Klappentext (Amazon):
Diese Erzählung führt die Leser in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die 17-jährige Anna ist erst ein paar Wochen zur Ausbildung in der von Theodor Fliedner gegründeten Diakonissenanstalt Kaiserswerth, als dort eine neue Tradition eingeführt wird: der Adventsbaum. An jedem Tag der Adventszeit werden Verheißungen aus dem Alten Testament, die auf das Kommen eines Retters hinweisen, auf kleine Papiersterne geschrieben und – zusammen mit einer Kerze – in einen zunächst kahlen Baum gehängt. Dieser verwandelt sich auf diese Weise bis zum Weihnachtsfest in einen hell erleuchteten und fertig geschmückten Christbaum. Anna erlebt gemeinsam mit den Waisenkindern, die sie betreut, eine intensive Adventszeit und versteht zum ersten Mal in ihren Leben, was Weihnachten wirklich bedeutet.
Meine Rezension:
Kinder Gottes
Die Kartoffelfäule im Jahre 1846 stellt schon zeitig die Weichen für Annas Leben, denn als die Versorgung mit Lebensmitteln immer schwieriger wird, wird sie kurzerhand vom Vater in die Diakonissenanstalt Kaiserswerth zu seiner Schwester Sophie geschickt. Durch die gestrenge Hand der Mutter an Arbeit gewöhnt, packt das Mädchen im Waisenhaus tapfer mit an und erkennt, dass es trotz seiner Schwächen und Unzulänglichkeiten ein wertvolles und geliebtes Kind Gottes ist und auf eine bessere Zukunft hoffen darf.
Nachdem der beste Freund aus Kindheitstagen nach Amerika ausgewandert ist und im Hause Wagner kaum noch genug zum Überleben vorhanden ist, verlässt Anna ihr Heimatdorf Vaihingen an der Enz. Voller Angst, weder ihren Eltern noch den Diakonissen genug zu sein, begibt sie sich auf eine unbekannte Reise und spürt alsbald, dass sie bei ihrer Tante Sophie und Pastor Fliedner so angenommen wird, wie sie ist, dass sie auch einmal Fehler begehen darf, ohne gleich wieder fortgeschickt zu werden. Warmherzig und einfühlsam wählt Brigitte Liebelt ihre Worte, beschreibt anschaulich, wie einsam Anna sich fühlt und wie der Adventsbaum ihr Wärme und Hoffnung schenkt, da täglich ein weiteres Lichtlein angezündet wird und eine Verheißung aus der Bibel an die Zweige geheftet wird. Die detaillierte Recherche und historisch verbürgte Personen bedingen die Realitätsnähe dieses Romans, die herzliche und stilistisch ansprechende Erzählweise bringen eine angenehme Nähe zu den Figuren ins Spiel. Stets fühlt man mit Anna, aber auch mit Paul jenseits des Ozeans, mit und kann sich in ihre Rolle hineinversetzen. Der Trost durch die Gemeinschaft und die vorweihnachtlichen Rituale spenden Anna Kraft, um schließlich selbst ihr Leben organisieren zu können, indem sie auf Gottes Hilfe vertraut.
Ein liebevoll gestaltetes Büchlein mit einem überaus informativen Nachwort, das zum Innehalten anregt und die historische Tradition rund um den Adventsbaum lebendig werden lässt. Lesenswert!
Titel Hoffnungssterne am Adventsbaum
Autor Brigitte Liebelt
ASIN B0FCMYP2ZD
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (160 Seiten)
Erscheinungsdatum 26. September 2025
Verlag Gerth Medien
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ASIN/ISBN: B0FCMYP2ZD |