Emily Winston - Eine Tote bleibt selten allein

  • ASIN/ISBN: B09XVMH3VP

    „Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein“ von Emily Winston habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 10 Stunden und 13 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Regine Lange.
    Penelope St. James soll im idyllischen Ort Shafesbury eine Filiale der Londoner Partnervermittlungsagentur eröffnen. Der Start ist alles andere als einfach. Es ist tagelang nicht möglich, einen Telefon- oder Internetanschluss zu bekommen, Handyempfang gibt es nur auf dem Friedhof und nebenan befindet sich ausgerechnet eine Tierarztpraxis, obwohl Penelope mit Tieren gar nichts anfangen kann. Aber sie nimmt es locker und verfällt nicht in Panik. Sie macht das Beste daraus. Erst einmal kommt sie mit dem attraktiven Tierarzt Sam schnell ins Gespräch. Als sie dann beim Joggen eine überfahrene Frau findet, glaubt sie nicht an einen Unfall. Da die Dorfbewohner mit dem Namen ihrer Agentur nichts anfangen können, wird ihr alles Mögliche unterstellt. Begonnen mit einer Detektei über ein Sonnenstudio bis hin zur Agentin des englischen Geheimdienstes. Also wird sie gleich beauftragt, den Menschen zu finden, der in den Vorgärten die gehasste Ackerwinde ausstreut. Da sie nun mangels Agenturarbeit ihr Organisationstalent anderweitig anwenden muss, nimmt sie den Auftrag an. Nebenbei geht sie zum Buchclub, übernimmt die nächste Eventplanung, und der Unfall muss auch noch aufgeklärt werden, erst recht, als es weitere gibt.
    Ich habe mich beim Hören sehr gut unterhalten und amüsiert. Eigentlich sind alle Bewohner sehr sympathisch dargestellt. Egal ob es der dementkranke Lord ist, der ständig in Penelopes Fenster guckt, weil er die Vormieterin sucht, die rüstigen und im Ort aktiven älteren Damen oder der Rockmusik spielende Organist. Sam und seine Tochter Lilli fand ich super. Er ist ein sehr guter Tierarzt und toller Vater. Lilli ist für ihre acht Jahre schon sehr erwachsen und schlau, sie hat ihren Vater fest im Griff und hilft sogar bei Operationen in der Praxis. Zum Glück kommt auch oft ihre kindliche Seite zum Vorschein, wenn sie ihren Hunden Geschichten vorliest oder schwierige Wörter falsch benutzt. Penelope passt gut zu den beiden, sogar mit den beiden Hunden hat sie sich arrangiert. Sie ist sowieso eine sehr sympathische Person, knüpft sehr schnell Kontakte und kommt mit allen gut klar, obwohl sie erst ganz kurz im Ort wohnt. Deshalb bekommt sie auch immer wieder Dinge übergeholfen, was ihr jedoch nichts ausmacht. Ab und an wird sogar mal ihre Agentur mit dem richtigen Zweck aufgesucht. Die Auflösung am Ende ist eigentlich gar nicht so wichtig. Es ist auch ohne Täter eine wunderbare Geschichte, von der ich unbedingt mehr hören möchte.
    Die Sprecherin hat mir auch sehr gut gefallen. Sie hat die Charaktere gut gesprochen und auch die witzigen Teile gut in Szene gesetzt. Meistens wird auch Penelopes Sicht erzählt, manchmal auch aus Sams.
    Auch das Cover passt ganz prima zu einem Cosy Crime und lädt zum Hören/Lesen ein.

    <3<3<3<3<3

  • Ich bin von diesem Krimi (Krimi?) nicht so begeistert wie meine Vorrednerin.


    Klappentext:

    Penelope St. James zieht aus London in den kleinen Ort Shaftesbury, um dort eine Partnervermittlungsagentur zu eröffnen. Der Anfang ist schwierig, denn Handyempfang gibt es nur auf dem Friedhof, und ihr neuer Nachbar Sam ist ausgerechnet Tierarzt – mit Tieren kann Penelope nun wirklich nichts anfangen. Als sie mitansehen muss, wie eine Frau überfahren wird, ist sie misstrauisch, denn sie glaubt nicht an einen Unfall. Zusammen mit Sam und den Dorfbewohnern stößt sie auf ein düsteres Geheimnis – das weitere Opfer fordern wird, wenn Penelope nicht schnell den Mörder findet.

    Oh so very British: ein charmanter Krimi voller England-Flair mit einer Ermittlerin, die alle Herzen schneller schlagen lässt


    Mein Hör-Eindruck:

    Eine junge Frau entschließt sich, auf dem Lande die Dependance einer Partnervermittlung für den gehobenen Anspruch zu gründen. Das Telefon lässt auf sich warten, der Internet-Anschluss erst recht – aber sie hat ein grell beleuchtetes Firmenschild, dessen Aufschrift für allerlei Missverständnisse sorgt. Sie gewinnt zwar keine Kundschaft, aber dafür knüpft sie schnell Kontakt zu den Bewohnern, die nun der Reihe nach auftreten: ein gutaussehender Tierarzt mit einer altklugen kleinen Tochter, die Besitzerin des Gemischtwarenladens, der Wirt des Dorf-Pubs, der die Damen des Lesekränzchens und so fort. Ein berühmter Schauspieler, Schwarm aller Damen, sowie ein Earl und ein Lord runden das Figurenangebot ab.


    Die Protagonistin lernt nun das Leben auf dem Lande kennen und auch lieben, und die einzelnen Schritte dieses Kennenlernens werden dem Leser ausführlich und in munterem Plauderton vorgestellt. Nach einem Drittel des Hörbuchs erfüllte sich schließlich meine Hoffnung, dass doch bitte endlich etwas geschehen möge, dass die Geschichte ein bisschen Schwung aufnehmen möge und dass eine Zielrichtung des Geplauders zu erkennen wäre: die Protagonistin findet einen verletzten Hund und eine tödlich verletzte Frau.


    Wer gerne harmlose sanfte Krimis liest und keine Angst vor Klischees hat, die das britische Landleben bedienen, ist mit diesem Krimi gut beraten. Man sollte keine großen Ansprüche an die Logik der Handlung stellen und auch nicht erwarten, in die Aufdeckung des Bösewichts involviert zu werden. Man sollte auch nicht zu streng mit einzelnen Handlungselementen sein, weil einige nur einer aktuellen Situationskomik dienen.


    Die Stimme der Sprecherin Regine Lange hat einen jugendlich-frischen Ton, der sehr gut zu dem munteren Geplauder der Handlung passt. Allerdings bin ich zusammengezuckt, wenn sie aus einem Buffet ein „Bufätt“ macht. =OAua!

    Ansonsten hat es mir Freude gemacht, ihrer schönen und klaren englischen Aussprache zuzuhören, daher bewerte ich dieses Werk noch mit Note 3.