Sommer ohne Plan - Johanna Swanberg

  • Klappentext (Amazon):


    Ein unvergesslicher Sommer der ungeplanten Möglichkeiten – der große lebensfrohe Frühjahrsbestseller aus Schweden

    Die perfektionistische Cassi führt in Stockholm ein Restaurant, aber dann ist plötzlich Schluss: Burnout. Cassi erkennt, dass sie so nicht weitermachen kann und fasst einen spontanen Entschluss: Sie kauft eine Waldhütte und verlässt die Stadt. Doch dummerweise geht im nahegelegenen Dorf bald das Gerücht um, sie wäre eine erfahrene Selbsthilfe-Guru. Immer mehr ihrer neuen Nachbarn stehen vor ihrer Tür. Doch statt das kuriose Missverständnis aufzuklären, beschließt Cassi, einfach mitzuspielen – und tritt ungewollt eine Lawine aberwitziger Ereignisse los ... Dieser umwerfend warmherzige, lustige und anrührende Roman über den Mut zur Planlosigkeit hat ganz Schweden in Begeisterung versetzt.



    Meine Rezension:


    Lebenslüge


    Zweimal ist Cassi gescheitert, nun bezieht sie ein klappriges Häuschen am Waldrand einer kleinen schwedischen Ortschaft. Aufgrund von Gerüchten und Irrtümern heißt es im Dorf bald, dass die Neue irgendetwas mit Esoterik und Selbsthilfe zu tun hätte. Aber anstatt diese Behauptungen zu entkräften, spielt Cassi mit und nimmt die Rolle einer Lebensberaterin mit mannigfaltigen Angeboten ein. Nebenbei muss sie noch das Haus renovieren, wobei sie Unterstützung vom alten Nachbarn Pavel bekommt, mit dem sie bald eine gute Freundschaft verbindet.


    Cassi lebt zu Beginn dieser Geschichte in einer winzigen Souterrainwohnung zur Untermiete und schuftet in einem Großmarkt. Aber ihr Burnout, welches sie schon in diese unangenehme Lage manövriert hat, hält an, sodass sie sogar das Wenige, das sie jetzt hat, auch noch verliert. Einziger Ausweg ist der Makler mit der windschiefen Hütte, die Cassi kurzentschlossen kauft. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, in welchem Cassi sich immer wieder an frühere Zeiten erinnert und dem Leser zeigt, was sie in die Abgeschiedenheit geführt hat. Spätestens jetzt erwartet man den angekündigten großen, lebensfrohen Roman, aber so humorvoll wie erwähnt wird es dann leider nicht. Vieles wirkt gekünstelt und unnatürlich, sodass man auch kaum Nähe aufbauen kann zu den Figuren. Lediglich Pavel, der am zurückgezogensten von allen lebt, vermag seine Geschichte authentisch zu erzählen. So vergehen die Sommermonate im Dorf, nur Hans aus dem Lebensmittelmarkt ist skeptisch und spricht von Scharlatanerie und Lügenmärchen. Was das für die Ortsansässigen bedeutet, kristallisiert sich erst in den letzten Kapiteln heraus und führt letztendlich doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss.


    Eine reizvolle Geschichte, die ich mir fast noch besser als originellen, humorvollen Film vorstellen kann. 3 Sterne.



    Titel Sommer ohne Plan

    Autor Johanna Swanberg

    ASIN B0DK64DCB6

    Sprache Deutsch

    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Geb. Buch (416 Seiten)

    Erscheinungsdatum 4. April 2025

    Verlag Hoffmann und Campe

    Originaltitel Cassi

    Übersetzer Nina Hoyer


    ASIN/ISBN: B0DK64DCB6

  • Ich hatte in das Buch reingelesen und die ersten Seiten gefielen mir gut. Auch der Klappentext konnte mich überzeugen, denn die Beschreibung über ein Leben nach dem Burnout in Schweden auf dem Land hörte sich interessant an.


    Als wir Cassi kennenlernen, lebt sie in einer Kellerwohnung einer Kollegin und räumt im Supermarkt Regale ein, obwohl sie doch mal erfolgreiche Restaurantmanagerin war. Doch das Leben ist ihr mühsam geworden und als ihre Kollegin ihr die Wohnung aufkündigt und ihr Chef sie abmahnt wegen des häufigen zu spät kommens, fährt Cassi planlos aufs Land, um ein Haus zu besichtigen.


    Die Bruchbude steht seit Jahren leer, doch die Rückkehr zu ihrer bisherigen Misere erscheint Cassi noch schlimmer, und so kauft sie das Haus schließlich.


    Durch ein Missverständnis, dass sie nicht aufklärt, glauben ihre Nachbarn, dass sie Coach ist und ihnen bei ihren Problemen helfen kann, Einzig Hans, der Dorfladenbesitzer, ist misstrauisch.


    Leider traf der Roman jedoch nicht meinen Humor und über längere Zeit fand ich es ziemlich fade zu lesen, wie Cassi die Dorfbewohner mit ungewöhnlichen Methoden zu Gesprächstherapien, Massagen oder Meditationen davon überzeugen möchte, dass sie doch Ahnung von dem hat, wovon sie keine Ahnung hat. Cassi war mir tatsächlich nicht wirklich sympathisch.


    Einzig ihr Nachbar Pavel war eine liebenswerte Figur, der mir richtig ans Herz gewachsen ist.


    Zum Ende hin, nach einigem Trubel klappte ich das Buch zwar zufrieden zu, doch wenn man es nicht gelesen hat, verpasst man auch nichts.


    Von mir 7 Punkte.