ISBN: 978-3-98507-838-7
Hinweis:
Das Buch gab es erst bei Weltbild, später bei Thalia, es ist aktuell aber leider nicht im Buchhandel erhältlich
Über den Autor
Sören Prescher wurde am 9. August 1978 in Bautzen geboren, ist verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Er ist Mitglied des 42erAutoren e.V. und dem Phantastischen Autoren Netzwerk e.V. (PAN). Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er Artikel und Berichte für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN. Seit der Jahrtausendwende veröffentlichte er Kurzgeschichten und Gedichte in zahlreichen Anthologien.
Kurzbeschreibung
Im früheren Leben war Rebekka Stein bei der Mordkommission beschäftigt – jetzt ist sie die Vormittagsermittlerin. Während ihre Kinder in der Schule sind, schaut Rebekka sich knifflige Kriminalfälle an, in denen die Polizei nicht weiterkommt. Ihr neuester Fall findet praktisch vor ihrer Haustür statt. Einer ihrer Nachbarn ist unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Mehrere andere verhalten sich merkwürdig. Worum zum Beispiel geht es bei den vielen heimlichen Treffen bei Nachbar Charlie? Was hat die neugierige Rentnerin Rosa mitbekommen und wieso baut die Anwältin Simone in ihrem Keller ein Pappmodell des ganzen Viertels nach? Je tiefer Rebekka mit ihren Nachforschungen vordringt, desto komplizierter und gefährlicher wird alles. Auch für die Hobbydetektivin selbst.
Meine Rezension
Ein beschaulicher Vorort irgendwo im Nürnberger Raum. Eine kleine Siedlung, in der jeder jeden kennt. Das ist die Kastanienallee, in der auch Rebekka Stein lebt, die einst bei der Mordkommission arbeitete, zur Zeit aber Hausfrau und Mutter ist.
Doch eines Tages liegt ihr Nachbar tot in seinem Garten und ihr alter Ermittlergeist erwacht zu neuem Leben. Dabei geht sie mir für meinen Geschmack aber – gerade auch, weil sie ja alle Nachbarn kennt – zu nassforsch und überengagiert vor. Hier fehlte mir ein bißchen das Reflektieren über ihr eigenes Verhalten.
Doch je tiefer
Rebekka ihre Nase in den ungeklärten Todesfall steckt, desto mehr
anderen Ungereimtheiten kommt sie auf die Spur. Wie hängt das alles
nur miteinander zusammen?
Das muss der Leser natürlich selbst herausfinden... Mir hat es gut gefallen, einen Krimi zu lesen, der in meiner Heimat spielt – wobei diese aber eher nur am Rande thematisiert wird. Theoretisch könnte der Krimi auch gut überall woanders in Deutschland angesiedelt sein.
Was Rebekkas Vorgehen bei Ermittlungen als auch ihr eigenes Verhalten angeht, ist für mich noch Luft nach oben. Ich empfand sie zeitweise durchaus als anstrengend und würde lieber nicht so gern in ihrer Nachbarschaft wohnen. Andererseits hat es mich durchaus amüsiert, wie sich der Kriminalfall letztlich aufgelöst hat.
Auf der Schulnotenskala würde ich eine 3+ geben: die Schreibe hat mir gut gefallen, das Buch hat sich trotz über 400 Seiten gut weggeschmökert. Ich kann auch gut damit leben, wenn mir mal ein Protagonist auf die Nerven geht (und Rebekka fand ich wahrlich oft genug anstrengend). Die Grundidee fand ich durchaus originell, das hat mir gut gefallen.
Sollte auf
diesen Band noch ein zweiter mit Rebekka Stein folgen, würde ich mir
allerdings wünschen, dass sie nicht ganz so aufdringlich und
indiskret herumschnüffelt. Ein paar Mal ging sie mir bei ihren
Ermittlungen einfach zu weit. Da erging es mir wie bei unserer
Ernestine Kirsch aus den Beate Maly-Leserunden: bei Band 1 fand ich
sie noch viel zu nassforsch, in den weiteren Bänden agiert sie trotz
unstillbarer Neugierde zumindest meistens subtiler .
Es gibt noch eine weitere Lokalkrimireihe des Autors, die in Franken spielt (Mark & Felix) - kann gut sein, dass ich da auch mal einen Blick reinwerfe.