Irgendwo. Aber am Meer – Arnold Stadler

  • Fischer, 2023

    224 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    In Arnold Stadlers Roman »Irgendwo. Aber am Meer« reist ein Schriftsteller zu einer Kulturveranstaltung in den Westerwald, wo er an einem »Talk« teilnehmen soll. Aber der »Event« wird zum Fiasko. Befragt, was sein Beitrag zur Energiewende sei, wie er zu Greta Thunberg und den im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingen stehe, verstrickt er sich in einen hilflosen Antwortversuch. »Das ist ja das reinste weiße Altmännergeschwätz!«, schallt es aus dem Publikum.

    Erholungsbedürftig bricht der »Experte im Nichtwissen«, dem die Gegenwart fremd geworden ist, zu einem Sehnsuchtsort seines Lebens auf: ein Haus mit Blick auf die griechische Insel Ithaka. Es wird eine tragikomische Reise durch Erinnerungen, Geschichten und Gedanken, eine Suche nach unserem Platz in der Welt: dem Ort, an dem wir – trotz allem! – glücklich sein können. Irgendwo. Aber am Meer.


    Über den Autor:

    Arnold Stadler wurde 1954 in Meßkirch geboren. Er studierte katholische Theologie in München, Rom und Freiburg, anschließend Literaturwissenschaft in Freiburg, Bonn und Köln. Er lebt und schreibt in Berlin, in Sallahn unweit der Elbe und in Rast über Meßkirch. Arnold Stadler erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter der Georg-Büchner-Preis. Zuletzt erschienen die Romane »Rauschzeit« und »Am siebten Tag flog ich zurück« sowie der Künstleressay »Mein Leben mit Mark«.


    Mein Eindruck:

    Arnold Stadlers Bücher habe ich fast alle gelesen, weil er ein Autor ist, der wirklich einen eigenen Ton und einen Sound hat. Er ist durchsetzt mit leichter Ironie und nicht selten sind autobiografische Elemente zu finden. Das trifft auf jeden Fall auf dieses neue Buch zu.

    Er erzählt von einer Lesung, bei der er von einem Vorfall (Siehe Kurzbeschreibung) aus der Bahn geworfen wird.


    Ich frage mich, ob dieses Buch das richtige Einstiegswerk für Stadler ist. Allein für die Rückreise des Erschütterten vergehen Seiten auf Seiten.


    Die zweite Romanhälfte konzentriert sich auf die Reise der Hauptfigur nach Ithaka, immer noch unter dem Eindruck des Vorfalls.


    Das ist teilweise wirklich gut verfasst, doch es bleibt eine Skepsis. Die Kränkung ist nachhaltig dargestellt, doch gilt das für die Heilung auch?


    Es ist vielleicht nicht unbedingt Stadlers bester Roman. Als literarisches Spiel aber funktioniert das Buch.



    ASIN/ISBN: 3100751310