Berlin Verlag, 2025
336 Seiten
Kurzbeschreibung:
Im Frühsommer 2021 schreibt die 60-jährige Schriftstellerin Liane Steffen am Montmartre Briefe an ihre verstorbene Freundin Jana, mit der sie so oft in der Seine-Metropole war. Sie versucht ihr die Pandemie zu erklären und wie sich die Welt seit Janas Tod vor 8 Jahren für sie verändert hat. Immer wichtiger werden Liane dabei die Menschen der Pariser Gegenwart – und die vergessene Autorin Louise Crombach, die 1845 einer Frau zur Flucht aus dem Gefängnis verhalf. Lianes Briefe werden ihr neues Buch: ein anspielungsreicher Parisroman und ein bewegendes Plädoyer für eine solidarische Gesellschaft.
Über die Autorin:
Ulrike Ulrich, geboren 1968 in Düsseldorf, lebt seit 2004 als Schriftstellerin in Zürich. 2010 erschien ihr Debütroman »fern bleiben«, dem 2013 der Roman »Hinter den Augen« folgte, und 2015 der Erzählband »Draussen um diese Zeit«. Mit Svenja Herrmann hat sie Anthologien zum 60. und 70. Geburtstag der Menschenrechte herausgegeben. Mit Axmed Cabdullahi erschien »Ein Alphabet vom Schreiben und Unterwegssein«. Sie gehört der Autor*innengruppe »Literatur für das, was passiert« an. Ihre Texte wurden u. a. mit dem Walter Serner-Preis 2010, dem Lilly-Ronchetti-Preis 2011 und Anerkennungspreisen der Stadt Zürich ausgezeichnet. 2016 erhielt Ulrike Ulrich ein Werkjahr der Stadt Zürich und 2018 einen Pro Helvetia-Werkbeitrag für den Roman »Während wir feiern«, der 2020 erschien und im Jahr darauf mit dem Festival »Zürich liest ein Buch« gefeiert wurde.
Mein Eindruck:
Ich hatte zwar etwas Anfangsschwierigkeiten um in das Buch reinzukommen, doch mich sprechen Romane an, die tagebuchartig erzählt werden und Ulrike Ulrich macht das geschickt.
Ihre Figur, die auch Schriftstellerin ist, schreibt praktisch pausenlos Briefe an ihre früh verstorbene Schriftstellerkollegin und berichtet ihr von ihrem Leben und Aufenthalt in Paris. Dadurch ist es ein selbstreflektierendes Selbstgespräch und teilweise auch sehr verinnerlicht.
Der Aufenthalt in Paris fällt in eine Zeit, in der Corona noch eine Rolle spielt und Ulrich erwähnt die streitbaren Diskussionen dieser Zeit.
Ich persönlich würde diese schreckliche Pandemiezeit gerne vergessen, aber eine Aufarbeitung ist schon wichtig.
Die Autorin thematisiert die Literatur selbst auf unterschiedliche Art. Das fand ich eigentlich spannend, aber als sie sehr auf das Leben der Schriftstellerin Louise Crombach einging, langweilte mich das.
Am Besten haben mir letztlich die Szenen in Paris gefallen, in denen die Protagonistin die Menschen der Umgebung beobachtet.
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ASIN/ISBN: 3827015235 |