Cherie Jones - Wie die einarmige Schwester das Haus fegt

  • Über die Autorin:

    Cherie Jones ist Anwältin und lebt auf Barbados. 1999 gewann sie den Commonwealth Short Story Prize. Anschließend studierte sie 2015 Kreatives Schreiben in Sheffield Hallam, wo sie sowohl den Archie Markham Award als auch den A.M. Heath Prize gewann. Im Jahr 2015 erhielt sie außerdem ein Vollstipendium des Vermont Studio Centre. »Wie die einarmige Schwester das Haus fegt« ist ihr erster Roman.


    Kurzbeschreibung:

    Baxter’s Beach, Barbados: ein perfektes Paradies, solange niemand an der Oberfläche kratzt. Cherie Jones erzählt in eindringlicher, lyrischer Sprache davon, wie Liebe und Verbrechen die Leben ihrer Figuren über alle Klassenschranken und Hautfarben hinweg auf dramatische Weise verändern.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Die Geschichte beginnt mit der Kindheit der Hauptprotagonistin Lola. Wichtig an dieser Stelle ist die Legende, die ihre Großmutter ihr auf den Weg gibt. In der Legende geht es um ein nicht folgsames Kind, wie auch Lola es ist, das trotz den Verboten sich in einen Tunnel begibt, wo ihr angeblich von einem Monster der Arm abgerissen wird. Doch die Geschichte schreckt, trotz Erwarten der Großmutter, das kleine Mädchen nicht ab, sondern spornt sie zu noch mehr Unsinn. Lola mag das Abenteuer, sie will alles selbst ausprobieren und begibt sich gern in die gefährlichen Situationen hinein. Da hat die Erziehungsmethode der Oma nicht funktioniert. Anschließend begleitet der Leser die Hauptprotagonistin durch ihre jungen Jahre: Kennenlernen von Adan, Zusammenleben mit ihrem Mann, Schwangerschaft, Geburt, Baby und auf der anderen Seite ein gewalttätiger Mann, ein Krimineller, viel Leid und Tod.


    Die Grundstimmung des Romans ist extrem düster und deprimierend. Was an sich überhaupt nichts Negatives ist, doch die Hoffnungslosigkeit war in dem Roman sehr präsent. Sogar für mich, dabei kann ich einiges vertragen. In diesem Roman herrscht Armut, Ausweglosigkeit, endlose Gewalt, sowohl psychische als auch physische und auch Tod. Gewalt ist das Thema dieses Romans. In dem Ort, wo Lola lebt, scheint das Leben nur für die Touristen schön zu sein. Sie und ihre Vorfahren kommen alle aus einer Gesellschaft, die in der Gewalt gefangen ist. Die Frauen der Geschichte sind hilflos dem Leben ausgeliefert: prügelnde Ehemänner und vergewaltigende Väter sind an der Tagesordnung. Ohne Scheu schildert die Autorin das Leben in Armut, Gewalt und Drama.


    Die Sprache der Autorin ist nüchtern. Zu nüchtern für meine Begriffe. Denn mich hat der Roman trotz der Thematik und schonungslosen Darstellung nicht berührt. Was ich sehr schade finde. Von der Handlung her wäre der Roman absolut in meinem Beuteschema. Doch die sprachliche und erzählerische Umsetzung hat meinem Geschmack nicht entsprochen. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Autorin selbst mit dem Thema Gewalt in ihrem Leben konfrontiert wurde. Ich erlaube mir zu vermuten, ihr Erzählstil ruht auf diesen Erfahrungen, denn Menschen, die dramatische Erfahrungen erlebt und überlebt haben, berichten oft mit einem gewissen Abstand. Ein beeindruckendes Buch, das mich leider nicht erreicht hat.


    ASIN/ISBN: 3959881851

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Schade, daß es dir nicht so recht gefallen hat. Bei Eat.Read.Sleep wurde es nach meiner Erinnerung als gut empfohlen. Meine Onleihe hat es auch, deshalb werde ich es mir dort gelegentlich holen.

    Fand ich auch Richie, bei so einem originellen Titel habe ich auf eine Lektüre gehofft, die mir zusagt. Ich bin gespannt, falls du das Buch lesen solltest, berichte bitte. :waveMan hat noch nicht so viele Bewertungen für diesen Roman.

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume