Der Duft des Kaffees - Gerhard Rekel

  • Inhalt:
    Als nach dem Genuß des Kaffees eines großen Konzerns mehrere Leute ins Spital eingeliefert werden, kommen schnell Verschwörungsgerüchte auf. Und wirklich kommt man drauf, dass der Kaffee vergiftet wurde. Doch wer könnte dafür verantwortlich sein? Die Polizei stößt schnell auf Hans Brioni, den Besitzer eines kleinen Kaffeespezialitätengeschäfts, der ständig gegen die großen Konzerne wettert. Agatha, eine junge Journalistin, die sich gerne in ihrem Job profilieren möchte, stößt ebenfalls schnell auf Brioni. Allerdings glaubt sie an seine Unschuld und macht sich gemeinsam mit ihm auf, um diese auch zu beweisen.


    Über den Autor:
    Gerhard Rekel wurde 1965 in Graz geboren, studierte an der Filmakademie Wien, reiste viel und lebt seit 1997 in Berlin. Er schrieb einige Tatort-Drehbücher, Theaterstücke und 3 Romane.


    Meine Meinung:
    Die positiven Leserbewertungen auf Amazon kann ich gar nicht verstehen. Ich fand die Story, die laut Klappentext recht interessant geklungen hat, äußerst öde umgesetzt. Die Geschichte konnte nicht nur mit keinen großen Überrschungen aufwarten, sondern war von Anfang an eher ein müder Abklatsch zahlreicher anderer "Verschwörungsstories". Sowohl der Verlauf der Geschichte als auch das Ende waren rasch vorhersehbar und wenig originell. Und die Geschichte des Kaffees, die in den Roman mit hineinverpackt wurde, kam leider oft fad geschildert und schulmeisterisch daher.

  • [quote="karthause"]Broschiert: 256 Seiten
    Verlag: Dtv; Auflage: 3 (November 2005)
    ISBN-10: 3423245050
    ISBN-13: 978-3423245050
    14,00 EUR


    Kurzbeschreibung www.amazon.de
    Der schlanke, schwarze Kaffee-Krimi. Für Leute mit starken Nerven und gutem Geschmack. Äthiopische Hochlandsorte oder kolumbianische Schlechtwetterernte? Blitzschnell erkennt Hans Brionis Zunge, welche Bohne er vor sich hat. Seit einer schmerzlichen Trennung hat der Besitzer einer kleinen Kaffeerösterei nur noch Sinn für den »Wein des Orients«. Doch kurz vor Weihnachten verändert ein Anschlag Brionis Leben. Die Ursache sind vergiftete Bohnen. Ist es eine Erpressung oder die Tat eines Wahnsinnigen? Auf der Suche nach den Drahtziehern taucht eine unerfahrene Reporterin in Brionis Welt ein und entdeckt dabei die Magie eines Tranks, der immer wieder überrascht.


    Die Jagd nach den Tätern führt das ungleiche Paar quer durch Mitteleuropa, von Berlin nach Wien, in die Stadt der Kaffeehäuser.


    Über den Autor
    Gerhard J. Rekel, 1965 in Graz geboren und aufgewachsen. Studium an der Filmakademie Wien (bei Axel Corti), Diplom und Magister art. Danach ausgedehnte Reisen durch China, Indien und Südamerika, Absolvent der Drehbuchwerkstatt München, lebt seit 1997 in Berlin.


    Tatorte: »Hahnenkampf« (1997), »Zartbitterschokolade« (2002). Romane: »Revanche« (1996), »Hahnenkampf« (1999), mehrere aufgeführte Theaterstücke, zuletzt wurde (2004) »Machiavellis Masseuse« von einer Jury des Thalia-Theaters Hamburg zu einem der besten vier Nachwuchsstücke gekürt.



    Meine Meinung

    Der Duft des Kaffees ist würzig und viel versprechend. Voller Spannung wartet man darauf, dass sich die Geschmacksvielfalt auf der Zunge entfaltet und anregende Wirkung des Getränks eintritt. Dann, nach dem Genuss eines guten Kaffees, spürt man das Wohlbefinden. Ebenso verhält es sich mit diesem Buch.


    Die Geschichte vor der Geschichte macht neugierig auf das, was noch kommen mag, ein gelungener Einstieg. Dann las ich die erste Seite und war gleich mittendrin in der Handlung. In verschiedenen deutschen Städten kam es zu Anschlägen. Aber es wurden keine Bomben gezündet, Unbekannte haben Kaffee vergiftet. Zahlreiche Menschen wurden mit Herzrhythmusstörungen in Krankenhäuser eingeliefert. Unter ihnen befand sich auch Jakob, der Sohn von Hans Brioni, einem kleinen Kaffeeröster aus Berlin, dessen ganze Leidenschaft, seit ihn seine Frau verließ, den braunen Bohnen gilt. In den vergangenen Jahren engagierte er sich gegen die Machenschaften der großen Kaffeekonzerne, die minderwertige Robusta-Bohnen durch fragwürdige Verfahren „aufbessern“. Im Keller hat Brioni ein Labor und etliche Vorräte an Kaffee von den großen Konkurrenzanbietern. Das macht ihn in den Augen der Polizei verdächtig. Eine rasante Verfolgungsjagd beginnt. Brioni hat die Unterstützung einer jungen und ehrgeizigen Journalistin gefunden und beide recherchieren nach den wahren Tätern. Doch wer steckt hinter den Anschlägen? Was sind die Motive? Möglich wäre Erpressung, die Taten eines Psychopaten, die Rache eines kleinen Kaffeerösters wie Brioni oder doch eine Verschwörung mit politischem Hintergrund. Denn zur gleichen Zeit soll in Deutschland das größte Reformpaket aller Zeiten verabschiedet werden.


    In die gut mit Spannung gewürzte Handlung wurden geschickt Informationen rund um den Kaffee, den „Wein des Orients“ eingebaut, die nicht einen lehrbuchmäßigen Eindruck vermittelten oder gar den Spannungsbogen unterbrochen haben. So erfuhr ich ganz nebenbei noch einiges über die Geschichte, die Bedeutung, die äthiopische Kaffeezeremonie und die unterschiedlichen Sorten des Kaffees. Ohne dies wäre "Der Duft des Kaffees" nur ein durchschnittlicher Krimi.


    Der Sprachstil hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere haben ein realistisches lebendiges Gesicht bekommen. Sie hatten ihre Eigenheiten und Macken. Besonders der Protagonist Hans Brioni, der schon ein Sonderling war, ist mir schnell ans Herz gewachsen und ich habe mit ihm gefiebert und ihm alles Glück gewünscht.


    Wer einen blutigen Krimi mit Superdetektiven lesen will, sollte dieses Buch im Regal lassen. Wer aber an einem facettenreichen, spannenden und kurzweiligen Kriminalroman interessiert ist, der sollte an diesem Buch nicht vorbei gehen. Ich empfehle diesen Roman nicht nur den Kaffeeliebhabern.


    Übrigens, die Geschichten rund um den Kaffee und der Krimi passen zusammen wie ein guter Espresso und seine Crema.

  • Wie auf dem Cover schon angekündigt ist Der Duft des Kaffees die Geschichte einer Verschwörung. Wie die genau aussieht ist recht spannend verpackt, gleichzeitig aber arg konstruiert.
    Schön fand ich die vielen Informationen über Kaffee - die machen Lust auf einen leckeren Kaffee. Mit Zeit fand ich die Infos aber leider zu oberlehrerhaft präsentiert.


    Ich vergebe 7 Punkte.