Jo Ann Martin - Tod unter Wacholdern

  • Herausgeber: Eifeler Literaturverlag (15. Juni 2025)

    Taschenbuch: ‎478

    ISBN10:

    ASIN/ISBN: 3961231311


    Kurzbeschreibung


    »Von der Bank aus bot sich einer der schönsten Ausblicke auf die Vulkaneifel. Hoch oben auf dem Hönsel und mitten im Wacholdergebiet gelegen, reihten sich in der Ferne bewaldete Berge bis hin zur Nürburg. Es gab nur wenige Möglichkeiten, hierher zu gelangen, oder eine Leiche zu der Bank zu transportieren.« Tatort Vulkaneifel: In einem Wacholderschutzgebiet in der Nähe des verschlafenen Eifeldorfes Loogh wird eine Leiche in grotesk anmutender Haltung gefunden. Während Hauptkommissar Leo Werner von der Polizei in Daun die Ermittlungen in einem Fall aufnimmt, der eigentlich gar nicht sein Fall ist, wissen die Bewohner des kleinen Dorfes Loogh anscheinend immer ein bisschen mehr als die Polizei. Und dann mischen sich auch noch die umtriebige Biologin Alex Cameron und ihre Wochenend-WG Mitbewohner ein …


    Rezension


    Ein Krimi, der uns direkt in die wunderschöne, aber auch geheimnisvolle Vulkaneifel entführt: das ist Tod unter Wacholdern, das Debüt von Jo Ann Martin. Auf den ersten Blick wirkt das kleine Dorf Loogh friedlich, doch schon bald wird klar: Hinter den hübschen Fachwerkhäusern lauern dunkle Geheimnisse.


    Ein Mann wird in einem Wacholderschutzgebiet tot aufgefunden, grotesk drapiert auf einer Bank. Kommissar Leo Werner aus Daun übernimmt die Ermittlungen, obwohl der Fall eigentlich nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fällt. Doch irgendetwas an diesem Mord lässt ihn nicht mehr los. Der Tote war wohlhabend, besaß eine Villa in Südfrankreich und eine Geliebte. Nur: warum musste er sterben?


    Während die Polizei noch im Dunkeln tappt, mischt sich Biologin Alex Cameron ein. Eigentlich wollte sie mit Freunden nur entspannte Wochenenden in der Eifel verbringen, doch als eine Nachbarin Opfer eines Stalkers wird, kann sie nicht länger tatenlos zusehen. Bald merkt sie, dass die Gefahr viel näher ist, als alle denken.


    Was mich sofort überzeugt hat, war die Atmosphäre. Jo Ann Martin fängt das Leben in der Eifel wunderbar ein: mit Dialekt, Eigenheiten und dieser Mischung aus Herzlichkeit und Verschwiegenheit, die man in kleinen Dörfern so gut kennt. Dazu kommt ein Schreibstil, der flüssig, klar und spannend ist. Die Kapitel sind kurz, die Perspektiven wechseln regelmäßig, das sorgt für einen tollen Lesefluss.


    Besonders stark fand ich, wie realistisch die Autorin das Thema Stalking aufgreift. Sie zeigt, wie hilflos Betroffene oft sind, wenn Behörden nicht handeln, und wie schwer es ist, sich zu wehren. Und trotz der ernsten Themen kommt der Humor nicht zu kurz. Immer wieder gibt es kleine Szenen oder Dialoge, die auflockern. Dieser Balanceakt ist gut gelungen. Tod unter Wacholdern ist ein richtig gelungenes Krimidebüt, das mich sowohl durch die Story als auch durch das Setting begeistert hat. Es gibt viel Spannung, glaubwürdige Figuren und einen Hauch schwarzen Humor. Absolut lesenswert.