Hier kann zu den Seiten 181 - 259 (Kapitel 15 - Kapitel 20) geschrieben werden.

'Die Schwarzgeherin' - Seiten 181 - 259
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Mensch, das Buch hat so eine Sogwirkung, dass ich in jeder freien Minute weiterlesen muss ... einfach klasse ... und so habe ich nun auch diesen Abschnitt schon beendet 😶😶
Unsere Befürchtungen sind wahr geworden. Der Xander ist ein Wilderer und ein Dieb und alle haben es geahnt nur Theres hält weiterhin an ihrem Glauben an ihm fest. Er verspricht viel, verlangt sogar noch mehr und hält keines seiner Versprechen. Theres muss ihm regelrecht hörig sein ... mehr sage ich nun zu diesem Thema noch nicht, bis ihr aufgeholt habt
Die Mutter weiß inzwischen von Marias Liebe zu Johann und vermittelt ihr, dass das nicht sein darf. Maria tut mir so leid, sie kann ja nicht ahnen, dass das wohl schon seine Richtigkeit hat. Zudem tut sie mir unheimlich leid, nachdem zuvor die biestige Hilde Brunner ihr ihre Meinung gegeigt hat.
Hach, ich werde schnell weiterlesen und später auch noch mehr schreiben zu diesem Abschnitt. Ich setze mich mal auf meine Finger
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Maria kann sich ihrer Mutter wegen der Gefühle zu Johann nicht anvertrauen – das Schweigen zieht sich wie ein roter Faden durch alle Geschehnisse. Denn sie selbst hat z.B. auch erst spät überhaupt erfahren, dass die Xantners und Lachermeyers einst befreundet waren. Warum hat ihr aber niemand die Geschichte von Theres und Leopold erzählt?
Und warum glaubt Theres, dass Maria später einmal genau so wie sie weiterleben will? Sie müßte doch selbst am Besten wissen, dass das, was für einen gut ist, für den anderen ein Alptraum sein kann. Diese Szene (S. 202) fand ich wirklich klasse geschrieben. Mutter und Tochter verstehen einander nicht – aber wie sollten sie das auch können, wenn sie so aneinander vorbei reden.
Selbst, als Theres von Johann weiß, sagt sie nichts über ihre Geschichte (und eben auch, dass Johann möglicherweise der Halbbruder von Maria sein könnte...), sondern will einfach einen Neubeginn woanders. Und sie, die es eigentlich wirklich besser wissen müßte, will das einfach so beschließen, ohne Maria nach ihrem Willen zu befragen. Fehler wiederholen sich...
Ich denke, ihr fehlt die Vorstellung, dass Maria genau die Art von Leben will – als Ehefrau und Mutter eingebettet in eine Dorfgemeinschaft – das sie einst verschmähte.
Im Jahr 1863 hingegen ist sie noch immer völlig verblendet von ihren Gefühlen für Xaver, von dem ich mir immer sicherer bin, dass er genau der Schurke ist, für den ihn jeder hält: Ein Dieb, ein Wilderer und im Fall von Theres auch ein Heiratsschwindler.
Ja, "hörig" trifft das leider viel zu gut.
Wenig überraschend erfährt ihr Vater von der Beziehung, die Unterredung verläuft vergleichsweise vernünftig. Doch er will die Ehe erzwingen und hat die Lachermeyers eingeladen. Und doch: hätte sie ihrem Vater ihre Zweifel und Ängste anvertrauen können – vielleicht hätte man einen Aufschub der Ehe erwirken können, um sich in Ruhe noch einmal zu prüfen. Oder vielleicht hätte sie ihm von der Schwangerschaft erzählen sollen? Dieser Mangel an Konversation macht alles Schlimme noch viel schlimmer.
Als sie bei ihrem letzten Treffen zum Xaver sagt: „Arm wie eine Maus mußt mich nehmen“ , habe ich nur gestöhnt: er hat doch schon alles, was an „tragbarem“ Vermögen da war. Bei aller Liebe zum Xaver, aber Theres benimmt sich absolut ehrlos und unanständig – und damit meine ich nicht den Sex vor der Ehe, sondern den Diebstahl des Schmucks (und damit der Erinnerungen!) an die Mutter. Das gehört sich einfach nicht, das ist so ein Verrat, der mit nichts zu rechtfertigen ist. Zumindest ein Teil der Sachen kommt wieder zurück. Aber wo ist der Xaver? Tot oder geflohen? So wie ich ihn einschätze, konnte er irgendwie fliehen und lässt die Theres zurück.
Der Leopold würde sie trotz allem sogar jetzt noch heiraten. Spätestens jetzt hätte Theres die Schwangerschaft offenbaren können. Aber nein, sie läßt ihren Vater bei dem Treffen mit den Xantners reinrauschen, als Annelies Xantner ihr schwere, wenn auch nicht unberechtigte Vorwürfe macht. Doch Leopold steht für sie ein und erhebt sogar die Stimme gegen seine eigene Mutter.
Er ist ein besserer Freund als manch anderer, er ist ein einfach guter Mensch. Auch wie er ihr zur Seite steht, als auch ihm klar wird, dass sie niemals heiraten werden. Er spricht mit ihr, als sie weggeht und sie spürt auch selbst, dass sie eigentlich keinen Plan hat, was sie machen soll. Dass er ihr die Hütte zur Verfügung stellt und sich um sie kümmert, rechne ich ihm hoch an. Schließlich hat sie ihm – wenn auch nicht mit böser Absicht – übel mitgespielt.
Hier habe ich mich erstmals bei der Szene im November 1883 gefragt: wer ist der Fremde, der sich die ganze Geschichte von der Maria erzählen läßt? Ich vermute, jemand, der irgendwie von der alten Geschichte erfahren hat und sie sich quasi von Maria „bestätigen“ läßt. Jemand aus Xavers Umfeld? Wenn er es selbst sein sollte, würde er doch sicher wieder erkannt werden?
Und auch: was ist in dem Jahr geschehen, seit Maria und ihre Mutter die Unterredung geführt haben, in der Maria Theres wissen hat lassen, dass sie nicht das Leben ihrer Mutter führen will? Sie scheint ja nicht mehr bei der Mutter zu leben und sie scheint schwanger zu sein. Von Johann?