Roman | Ein Geschichte über Trauer und Verlust, Einsamkeit und Realitätsflucht | »Ein Fiebertraum von einem Roman«
New York Times
Ecco, 2025
448 Seiten
Übersetzt von Silvia Morawetz, Bettina Eschenhagen
Kurzbeschreibung:
Michaela und ihr Mann Gerard sind in die wunderschöne, aber unheimliche Landschaft New Mexicos gezogen, um dort an einem renommierten akademischen Institut zu arbeiten. Doch dann erkrankt Gerard schwer, und schon bald gleicht das Leben der beiden einem Albtraum. Mit 37 Jahren muss Michaela sich mit der schrecklichen Aussicht, Witwe zu werden, auseinandersetzen. Und schließlich mit einem Leben ohne Gerard.
Eindringlich und zutiefst berührend erzählt Wache halten vom rohen Wahnsinn der Trauer und was passiert, wenn eine Liebe nicht aufgegeben werden kann.
Über die Autorin:
Joyce Carol Oates wurde 1938 in Lockport, New York, geboren. Sie zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Autorinnen der Gegenwart. Für ihre zahlreichen Romane und Erzählungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem National Book Award. 2019 erhielt sie den Jerusalem Prize. Joyce Carol Oates lebt in Princeton, New Jersey, wo sie Literatur unterrichtet.
Über die Übersetzerinnen:
Silvia Morawetz , geboren in Gera. Übersetzt nach einem Studium der Anglistik und Germanistik seit 35 Jahren aus dem Englischen. Sie hat bisher ca. 150 Werke aus den Gattungen Prosa, Lyrik, Essay und Hörspiel übertragen, unter anderem von Anne Sexton, Joyce Carol Oates, Ali Smith, James Kelman, Paul Harding und Steven Bloom.
Bettina Eschenhagen war über 30 Jahre lang Sachbuchlektorin. Heute übersetzt sie Romane, Sachbücher und Kinderbücher aus dem Englischen und arbeitet als freie Lektorin.
Mein Eindruck:
Joyce Carol Oates zu lesen, ist immer etwas Besonderes, da sie relevante gesellschaftliche Themen behandelt. Sie ist da vergleichbar mit Stewart O´Nan.
Hier geht es um Trauer und Tod, auf ganz eigene Art und Weise dargestellt.
Das Ehepaar Gerard und Michaela geht von Havard an ein Institut in New Mexico. Dann wird Gerard plötzlich schwerkrank. Das stürzt Michaela in eine tiefe emotionale Krise, was sich nach Gerards Tod noch verschärft. Perspektivisch ist das ganze Buch bei Michaela, obwohl Gerard als starke Persönlichkeit das Buch mitprägt.
Der Text ist künstlerisch und ansprechend. Auch der Handlungsort prägt mit. Es spielt in einer Stadt in New Mexico, die an Santa Fe erinnert. Ob diese Beschreibungen angemessen sind, oder zu touristisch, kann ich nicht beurteilen, aber ich fand sie ganz gut gemacht.
Nachdem mich der erste Teil des Buches, dass vor allen die Krankenhausszenen zeigt, weitgehend überforderte, konnte mich der zweite Teil „Post-Mortem“ überzeugen.
Joyce Carol Oates bleibt auch mit 86 Jahren noch eine beachtliche Schriftstellerin.
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ASIN/ISBN: 3753001023 |