Carlene O‘Connor – Mord verdirbt den Appetit

  • Nur eine sympathische Hauptfigur reicht nicht


    Buchmeinung zu Carlene O‘Connor – Mord verdirbt den Appetit


    „Mord verdirbt den Appetit“ ist ein Kriminalroman von Carlene O‘Connor, der 2022 im dp Verlag in der Übersetzung von Anja Samstag erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Murder in an Irish Village“ und ist 2016 erschienen.


    Zum Autor:

    Carlene O‘Connor ist die USA Today-Bestsellerautorin der beliebten Krimireihen Irish Village Mystery, Home to Ireland Mysteries und Irish Vet Mysteries. Sie selbst entstammt einer langen Reihe von irischen Geschichtenerzählern. Ihre Urgroßmutter wanderte, samt ihren Geschichten, 1897 aus Irland aus, und seither sind immer mehr Geschichten dazu gekommen. Von all den Orten, die sie auf ihren Reisen über den großen Teich kennengelernt hat, hat Carlene sich am meisten in eine ummauerte Stadt in der Grafschaft Limerick verliebt und diese hat sie zu der Stadt Kilbane in der Grafschaft Cork inspiriert, dem Schauplatz ihrer Irish Village Mystery-Serie. Carlene lebt derzeit in Chicago und auf der „Grünen Insel“.

    Klappentext:

    Im kleinen verschlafenen Dorf Kilbane an der südlichen Küste Irlands treffen sich die Dorfbewohner tagein, tagaus in Naomi’s Bistro. Wenn hier nicht gerade Schwarzbrot gegessen oder Tee genossen wird, finden sich alle für den neusten Klatsch und Trasch zusammen. Die junge Siobhán O’Sullivan führt das nach der verstorbenen Mutter benannte Familienbistro zusammen mit ihren fünf Geschwistern. Immer noch lastet der tragische Verlust der Eltern schwer auf ihnen, doch es kommt noch schlimmer: Eines Morgens, als sie wie gewohnt das Bistro öffnen wollen, entdecken sie einen Toten, der im Anzug gekleidet an einem Tisch sitzt – und eine pinkfarbene Friseurschere steckt in seiner Brust. Die Polizei verdächtigt natürlich sofort die O’Sullivans. Kann die temperamentvolle Siobhán das Verbrechen aufklären, um ihr Bistro und ihre Familie zu retten?


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist eine durchaus amüsante Geschichte, aber es ist definitiv kein Krimi. Ja, es gibt einen Toten und Siobhan macht sich darüber Gedanken. Sie ist eine sympathische junge Frau, die sich nach dem Unfalltod ihrer Eltern um ihre fünf jüngeren Geschwister kümmern muss. Eines Tages findet sie den Bruder des Unglücksfahrers tot im Bistro und ihr ältester Bruder gerät unter Mordverdacht. Danach sieht Siobhan bei jeder Gelegenheit einen neuen Verdächtigen. Anfangs ist dies noch lustig, aber bald empfand ich es nur noch als nervend. Sie spricht nicht mit dem Dorfpolizisten und gefährdet ihre romantische Freundschaft zu ihm. Man spürt ihre Verzweiflung, aber auch ihre Hilflosigkeit bei den Ermittlungen. Irgendwann kommt sie dem Täter aber zu Nahe und es wird dramatisch.

    Der Schreibstil ist einfach und angenehm. Die Liebe der Autorin für das verschlafene ländliche Irland ist jederzeit spürbar. Man lernt aber auch die Schattenseiten dieses Lebens kennen. Die Figuren sind meist ohne Grautöne gezeichnet, aber vereinzelt gibt es Lichtblicke. So pflegt eine Schwester Siobhans eine Brieffreundschaft zum einsitzenden Unglücksfahrer.


    Fazit:

    Dieses Buch hat mir trotz der sympathischen Hauptfigur nicht gefallen, weil kein roter Faden erkennbar ist und Spannung Seltenheitswert hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0B32Z7DB2

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln