Über die Autorin
Kerstin Cantz, geboren in Potsdam, wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach dem Publizistik-Studium arbeitete sie als freie Journalistin, war Redakteurin bei einem privaten Fernsehsender und ist heute Drehbuch- und Romanautorin. Ihr erster Roman "Die Hebamme" wurde auf Anhieb ein großer Erfolg. Kerstin Cantz lebt in München.
Kurzbeschreibung
Die 60er Jahre in München, ein Mädchenmörder und die »Schwabinger Krawalle«: Die Drehbuch- und Roman-Autorin Kerstin Cantz mit ihrem ersten Kriminalfall für Kriminalkommissarin Elke Zeisig - einem spannenden und facettenreichen historischen Kriminalroman im München der 60er Jahre, der Fans von "Ku`damm 56" oder "Babylon Berlin" begeistern wird.
München, 1962: Noch gibt es mehr Pferde als Frauen bei der Polizei, doch das hat Elke Zeisig nicht davon abgehalten, bei der WKP anzuheuern, der Weiblichen Kriminalpolizei, die sich vor allem um die Vernehmung von Frauen und Kindern kümmert. Als ein kleines Mädchen tot am Schuttberg in Sendling gefunden wird, sind die Fähigkeiten des "Kriminalfräuleins" Zeisig gefragt.
Zeitgleich kommt es in der Stadt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Münchner Jugend und der Polizei. Die Münchner Leopoldstraße gleicht einem Hexenkessel, urplötzlich, mitten in der Nacht. Steine fliegen, Stühle und Flaschen - die Schwabinger Bars bieten ein grandioses Munitionsdepot. Hunderte von Radaubrüdern - Jugendliche, was sonst? - erheben sich im Kampf für die Freiheit des Straßenkonzerts. Die entfesselte Jugend tanzt Twist auf dem heißen Asphalt und legt bei ihrer Randale noch einen Zahn zu. Aufgebracht und mit gemischten Gefühlen kommentiert eine stetig anwachsende Zuschauermenge die Schlacht zwischen Polizei-Einheiten und jungen Leuten. Mittendrin: Volker, Elke Zeisigs jüngerer Bruder. Doch nach der ersten Nacht der »Schwabinger Krawalle« verschwindet Volker spurlos.
Auch im Polizeipräsidium und bei der Weiblichen Kriminalpolizei sind die "Schwabinger Krawalle" Gesprächsthema Nummer 1. Kriminalkommissarin Elke Zeisig ermittelt an "zwei Fronten".
In ihrem ersten Kriminalroman verknüpft Autorin Kerstin Cantz höchst erfolgreich historisches Zeitgeschehen, Lokalkolorit und Kriminalspannung
Meine Rezension
Wir befinden uns im München der 60er Jahre. Frauen sind bei der Kripo eher noch stark unterrepräsentiert und dürfen allenfalls bei der WKP, der Weiblichen Kriminalpolizei arbeiten, deren vornehmliche Aufgabe es ist, Frauen und Kinder zu vernehmen. Echte Ermittlungen sind immer noch Männersache.
Im Sommer 1962, als auch die „Schwabinger Krawalle“ Unruhe in die Stadt bringen, kommt es zu einer Serie von Morden an jungen Frauen. Hauptkommissar Manschreck und Elke Zeisig versuchen hier, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch Elke Zeisig hat noch andere Sorgen: ihr 17jähriger Bruder Volker ist in die Unruhen geraten und verschwunden...
Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen, er fängt ganz wunderbar den Zeitgeist der damaligen Zeit ein – auf allen Ebenen, von den beschriebenen Kleidungsstücken über die Sprache bis hin zur Stimmung. Doch es kommen auch noch weitere Nebenhandlungsstränge dazu, über die ich hier nicht allzuviel verraten möchte.
(„Nachwirkungen / Spätfolgen“ der Nazidiktatur)
Das einzige, was für mich ein wenig auf der Strecke blieb, war das Mitraten, denn über lange Strecken gibt es keinen Verdächtigen. Aber das hat mich gar nicht gestört, denn irgendwie stand das für mich gar nicht mal so im Mittelpunkt: zu interessant waren die Beziehungen der Protagonisten untereinander, der familiäre Hintergrund der Opfer etc.
Die Auflösung kam alo so halbwegs überraschend für mich, aber dennoch logisch gut nachvollziehbar. Es gibt inzwischen einen zweiten Band, den ich mir schon mal vorgemerkt habe...
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ASIN/ISBN: 3426522616 |