Die Reise nach Manoppello - Markus van den Hövel

  • Niemand kann seriös ein vergleichbares Objekt benennen, das den Schluss auf eine „natürliche“ Entstehung zuließe und die Tüchleinmalerei-These verifizierte. (Seite 17)



    93 Seiten, etliche Fotos, kartoniert

    Verlag: BoD - Books on Demand, Norderstedt 2019

    ISBN-10: 3-7322-3327-8

    ISBN-13: 978-3-7322-3327-4



    Zum Inhalt (Buchrückentext)


    "Gibt es Wunder?" fragen sich im Herbst 2015 fünf Mediziner und ein Jurist - und begeben sich von Rom aus auf eine spannende Entdeckungsreise zu dem legendären Schweißtuch Christi, das im Kapuzinerkloster (Santuario Volto Santo) in Manoppello (Italien) aufbewahrt wird. Auf einem hauchdünnen Byssustuch ist das Christusantlitz zu sehen, klar konturiert und doch vollkommen transparent.

    Ist die "Veronika" - das Vera Icon - tatsächlich nicht von Menschenhand?



    Über den Autor


    Markus van den Hövel, geboren 1963, ist Vorsitzender Richter am Landgericht Bochum. Neben juristischen Veröffentlichungen hat er mehrere Bücher über den Schleier von Manoppello geschrieben.




    Meine Meinung


    Es ist eine Weile her, gut und gern dreißig Jahre und mehr, als ich das erste Mal vom Schleier von Manoppello gehört habe. Ich kann mich noch erinnern, daß Professor Bulst (1913-1995) in einem Gespräch über das Turiner Grabtuch erstmals davon sprach in dem Zusammenhang, daß sein Ordensbruder und Co-Autor Heinrich Pfeiffer sich nun vor allem damit beschäftigen würde. Da ich mich seinerzeit vor allem für das Grabtuch interessiert habe, maß ich dem keine größere Bedeutung bei.


    Als mir kürzlich dieses Büchlein hier „begegnete“, fiel mir jenes Gespräch wieder ein. Und daß es schon länger meine Überlegung war, mich in die „Grabtuch-Thematik und angrenzende Gebiete“ wieder einzuarbeiten. Da schien mir dieses dünne, in lockerem Stil verfaßte Büchlein der richtige (Wieder-)Einstieg zu sein.


    Und genau so war es.


    Das Büchlein ist zwar nicht in einem „richtigen“ Verlag, sondern bei BoD (Books on Demand) erschienen, ist aber dennoch inhaltlich sehr ordentlich gemacht; seltsam höchstens (abgesehen von der sehr großen Schrift), daß sich das Literaturverzeichnis am Beginn und nicht am Ende der Veröffentlichung befindet. Ich habe zwar nicht besonders darauf geachtet, aber Satzfehler sind mir keine aufgefallen. Auch ist der Schreibstil flüssig und gut lesbar sowie dem Thema (Beschreibung einer Reise nach Manoppello) überaus angemessen.


    Der Autor schildert die Vorgeschichte der Reise von fünf Medizinern mit einem Juristen als Reiseleitung nach Manoppello und deren Verlauf. Angereichert mit einigen Fotos bekommt man durch die Schilderung das Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein. Von Düsseldorf geht es nach Rom; dort wird unter anderem die Peterskirche mit dem Veronikapfeiler besichtigt und man trifft sich mit Paul Badde, der selbst etliche Bücher zum Thema veröffentlicht hat. Danach geht es nach Manoppello, wo man eine Privatführung bekommt und der Glasschrein geöffnet wird, so daß das Tuch direkt zu betrachten ist.


    Sowohl innerhalb der Reisebeschreibung als auch in einem abschließenden eigenen Kapitel geht der Autor auf das Bild selbst, das wie ein Hologramm „funktioniert“, seine Geschichte sowie die Forschungsergebnisse der letzten Jahre und deren Ergebnisse ein. Da eine Probenentnahme nicht möglich ist, wurde das Tuch mehrfach mit verschiedenen Strahlenmethoden untersucht, die kurz beschrieben werden, und zutage brachten, daß keine Farbpigmente gefunden wurden. Besonders interessant für mich war die Bemerkung, daß die Antlitzabbildungen auf dem Turiner Grabtuch und dem Tuch in Manoppello deckungsgleich sind (vgl. S. 69).


    Insgesamt war es eine unterhaltsame „erste Begegnung“ mit dem Schleier von Manoppello, der sicherlich noch weitere folgen werden.



    Mein Fazit


    Ein unterhaltsam und gut lesbar geschriebener Reisebericht, der auch die wesentlichen Fakten über das Ziel der Reise, den Schleier von Manoppello, bietet. Gut zur ersten Information geeignet.


    ASIN/ISBN: 3732233278

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")