Andreas Brandhorst - Der Riss

  • Herausgeber: Heyne Verlag (16. Oktober 2024)

    Taschenbuch: ‎640 Seiten

    ISBN-13: ‎ 978-3453274822


    Kurzbeschreibung


    Flynn Darkster, einer der weltweit besten Hacker, wird verhaftet, weil er in die Computersysteme des Pentagon eingedrungen ist. Er wird vor die Wahl gestellt: entweder Gefängnis oder Mitarbeit bei der »Gruppe Horatio«, einem geheimen Regierungsprogramm. Schon bald kommt Flynn dem wahren Ziel des Geheimprojekts auf die Spur, die Suche nach Beweisen dafür, dass unsere Realität in Wirklichkeit eine gewaltige Computersimulation ist. Doch wenn das so ist, wer hat diese Simulation geschaffen? Und gibt es einen Weg, die Menschheit daraus zu befreien? Für Flynn beginnt eine atemlose Jagd nach mächtigen Gegnern, die sich hinter den Grenzen der Wirklichkeit selbst zu verbergen scheinen.


    Autor


    Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, hat mit Romanen wie »Äon«, »Das Erwachen« oder »Das Schiff« die deutsche Science-Fiction-Literatur der letzten Jahre entscheidend geprägt. Spektakuläre Zukunftsvisionen verbunden mit einem atemberaubenden Thriller-Plot sind zu seinem Markenzeichen geworden und verschaffen ihm regelmäßig Bestsellerplatzierungen. Zuletzt ist bei Heyne sein Thriller »Der Riss« erschienen. Andreas Brandhorst lebt im Emsland.


    Rezension


    Wer denkt, Science-Fiction sei nur was für „Nerds“, wird hier eines Besseren belehrt. Der Riss ist Sci-Fi, ja – aber einer von der klugen Sorte. Aktuelle Themen wie KI, Simulationstheorie und digitale Kontrolle treffen auf einen Plot, der sich wie ein Thriller liest und dabei trotzdem Tiefgang hat.


    Im Zentrum: Flynn Darkster, einer der besten Hacker der Welt. Er hackt das Pentagon (wie man das halt so macht), wird erwischt und bekommt statt Knast ein verlockendes Angebot von einer geheimen Organisation. Die will herausfinden, ob unsere Realität überhaupt real ist oder nur perfekt simuliert. Klingt erstmal nach Matrix? Ja, erinnert daran, aber Brandhorst macht was Eigenes draus.


    Das Schöne: Man muss kein Technikprofi sein, um reinzukommen. Klar, es geht um Quantenkram, neuronale Netzwerke und Simulationstheorie, aber alles wird so erklärt, dass man folgen kann. Und falls es doch zu wild wird – hinten im Buch gibt’s ein Glossar, das wirklich hilft. Besonders gelungen: die Welt, in der das Ganze spielt. Ein Zukunftsszenario, das bitter real wirkt. Klimakatastrophen, Pandemien, Überwachung – fühlt sich fast schon nach Jetzt an. Wer Serien wie Black Mirror oder Devs feiert, wird hier vieles wiedererkennen.


    Die Figuren? Reduziert auf das Wesentliche. Flynn ist ein starker Hauptprota, menschlich, zynisch, wütend: ein Typ, mit dem man gerne mitgeht. Und auch die Nebenfiguren funktionieren, ohne dass sich der Roman darin verliert. Sprache und Erzähltempo sind auf den Punkt. Klar, im Mittelteil gibt’s ein paar Strecken, die etwas kompakter hätten sein dürfen, aber insgesamt bleibt das Ding spannend und klug bis zum Ende.


    Fazit: Der Riss ist keine leichte Kost, aber auch kein verkopftes Nerd-Buch. Es ist ein intelligenter, spannender Roman, der unterhält und gleichzeitig richtig gute Fragen stellt: Was ist real? Wer kontrolliert wen? Und wie frei sind wir eigentlich noch? Für alle, die mitdenken und mitfiebern wollen.


    8/10


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension: https://buchkomet.wordpress.co…-thriller-von-brandhorst/


    ASIN/ISBN: 3453274822