In 3 Tagen geht unser Schiff – Brigitte Kron

  • Mein Eindruck:

    Diesen Uraltroman habe ich auf dem Flohmarkt gefunden und da er als Reiseroman vermarktet wurde habe ich ihn gekauft.

    Tatsächlich ist es aber kein Reiseroman, auch wenn die Handlung in Kenia angesiedelt ist. Und das zu einer Zeit als Kenia noch britische Kolonie war.

    Vermutlich ist der Roman in den fünfziger Jahren geschrieben. Das Weltbild der Autorin Brigitte Kron ist aus heutiger Sicht gelesen schwer erträglich.

    Das betrifft politische wie gesellschaftliche Aspekte.


    Der Roman ist so geschrieben, dass die Briten in Afrika als Kolonialherrschaft für Ordnung sorgen. So ist der Protagonist, ein Kolonialoffizier mit Spezialauftrag, ein edler Mann.

    Der Schurke der Handlung hingegen handelt mit Waffen, die er den Aufständischen zukommen lässt. Insgesamt also ein merkwürdiges Afrikabild, das aber vermutlich damals viele geteilt haben.

    Ich vermute fast, dass der Name der Autorin eher ein Verlagspseudonym ist und der Nachname Kron von Kronkolonie abgleitet ist.


    Auch störend: Wie der männliche Held mit seiner Frau spricht, die sich ziemlich hilflos gibt. Er gibt stets den Beschützer und nennt sie permanent junges Mädchen.


    Der Roman ist Trivialliteratur und nicht lesenswert. Eigentlich ist er es nicht wert, das man über ihn schreibt,. Aber bei all den vielen guten Büchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe, muss auch so ein Machwerk mal erwähnt werden.

  • Ach ja, das Weltbild alter Zeiten... ich finde, es kommt immer drauf an, wie so etwas dargestellt wird. Bei manchem kann ich schmunzeln und denken "Ach ja, die 'gute' alte Zeit - zum Glück hat sich seitdem viel geändert". Und manches kommt so unerträglich daher, daß einem der Hut hochgeht. Anscheinend war das Buch von der zweiten Sorte. Interessant finde ich aber, was Du da für einen "Fund" gemacht hast.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)