Ein ziemlich böses Mädchen – Jessica Zafra

  • Transit, 2025

    140 Seiten

    OT: The Age of Umbrage

    Aus dem Englischen von Niko Fröba


    Kurzbeschreibung:

    Guada wächst bei ihrer Mutter, einer schlecht bezahlten Lehrerin, auf, nachdem der Vater, Seemann und Schürzenjäger, sich davon gemacht hat. Die Mutter muss nebenbei arbeiten, nutzt dabei ihre Kochkünste und wird von einem schwerreichen Unternehmer entdeckt, der eine Köchin sucht. Die Mutter zieht mit Guada in die Prachtvilla ihres neuen Herrn. Guada nimmt diese so ganz andere Welt verwundert wahr, staunt über Lebensweise und Arroganz der Reichen ebenso wie über das ihr unerklärlich devote Verhalten ihrer Mutter und der anderen Angestellten. Das Mädchen will mit dieser in seinen Augen kranken, ungerechten Gesellschaft nichts zu tun haben, zieht sich auch in der Schule (ein katholisches Elite-Gymnasium) zurück, wird heftig gemobbt – und lässt in einem rasanten Schlusskapitel alles hinter sich.


    Über die Autorin:

    Jessica Zafra, 1965 geboren, ist eine der bekanntesten Autorinnen der Philippinen. Sie schreibt Kolumnen, u.a. für den »New Yorker« und »Newsweek«, vor allem über kulturelle Themen, ist Film- und Literaturkritikerin, arbeitet auch als Fernsehjournalistin und verfasst Drehbücher.


    Über den Übersetzer:

    Niko Fröba, 1985 geboren, studierte Volkswirtschaft, Politik und Literatur in Freiburg, Berlin und Würzburg. Er arbeitet als Übersetzer und Journalist.


    Mein Eindruck:

    Mein Interesse an Philippinscher Literatur, geweckt durch den Gastlandauftritt bei der Frankfurter Buchmesse, hat mich zu diesem Buch greifen lassen und weil es eher kurz ist, habe ich das eBook schnell durchgelesen.


    Den deutschen Titel „Ein ziemlich böses Mädchen“ finde ich eigentlich unsinnig, denn Guada ist zwar aufgeweckt und intelligent, aber nicht bösartig. Sie ist außerdem ganz verrückt nach Büchern und Filmen.

    Der Originaltitel The Age of Umbrage macht mehr Sinn.

    Es ist ein Stück philippische Gesellschaftsstudie, ziemlich ironisch gehalten.

    Die Handlung beginnt in den frühen Achtziger Jahren, noch die Zeit unter Marcos Diktatur, aber schon zu dessen Endzeit und mit vermehrter oppositionellen Kritik.


    Jessica Zafra zeigt aber vor allen das alltägliche Leben.


    Der spöttische Ton der Autorin könnte Geschmackssache sein, ich fand ihn amüsant.


    ASIN/ISBN: ‎3887474171