Herausgeber: Federfrei Verlag (11. Mai 2025)
Taschenbuch: 278 Seiten
ASIN:
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ASIN/ISBN: B0F7ZQ16R8 |
Kurzbeschreibung
Romantischer Mondschein, zirpende Grillen und die malerische Kulisse der mittelalterlichen Stadtmauer: Idyllischer könnte das Mondscheinkino in Eggenburg kaum sein. Bis der Name des Arztes im Abspann aufflackert – und Dr. Haberl sich nicht mehr aus seinem Liegestuhl erhebt. Anna entdeckt Spuren, die auf eine Fesselung hindeuten – hat jemand den Arzt gefoltert? Trotz der Schussverletzung aus ihrem letzten Fall beginnt Anna, auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell taucht sie immer weiter ein in ein Netz aus Lügen und Intrigen, Macht und Ohnmacht. In eine Welt, in der jeder alles weiß, doch vieles nicht gesagt werden darf.
Autorin
Pia Wala, geboren 1993, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien und arbeitete viele
Jahre als Texterin, bevor sie in die Verlags- und Medienbranche wechselte. Die Wahl-Waldviertlerin
lebt in der Nähe von Eggenburg. Hier schreibt sie, inspiriert von der Region, ihre Krimis – meist mit
schlafendem Baby im Tragetuch oder während Spaziergängen durch die Stadt.
Rezension
„Schöner Schein“ von Pia Wala hat mich direkt nach Eggenburg katapultiert, ein kleines, charmantes Örtchen mit mittelalterlicher Kulisse und genau der richtigen Portion „Hier ist doch was faul“. Und ja, da ist auch was faul. Beim gemütlichen Mondscheinkino stirbt ein Arzt mitten im Film, und ehe man sich versieht, steckt Anna, Ex-Polizistin und jetzige Bäckerin mit Spürsinn, wieder mitten in einem Mordfall.
Ich bin hier ohne Vorkenntnisse in den zweiten Band eingestiegen, aber das hat super funktioniert. Die Autorin baut das Vorwissen dezent ein. Der Mix aus leichten Cozy-Crime-Vibes und düsterer Spannung funktioniert wunderbar. Anna backt morgens ihre Kipferl, aber nachmittags hängt sie schon in Ermittlungen drin, entdeckt Spuren, die kein Zufall sein können, und legt sich mit alten Kollegen an, die von ihrer „Ermittlung“ natürlich wenig begeistert sind.
Das Setting ist dabei besonders gelungen: Die Kleinstadt mit ihren netten Fassaden, aber tief sitzenden Geheimnissen, das ist treffend eingefangen. Wer selbst aus einem kleinen Ort kommt, weiß: Man grüßt freundlich, aber jeder weiß (fast) alles über jeden. Genau das bringt Pia Wala wunderbar rüber. Die Stimmung ist ruhig, der Kriminalfall solide gestrickt, logisch aufgebaut und spannend erzählt, auch wenn das Ende für mich jetzt keine komplette Überraschung war.
Nun kommt aber mein persönlicher Knackpunkt: Ich bin gerade etwas krimimüde. Vielleicht hat mir deshalb hier und da der gewisse Kick gefehlt, das Unerwartete, das, was einen nochmal richtig überrascht. Dafür folgt mir der Krimi einfach zu sehr den bekannten Pfaden. Das ist meckern auf hohem Niveau, klar, aber so richtig umgehauen hat es mich nicht.
Trotzdem: Wer Lust auf einen ruhigen, atmosphärischen Krimi mit kleinstädtischem Tiefgang hat, sollte sich „Schöner Schein“ definitiv mal näher anschauen.
8/10
Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension: https://buchkomet.wordpress.com/2025/08/19/rez…ck-und-leichen/