Noli me tangere - José Rizal

  • Verlag: Insel

    542 Seiten

    Aus dem phlippinischen Spanisch von Annemarie del Cueto-Mörth


    Kurzbeschreibung:

    Philippinen, Ende des 19. Jahrhunderts: Der junge, idealistische Ibarra kehrt nach sieben Jahren Studium aus Europa in seine Heimat zurück – voller Erneuerungsdrang für sein Land und im Liebesrausch für die schöne María Clara. Doch seine Hoffnungen werden schnell zerschlagen, denn die von ihm so geliebte Gesellschaft ist zerfressen von Korruption, Unterdrückung und religiösem Dogmatismus. Nicht das philippinische Volk hält die Zügel in der Hand, sondern die spanischen Kolonialherren mitsamt ihrem machtbesessenen katholischen Klerus. Ibarras Vorhaben, eine Schule zu bauen, eskaliert zu einer Spaltung zwischen Kirche, Gouverneuren und dem einfachen Volk, und viel zu spät erkennt er, wie sich seine private Fehde mit dem Gemeindepfarrer in eine infernale Intrige verwandelt. Erst als sich auch María Clara von ihm abwendet, wird Ibarra bewusst, welch mächtigem Gegner er sich gegenübersteht.


    Über den Autor:

    José Rizal (1861–1896) ist ein philippinischer Nationalheld. Er war Schriftsteller, Arzt sowie engagierter Verfechter der philippinischen Unabhängigkeit. Er studierte Medizin und Philosophie in Madrid, Paris und Heidelberg. 1892 kehrte er aus Europa auf die Philippinen zurück. Als einer der bedeutendsten Kritiker des Kolonialismus stand Rizal für den gewaltlosen Widerstand gegen die Kolonialmacht Spanien. Mit seinem epischen Roman Noli Me Tangere erzürnte er die spanische Kolonialregierung und wurde als Folge 1896 in Manila hingerichtet. Der Roman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und ist bis heute Pflichtlektüre in allen Schulen und Hochschulen der Philippinen. Die Erstausgabe erschien 1887 in Berlin.


    Mein Eindruck:

    Dass die Philippinen dieses Jahr Partnerland der Frankfurter Buchmesse ist, ermöglicht es uns einen Klassiker aus dem 19.Jahrhundert zu lesen, den wir sonst wahrscheinlich nicht kennen gelernt haben würden.


    Es beginnt mit einer Abendgesellschaft. Mit dem jungen Mann namens Crisóstomo Ibarra, der nach 7 Jahren im Ausland wieder zurück ist, lernen wir mit ihm die Zustände kennen.

    Spanien als Kolonialmacht bestimmt. Viele Ungerechtigkeiten gibt es auch durch die katholischen Priester. Auf Indios wird runtergeblickt.


    Wenn man das Alter des Romans beachtet, liest er sich erstaunlich modern und niemals sperrig. Der Stil wirkt nie altmodisch. Es gibt Detailgenauigkeit in den Beschreibungen, gute Dialoge und die Figuren sind auch interessant. Neben Ibarra als zentrale Figur, sind auch sein Braut Maria, ihr Vater Captain Tiago oder Pater Damaso sowie der mysteriöse Elias spannende Charaktere. Der Umfang des Romans lässt noch eine Vielzahl weiterer Figuren zu.


    Fast jedes Kapitel kommen Aspekte des philippinischen Lebens dazu.


    Das Buch entwickelt von der ersten Seite an eine eigene, dichte Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch hält.


    ASIN/ISBN: 3458645462