Lena Bloom - Trügerischer Schein

  • Über die Autorin
    Hinter dem klangvollen Namen Lena Bloom verbirgt sich eine promovierte Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin. Sie möchte mit ihrem Kriminalroman Menschen anregen, die beschriebenen Stätten kennenzulernen, oder wenn es sich mehr um das einheimische Publikum handelt, wieder zu entdecken.


    Inhalt (ausgeliehen von Amazon)
    Einzig der Minnesänger hoch über den Brunnenschalen im Nürnberger Rosenaupark scheint Zeuge des Verbrechens zu sein. Sein unbewegter Blick aus bronzenen Augen fällt auf die Tote weit unter ihm.


    Hauptkommissarin Johanna Uhl von der Mordkommission 2 nimmt die grotesk entstellte Leiche in Augenschein und hebt beim Anblick des stummen Zeugen weit über ihr resigniert die Schultern. Die aufreibende Suche nach gesprächigeren Zeugen und vor allem nach dem Täter führt in eine Seniorinnen-WG, der auch das Opfer, eine renommierte Professorin, angehört hatte. Richtet sich der Verdacht gar auf die alten Damen, die mit recht eigenartigen Gepflogenheiten aufwarten?


    Ins Fadenkreuz der Ermittlungen geraten allerdings auch die Mitarbeiter des wissenschaftlichen Instituts, das die Professorin bis zu ihrem gewaltsamen Tod geleitet hatte. Selbst ein Student, in dessen WG es staunenswert ungewöhnlich zugeht, rückt in den Kreis der Verdächtigen. Das Opfer erweist sich in der Rückschau als ein ziemlicher Satansbraten. Sollte das am Ende das Motiv für ihre Ermordung sein?


    Meine Meinung
    Auf der einen Seite ist das Buch wieder sehr interessant. Äußerst detailgenau und kenntnisreich beschreibt die Autorin die Orte meiner Heimatstadt. Allein deswegen ist das Buch ein Vergnügen.


    Andererseits wird aus mir wohl kein so richtiger Lena Bloom-Fan werden. Dafür sind mir die Bücher für den Preis, den sie kosten, leider nicht gut genug (aber ich habe sie ja netterweise ausgeliehen bekommen! :wave).


    Was mir nicht so gefällt: So originell und interessant ich die Idee der Handlung in bzw. mit einer Senioren-WG finde - aber die Umsetzung ist derartig unrealistisch, daß ich das selbst bei einem Buch (ist ja alles bloß erfunden....) nicht gut finden kann.


    Ich muß auch hier wieder erwähnen: Die Stärke der Autorin ist auch ihre Schwäche. So genau und schön sie auf der einen Seite beschreiben kann - manchmal geht es einfach mit ihr durch und sie schreibt zu sehr beschreibend, zu langatmig und manchmal auch einfach nur zu altklug bzw. belehrend.


    Alles in allem ist das Buch nicht schlecht - mehr als eine 3 auf der Schulnotenskala kann ich wegen der Schwächen aber keinesfalls rausrücken.


    Wenn ich dieses Buch mit dem Vorläufer, Rosen in St. Johannis vergleiche, haben mir die "Rosen" allerdings schon rein von der Thematik her besser gefallen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)