'Der eiserne Herzog' - Seiten 126 - 230

  • Guilhem und Matilda heiraten, nachdem es Guilhem fast verbockt :-) Gut dass ihr Bruder ihm ein paar Tipps gibt und er das Ganze wieder gerade rücken kann.

    Guilhem gefällt mir als Herzog recht gut. Er hat sein Volk im Blick und reagiert schnell. Die Sache mit dem Grafen von Anjou bekommt er ja relativ schnell in den Griff. Ich fand es in Ordnung, wie er mit Osbert umgegangen ist, fand ich durchaus angemessen. Er hat schließlich seine eigenen Leute dem Grafen ausgeliefert, es mussten viele sterben bei den Plünderungen und viele haben ihre Lebensgrundlage verloren.

    Dass er der Frau die Möglichkeit gibt, sich ein neues Leben aufzubauen zeigt, dass er aber trotzdem auch großzügig sein kann.


    Eadwaerd ist zwar sicher ein guter Mensch und bestimmt auch ein guter Herrscher, allerdings fehlen ihm die passenden Ratgeber. Die Sache mit Dover war ja auch die Gelegenheit Godwin und seine Sippschaft loszuwerden, aber sie nicht im Auge zu behalten ist ein großer Fehler gewesen. Er hätte wissen müssen, dass die nicht aufgeben werden. Und die Bindung der beiden anderen Earls war dann nicht gut genug um die Rückkehr der Familie zu verhindern.

    Ich muss ja sagen, dass ich Harold gar nicht so übel finde, der hat wenigstens Weitblick und hat nach meinem Gefühl nach es besser im Blick was auch für das Land sinnvoll ist.

    Ich finde auch, dass er Guilhem nicht ganz unähnlich ist. Beide sind mit Intrigen aufgewachsen, nur dass Harold dabei nie um sein Leben fürchten musste. Ich denke das schult ungemein. Guilhem ist aber durch die Bedrohung deutlich härter und auch kampfgeschulter. Wie gut Harold in der Schlacht oder an der Waffe ist, lässt sich bis jetzt ja nicht beurteilen


    Ich kann im übrigen verstehen, dass Matilda nicht begeistert ist, auch noch Königin von Englaland zu werden. Die Lage in der Normandie ist ja nicht unbedingt die sicherste und sich um ein fremdes Land auch noch zu kümmern ist ja nicht ganz ohne. Dazu kommt ja immer, dass man immer den Kanal überqueren muss und das ja auch immer Zeit und Nerven kostet.


    Was ich übrigens wieder bezeichnend fand war die Situation bei der Geburt. Die Männer setzen auf Gebet und Kräutersud und erklären, dass die Frauen ja keine Ahnung haben.... Ich meine, wer kriegt denn die Kinder???? Gut, dass Hild sich da durchsetzen konnte ansonsten wäre es das wohl gewesen mit Matilda und dem Nachkommen.

  • Ich kann Mathilda da auch gut verstehen, dass sie nicht begeistert ist von der Vorstellung Königin von England zu werden, in der Normandie haben die beiden ja wirklich noch genug Ärger am Hals.


    Die Godwins hätte Eadwaerd wirklich besser im Auge behalten müssen, das fand ich schon sehr naiv von ihm, dass er sie im Exil scheinbar völlig vergessen hat, war doch klar, dass die nicht einfach friedlich in der Verbannung sitzen bleiben.

    Was ich übrigens wieder bezeichnend fand war die Situation bei der Geburt. Die Männer setzen auf Gebet und Kräutersud und erklären, dass die Frauen ja keine Ahnung haben.... Ich meine, wer kriegt denn die Kinder???? Gut, dass Hild sich da durchsetzen konnte ansonsten wäre es das wohl gewesen mit Matilda und dem Nachkommen.

    Und wenn man(n) nicht mehr weiter weiß, wird ein Aderlass empfohlen :bonk

    Wirklich gut, dass Hild zur Stelle war und Guilhem auch auf sie gehört hat

  • Ich kann Mathilda da auch gut verstehen, dass sie nicht begeistert ist von der Vorstellung Königin von England zu werden, in der Normandie haben die beiden ja wirklich noch genug Ärger am Hals.


    Die Godwins hätte Eadwaerd wirklich besser im Auge behalten müssen, das fand ich schon sehr naiv von ihm, dass er sie im Exil scheinbar völlig vergessen hat, war doch klar, dass die nicht einfach friedlich in der Verbannung sitzen bleiben.

    Und wenn man(n) nicht mehr weiter weiß, wird ein Aderlass empfohlen :bonk

    Wirklich gut, dass Hild zur Stelle war und Guilhem auch auf sie gehört hat

    Diese Geburtsszene hat mich Einiges an Recherche abverlangt. Schlussendlich habe ich Videos auf YouTube gefunden, die das vorgemacht haben.

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    www.ulfschiewe.de

  • Guilhem gefällt mir als Herzog recht gut. Er hat sein Volk im Blick und reagiert schnell. Die Sache mit dem Grafen von Anjou bekommt er ja relativ schnell in den Griff. Ich fand es in Ordnung, wie er mit Osbert umgegangen ist, fand ich durchaus angemessen. Er hat schließlich seine eigenen Leute dem Grafen ausgeliefert, es mussten viele sterben bei den Plünderungen und viele haben ihre Lebensgrundlage verloren.

    Dass er der Frau die Möglichkeit gibt, sich ein neues Leben aufzubauen zeigt, dass er aber trotzdem auch großzügig sein kann.

    Für damalige Verhältnisse war das schnelle Todesurteil wahrscheinlich angemessen. Ich habe aber bei Guilhems Entscheidungen immer ein wenig das Gefühl, es geht zum einen darum seinen Zorn zu befriedigen und zum anderen zu zeigen, dass er hart und unnachgiebig sein kann. Das stärkt sein Ansehen bei den eigenen Männern und nährt die Furcht vor ihm. Mich hat überrascht wie Osbert sich vor seinem Tod verhält. Das fand ich ein wenig unrealistisch. Diese Größe und Gelassenheit kann ich mir schwer vorstellen, wenn man erkennt, dass man überraschend in zwei Minuten geköpft wird. :yikes War schon eine raue Zeit.



    Ich muss ja sagen, dass ich Harold gar nicht so übel finde, der hat wenigstens Weitblick und hat nach meinem Gefühl nach es besser im Blick was auch für das Land sinnvoll ist.

    Ich finde auch, dass er Guilhem nicht ganz unähnlich ist. Beide sind mit Intrigen aufgewachsen, nur dass Harold dabei nie um sein Leben fürchten musste. Ich denke das schult ungemein. Guilhem ist aber durch die Bedrohung deutlich härter und auch kampfgeschulter. Wie gut Harold in der Schlacht oder an der Waffe ist, lässt sich bis jetzt ja nicht beurteilen

    Stimmt. Das macht Ulf schlau, dass er beide Seiten so darstellt. Ich finde ja, die Godwins haben nicht ganz unrecht. Warum sollen die fremden Normannen das Land übernehmen? Nicht ohne Grund hat sich bei mir der Begriff "William der Eroberer" festgesetzt.

    Eadwaerd ist zwar sicher ein guter Mensch und bestimmt auch ein guter Herrscher, allerdings fehlen ihm die passenden Ratgeber.

    Ich denke, Eadwaerd war zu weich und zu gutgläubig und eigentlich wollte er keine Auseinandersetzungen geschweige denn einen Bruderkrieg. Und auf seine Berater hat er nicht wirklich gehört. Klingt jetzt blöd, aber ein wenig so wie die all diejenigen, die nicht an Putins Machtwünsche geglaubt haben. Und dann hat man den Salat. Im Grunde hat Eadwaerd durch die Intention seiner schlauen Mutter nur etwas getan, was ihm uns seiner Familie den Hals retten wird, er hat Guilhem zum Nachfolger ernannt. Und auch wenn Mathilda sich sträubt - verständlich, welche Frau will schon die nächsten Jahrzehnte Krieg führen - so ist Guilhem doch "angefixt" von der Idee König zu werden. Er ist genau der richtige für den Job das Land zu einen und die Godwins zu vernichten.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Was mir so richtig gut gefällt, ist, daß auch die Zeit und das Geschehen in England unter Edward dem Bekenner so ausführlich dargestellt ist.

    Ich kenne ja die Geschichte der Eroberung, aber eben diese Jahre vorher, wie es dazu kam, daß Edward wollte, daß Wilhelm sein Nachfolger wird - das finde ich ganz besonders interessant und spannend beschrieben.



    Die Geburtsszene fand ich auch richtig gut.

    Maßen sich da die Mönche an, das zu wissen. Die kennen ja weder den Vorgang der Entstehung, noch des Gebärens. Geschweige denn, wie der Körper, besonders der weibliche, funktioniert.

    Typische Überschätzung.


    Hild gefällt mir immer besser, sehr gut, daß sie ihr Wissen anbringen konnte, Mathilda gerettet hat und zudem noch ihre Freiheit bekommt.

    Das gefiel mir so richtig gut.



    Jetzt kommt gleich ein großer Zeitsprung - schade, ein wenig mehr hätt ich ja gerne aus den nächsten 12 Jahren gelesen.

    Ein paar Kinder kommen da ja noch, bis schlußendlich der letzte Sohn dann als Engländer auf die Welt kommt.


    Der Besuch und der Schwur Harolds ist ja bekannt - ich bin jetzt hochneugierig, wie es hier umgesetzt wird.

  • Was mir so richtig gut gefällt, ist, daß auch die Zeit und das Geschehen in England unter Edward dem Bekenner so ausführlich dargestellt ist.

    Ich kenne ja die Geschichte der Eroberung, aber eben diese Jahre vorher, wie es dazu kam, daß Edward wollte, daß Wilhelm sein Nachfolger wird - das finde ich ganz besonders interessant und spannend beschrieben.

    Ich gebe zu, das hat mich als Autor besonders gereizt, dieses Intrigenspiel zwischen Eadweard und den Godwins, wobei auch die alte, knallharte Emma noch mitmischt. Die prekäre Position der Edythe zwischen den Fronten, die Selbstüberschätzung des alten Godwin, die Schwäche des Königs, sein langsames Verzweifeln an der eigenen Ohnmacht, auch wenn er sich zwischenzeitlich aufbäumt und zur Wehr setzt. Es ist ein Psychodrama. Und natürlich auch auf der Normannenseite, der Konflikt zwischen Guilhem und seiner Matilda, die mit der Krone Englands nichts zu tun haben will.

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  • Zwar hinke ich in der Leserunde stark hinterher, aber so langsam hole ich nun auf, und die Geschichte gefällt mir außerordentlich gut. Über die Zeit habe ich bisher noch nicht allzu viel gelesen, so dass ich mich völlig unvoreingenommen auf die Ereignisse einlasse und gespannt bin, wo die Intrigen letztendlich hinführen. Eadweard wirkt sehr gutmütig auf mich, und ich habe den Eindruck, das Regieren ist ihm fast eine Last. Dass er letztendlich durch den Einfluss des alten Godwin auf den Thron kam, macht es ihm natürlich nicht leichter, diese Sippe los zu werden, noch dazu, weil er mit Godwins Tochter verheiratet ist. Dass er danach keine rechte Ruhe hat, war abzusehen, und nun ist es sogar so, dass Edythe wieder bei ihm eingezogen ist. In ihrer Haut möchte ich ehrlich gesagt auch nicht stecken, denn sie wird ja von allen Seiten mehr oder weniger herumgeschubst, quasi als Spielball der Macht.

    Für Guilhem und Matilda freut es mich sehr, dass ihre Ehe nun doch noch vom Papst anerkannt wurde. Diesen Schwebezustand stelle ich mir zur damaligen Zeit sehr unangenehm vor, man ist verheiratet, obwohl dies eigentlich offiziell gar nicht sein dürfte. Wobei ich die Vorbehalte des Papstes anfangs auch nicht wirklich nachvollziehen konnte, denn die Verwandtschaft der beiden war ja nur um mehrere Ecken. Sonst war man doch zur damaligen Zeit auch nicht so zimperlich, was Verbindungen zwischen Verwandten anging.

    Die Szene hat mir auch sehr gut gefallen, und Hild war echt mutig, sich gegen die Meinung der Mönche zu stellen. Dass sie Matilda und ihrem Kind helfen konnte, hat ihr letztendlich die Freiheit gebracht. Nur gut, dass sich Guilhem auf ihren Rat eingelassen und die Mönche weggeschickt hat.

    Für Frauen war das ja damals wirklich kein Zuckerschlecken, wenn sie sowieso schon bei der Geburt kämpfen mussten und sich dann noch mit inkompetenten "Helfern" herumplagen mussten.


    Nun ist also Harold Godwinson der mächtigste Mann im Englaland. Bisher hat man Harold ja als besonnenen Mann kennengelernt, der manches anders sah als sein Vater. Ich bin gespannt, wie die Konfrontation zwischen ihm und Guilhem aussehen wird, wenn es dann letztendlich um die Krone geht.