ihr zu sein - ich frage mich allerdings, warum erst jetzt? Die Ansteckung scheint doch Jahre zurückzuliegen. Und welche Rolle Sartorius dabei spielt, ist mir noch nicht ganz klar.


    Jedenfalls bleibt es spannend und ich werde wohl heute Abend noch ein bisschen weiterlesen. :lesend

  • Marie, die kleine Tochter von Leo, ist an Diphterie erkrankt - ich hoffe, er verliert sie nicht auch noch.

    Man kann es sich kaum mehr vorstellen, dass Kinder damals an der Krankheit gestorben sind. Oder an Masern. Da hat sich auf medizinischem Gebiet schon viel getan.

  • Ich bin einfach zu schnell, Leo Wechsler hat auch privat Probleme. Seine Tochter Marie hat Diphterie. Wenn ich überlege, dass das für viele damals tödlich ausging und nur die Impfung die Krankheit zum Verschwinden gebracht hat, dann wundere ich mich wirklich, über die heutige Impfskepsis.

    Das ist wirklich ein furchtbarer Seitenstrang des Buches. Ich litt richtig mit ihm, als er Marie allein im Krankenhaus lassen musste. Auch wieder eine Parallele zur Corona-Zeit. Ich drücke sehr die Daumen, dass Marie es packt.

    Ich freue mich, dass Leo endlich mit Ilse sprechen konnte. Hoffentlich nimmt er auch wirklich wahr, dass sie verliebt ist. Manchmal könnte ich ihn schütteln. Trotz oder gerade wegen seinen Schwächen mag ich diese Figur sehr.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich finde das Buch auch spannend. Und die Ermittler nerven mich zu keinem Zeitpunkt. Großes Lob!

    Das ist wirklich selten geworden in Krimis, dass die Ermittler nicht nerven. Ich habe es schon lange aufgegeben Krimis dieser Sorte zu lesen.

  • Flott lesen lässt sich das ja. Kennen wir jetzt wirklich schon den Täter? Geht es nun vor allem darum, wie er entlarvt wird? Da nun die ältere Prostituierte, die ja offenbar die aus dem Prolog ist, scheint tatsächlich der Junge von da der Täter zu sein, den wir mittlerweile auch bei den Ermittlungen getroffen haben, und der offenbar von damals eine Geschlechtskrankheit davon getragen hat, und deshalb nun tötet, den Heiler, weil er davon wusste, die Prostituierte, weil sie ihn ansteckte. Aber heiraten will er trotzdem ...


    Ilse hat also einen Verehrer/Freund, klar, dass es sie dann stört, wenn Leo nicht wie abgemacht heimkommt. Und Leo weiß eigentlich genau, dass er auf sie angewiesen ist. Die Arme Marie, ich hoffe sie übersteht die Diphterie, die damals einige Kinderleben gekostet hat.


    Ich hatte auch eine Strickliesel, hab sie sogar immer noch :)


    Gut gefällt mir, dass man einiges von der, nicht nur politischen, Atmosphäre mitbekommt, die die Stadt damals beherrschte.


    Ein bisschen stören mich die kursiven Einsprengsel, sie sind zu viele und verraten offenbar auch zu viel. Insgesamt kommt mir die Geschichte auch manchmal etwas holprig bzw. nicht so raffiniert vor, wie bei anderen Krimis, kann aber nicht sagen, dass ich es ungern lese. Vor Jahren las ich bereits einmal einen Roman von Susanne Goga, der mir sehr gut gefallen hat, und wollte immer schon mal einen weiteren lesen, weshalb ich auch anfing, die Leo Wechsler-Romane zu sammeln, auch, weil ich Krimis und Romane, die in den 1920er Jahren spielen, sehr gerne lese. Und es ist der erste Band der Reihe und hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel ...

  • Oh nein :yikes

    Das klingt ja gar nicht gut mit Marie. Ich hoffe, sie schafft es. Ich weiß nur, dass meine Oma auch Diphterie hatte - sie hat oft davon erzählt - sie hat es überlebt, aber es muss sie sehr traumatisiert haben.


    Ilse hat also einen Freund. Warum erzählt sie Leo davon nichts? Man könnte gemeinsam nach Lösungen suchen statt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Es ist also wieder wie im wahren Leben - nicht miteinander reden ist so oft einfach nur tödlich für jede Art von Beziehungen.


    Wir wissen also jetzt, wer der Mörder ist und haben ein ungefähres Motiv. Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll oder nicht. Eigentlich rätsel ich gerne mit den Ermittlern, aber ich finde auch auf der anderen Seite die Suche nach dem Mörder total interessant.


    Ich mag gerne den berliner Dialekt und ich mag die Figuren. Ich freue mich, dass es eine Reihe ist und dass ich die Figuren dann demnächst wieder treffen werde.


    Lustig finde ich, dass der Hersteller des Knopfes Edel heisst. Das ist nämlich mein angeheirateter Nachname, den man sehr selten findet, allerdings gibt es einige Hersteller z. B. von Süßwaren, die auch Edel heißen. Ich freue mich da immer drüber :-) Aber das Herr Edel in Verbindung mit der Figur Max Edel hat mich total irritiert :lache


    PMelittaM Ich hatte als Kind auch eine Strickliesel, aber ich weiß gar nicht, wo die abgeblieben ist.

  • Irgendwie bin ich heute nicht so zum Lesen gekommen, wie ich gerne wollte. Daher habe ich diesen Abschnitt noch nicht ganz fertig gelesen, gut 10 Seiten fehlen mir noch.


    Es gab einen zweiten Mord und auf dem ersten Blick scheinen diese beiden Morde nicht zusammenzuhängen. Als Leser weiß man da aber ja schon mehr bzw. kann erahnen, dass eben doch ein Zusammenhang besteht. Max, von dem immer kursiv berichtet wird, ist ja auch der Typ aus dem Prolog, der von seinen "Freunden" zur Interaktion mit der Prostituierten gedrängt wird (womöglich Erna Klante?). Im Prolog kam übrigens auch ein "Herbert" vor, der wohl einer der Federführenden war. Da es sich wohl um gut betuchte und gesellschaftlich besser gestellte "Freunde" handelt, gehe ich stark davon aus, dass es sich bei Herbert um Leos Kollegen von Malchow handelt. Mal sehen, ob dem so ist...


    Mir gefällt das Buch immer noch ausgesprochen gut. Besonders die Darstellung des Alltags und die innerfamiliären Konflikte sind gut dargestellt, finde ich. Ilse hat offenbar einen Freund, von dem sie Leo aber nichts erzählt. Oder vielleicht wollte sie ihm etwas erzählen und hat den "richtigen" Moment nicht gefunden.

    Für sie wird es ganz schwer sein. Wenn sie selbst eine Beziehung eingeht, würde sie sich ja sicher trotzdem weiter um den Haushalt des Bruders kümmern. Und Leo fällt erstmals auf, dass seine Schwester ja im Leben auch weiterkommen möchte, als nur seine Socken zu stopfen. Ich hoffe für alle, dass hier eine Lösung eintritt.