'Mehr als die Erinnerung' - Seiten 001 - 079

  • Ich schreibe sonst ja immer erstmal meine Eindrücke auf, bevor ich die Beiträge der Anderen lese, aber diesmal dachte ich, "oha, schon vier Seiten Beiträge, da ist bestimmt schon einiges gesagt, was ich auch denke... also wären es wohl viele Wiederholungen..." - ja, und so war es auch... Ich bin diesmal wirklich ziemlich spät dran (aber MelanieM , es liegt keineswegs am Buch oder an der Geschichte, sondern daran, dass mein Leben im Augenblick nicht mit meinem Lese-Rhythmus kompatibel ist...)!

    Klar, ich bin wirklich gut in die Geschichte gekommen, mir sind alle Personen schnell vertraut. Am Interessantesten finde ich im Augenblick Walter Pietsch und Juliane Brummer ... Bei Walter erwarte ich noch große Überraschungen (hoffentlich positiv, ich mag ihn nämlich), er sein ist keineswegs der, den er vorgibt... Ich glaube, Gut Mohlenberg ist kein Zufall, sondern sein Ziel. Er will etwas herausbekommen, aber was?

    Und Juliane ist mit ihrer Krankheitsgeschichte interessant... Hmm, sie vergisst immer die weiteren Ereignisse, wenn Männer ins Spiel kommen? Wie einige schon sagten, es könnte auf eine multiple Persönlichkeit hindeuten, dass sie wirklich ihre "sexuelle Persönlichkeit abspaltet" - aber auch da muss ich die weitere Entwicklung abwarten...

    Sehr schön fand ich die sexuelle Annäherung zwischen Friederike und Bernhard geschildert... Bernhard ist ja trotz allem ein Mann mit sexuellen Bedürfnissen und Friederike sehnt sich ebenfalls nach dem Bernhard vor seiner Verwundung... Ich hoffe nur, dass Friederike verhütet, denn ein Kind würde die obenhin schwierige Situation noch komplizierter machen - und mein Wunsch (und meine Hoffnung!!!) ist es, dass Friederike noch eine Möglichkeit findet, ihr Medizinstudium zu beenden... Dann könnte sie Gut Mohlenberg auch allein führen (was zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich schon schwierig genug ist!), ohne auf den unsäglichen Dr. Weiß angewiesen zu sein (denn ich vermute, das ist sein Ziel!)

    Ansonsten kann und möchte mich hier allen meinen Vorredner*innen (-leser*innen) anschließen: ein sehr schönes und interessantes Buch....

  • Bei Friederike und Dr. Weiß bin ich mit Deiner Charakterisierung weitgehend einverstanden, aber Dr. Meinhardt empfinde ich keineswegs als schwachen Charakter... Wieso kommst Du darauf?

    Mir erscheint er so, weil er irgendwie keine richtige Meinung vertritt. Ich habe immer das Gefühl, dass er sich bei den anderen Meinungen einholt und dann erst selbst seine Meinung bildet.

  • MelanieM Das ist das was ich am Anfang geschrieben habe, ich drücke mich manchmal falsch aus bzw. es kommt nicht das rüber, was ich sagen will.

    Dr. Meinhardt wirkt auf mich wie ein Mensch ohne eigene Meinung - vielleicht, weil man als Leser seine Gedanken nicht kennt. Er holt sich diese Meinung ein und jene und äußert dann seine. So wirkt es auf mich wie jemand, der keine Meinung hat oder die Meinung, die am einfachsten ist wird akzeptiert.

  • Eigentlich ist das doch ein reifes Verhalten - man hält seine Meinung erst mal zurück, holt sich die von anderen ein, gleicht ab und revidiert ggf., wenn man andere Meinungen für sinnvoll erachtet.

    Das stimme ich zu. Reifes Verhalten, das auch auf Erfahrung(en) zurückgeht. Ich kenne das von einigen Personen, die zum einen schon etwas länger auf der Welt sind, aber auch teilweise in höheren Positionen sind. Mitunter bringt mich das zur Weißglut bzw. hat mich gebracht. Sobald man eine solche Person besser oder länger kennt und auch selbst älter wird :lache, kann man das besser einschätzen.

    Bei Dr. Meinhard z.B. gefällt mir diese Zurückhaltung in Bezug auf Doktor Fliedtner. Jener hat eine Ahnung, aber er spricht es nicht an, denn für ihn ist es kein Problem und er schätzt Dr. Fliedtner aufgrund seiner Kenntnisse.

    Ja, man könnte sagen. warum spricht er hier nicht seine Meinung aus, dass ihm das nichts ausmacht, aber warum eigentlich? So fahren im Endeffekt alle Personen viel besser.

  • Ich bin auch sehr gut in das Buch gestartet.

    Das Geschehen hatte ich direkt plastisch sehr gut vor Augen, das Setting ist toll und mal etwas anderes.


    Frederike mag ich. Sie opfert sich für ihren Mann auf. Ein solche Ehe zu führen ist sicherlich nicht einfach. Die eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen erfordert sehr viel Disziplin und Liebe.


    Ihr Mann Bernhard hat ein kindliches Gemüt, er tut keiner Fliege was zu leide.

    Ihr Vater überlässt ihr alle Entscheidungen, so auch Walter Pietsch einzustellen, bin gespannt wie dies weitergeht,


    Wer den Mord an der Magd verübt hat kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Aber eines ist sicher Kuno wird es nicht gewesen sein.