Kiki Beach - Verena Stauffer

  • Verlag: kookbooks, 2025

    72 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Kiki Beach entführt in eine Welt von Annäherung und Begehren. Virtuelles Erleben, KI und Wirklichkeit verschwimmen, alles fließt ineinander und über in eine neue Offenheit. Von den Gedichten „Kinky Bitch“ bis „Kiki Beach“ befindet man sich auf einer Reise durch tatsächliches Erleben und sich öffnende digitale Welten. Während die reale Gegenwart sich zusehends verfinstert, wird in der digitalen nach Erleuchtung gesucht. Die politischen Krisen der Gegenwart treffen auf die Klimakrise. Sie schneiden ein. Massive gesellschaftliche Umwälzungen passieren. Verena Stauffers poetisches Credo ist es, in dieser Grausamkeit der Veränderungen kleine, schöne, verwunderliche, lustvolle oder schmerzhafte Begegnungen zu lichten und diese zu schattigen Schätzen zu schreiben. Wir Menschen bewegen uns als Individuen und als Gesellschaft in einem verwundeten Licht. Diese verwundeten Umwelten schreiben sich in Leben und Lieben der Menschen ein. Die Umwelten sind freilich auch Palmengärten vor den Fenstern, echte und künstliche, berührbare und auch solche auf Screens. Die Palmen auf den Screens sind auch schön. Die Palmen am Strand auch, vor allem die am Kiki Beach.


    Über die Autorin:

    Verena Stauffer, geboren 1978 in Kirchdorf an der Krems, aufgewachsen im oberösterreichischen Molln, studierte Philosophie an der Universität Wien, wo sie bis heute lebt. Als Max-Kade-Stipendiatin erhielt sie 2021 eine Gastprofessur für „creative writing“ am Liberal Arts College Allegheny, USA. Ihr Gedichtband Ousia, kookbooks 2020, war für den österreichischen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschien Geschlossene Gesellschaft, Frankfurter Verlagsanstalt 2021.


    Mein Eindruck:

    Verenea Stauffer, die dieses Jahr beim Ingeborg Bachmann-Bewrrb dabei war, hatte schon früh im Jahr mit Kiki Beach ein aufsehenergendes Lyrikband veröffentlicht, das beim engaierten kookbooks-Verlag erschienen ist.

    Es besteht aus mehreren Abschnitten, die teilweise mehre Gedichte enthalten. Das titelgebende Kiki-Beach enthält vier Gedichte.

    Auffällig ist der Aufbau. Während mehrere Sätze Fettdruck haben, sind dazwischen ruhige Sätze oder Wortkaskaden in normaler Schrift geschaltet. Das hat eine besondere Wirkung des auf- und abschwellen der Texte.


    Verena Stauffer spricht in Kiki Beach vom Orangental, das auf der Insel Zypern liegt und doch auf keiner Karte zu finden ist. Vermutlich trifft sie auch da auf die tote Ziege, die später zu Ziegenmonologen führen werden.

    Stauffers lyrische Texte wirken auf mich frisch und modern, dabei nicht verkopft.


    Es gibt auch literarische Bezüge, z.B. Oscar Wilde oder Dylan Thomas, mit denen Stauffer kreativ spielt.


    Während mich Stauffers Sprache und ihr spezfischer Ton sofort anspricht, bleiben die Texte manchmal auch rätselhaft. Daher hat man als Leser nicht das Gefühl mit den Texten fertig zu sein. Und manchmal findet man dann den Schlüssel doch noch.


    Das Buch ist dieses Jahr für den Österreichischen Buchpreis nominiert und der war schon öfter für Überraschungen gut.


    ASIN/ISBN: 394833627X