Die schönsten Zitate, die liebsten Sätze

  • Yep, jeder mal beim Segeln kenterte, einen Verkehrsunfall hatte, in eine Schlägerei verwickelt wurde, auf einer Bananenschale ausrutschte und sich die Gräten brach, seine Frau beim Fremdgehen erwischte oder dem sonstiges Unheil widerfuhr, wird diesen Satz lieben. Er ist auch der berühmteste des "Philosophen des Lockdown schlechthin" (Welt). :grin


    „Das ganze Unglück der Menschen rührt aus einem einzigen Umstand, nämlich, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer bleiben können.“

    Blaise Pascal

  • Na ja, wer immer nur ruhig im Zimmer bleibt, lässt dem von anderen verursachten Unglück seinen Lauf ...

    Yep, den Satz kann man freilich nicht verabsolutieren, sonst liefe 0, nada, niente, immer eine Kosten-Nutzen-Rechnung, und Leben an sich ist ja schon ein Risiko.

    Prenzlberg vor 25 Jahren. Lange nach Mitternacht. Schlaflos. Nachts 2 oder 3 Uhr. Gehst noch raus aus der Hütte und holst dir eine Flasche Bier an der Tanke, dachte ich. Als ich zurückkam, hörte ich plötzlich hinter mir „Wir warten, bis er am Block vorbei ist.“ Alarmsirenen schrillten in mir, ich drehte mich aber nicht um, das hätte zum sofortigen Angriff geführt. Sie mochten mich schon geraume Zeit verfolgt haben, waren ca. 10 Meter hinter mir, schätzte ich, wohl zu zweit und offenbar erfahren. Ich ging weiter als ob nichts wäre, auf Höhe der Haustür drehte ich mich plötzlich, aber ohne Hektik um neunzig Grad, während ich gleichzeitig den Schlüssel herauszog. Sie liefen los und brüllten. Ich schloss auf und verschwand in allerletzter Sekunde. Ich war kampferfahren und hatte 90 Kilo, aber das hätte ich nicht geblockt. Sie blieben noch ein paar Minuten vor der Haustür stehen und hofften, dass ich Licht anmachen würde, hatte ich sie doch zutiefst in ihrer Straßenschläger-Ehre verletzt, denn ich hatte sie 0 beachtet, und da ich gar keine Zeit gehabt hatte, Muffe zu haben, blieben Angst und Angstreaktionen völlig aus – außer dem Adrenalinschub ist es genau das, was Birnen dieser Couleur genießen. Aus den Dialogen ging dann hervor, dass sie noch auf Bewährung waren und nur nach Berlin gekommen waren, um Leute zusammenzuschlagen. Sie fühlten sich „verarscht“ (O-Zitat Vollkoffer). „Einer aber noch heute!“, forderte ein unterbelichteter Vollpfosten den anderen auf.

    Mit dieser völlig überflüssigen Nummer hatte ich nicht nur mich selbst gefährdet, sondern auch andere. Wenn jemand in den Wohnungen des Aufgangs zufällig gerade Licht angemacht hätte, wären möglicherweise seine Scheiben zu Bruch gegangen.

    "Mein Freund! Wegen einer Flasche edlen Gerstensaftes lohnt es sich nicht, mitten in finsterer Nacht die warme Stube zu verlassen und in den Großstadtdschungel einzutauchen" , mochte Blaise Pascal einst in nostradamus'scher Voraussicht geschrieben haben, verallgemeinerte das dann aber und formulierte es zu jenem berühmten Satz um. ;) :grin

  • "Der Löwe fürchtet sich nicht vor einem Schaf.“

    Schopenhauer


    Vor einem Schaf nicht, wohl aber vor ausgewachsenen Elefanten und Flusspferden (für Menschen die gefährlichsten Tiere in Afrika) schon.

    Gleichwohl war und bleibt der Löwe ein Sinnbild von Mut, Kraft und Stärke. Schön ist er auch.


    Hier ein Ultrakurz-Clip, den ich sehr mag. Sie ist eine nette junge Frau und macht sich vor der Kamera Gedanken um sein grundsätzliches Wohlergehen. Er weiß das aber gar nicht zu schätzen, und langsam wächst sein Ärger ... :lache


  • Oha, da erhielt "Der junge Inspektor Morse" passend am Ende der letzten Folge noch die Weihen der Poesie. Schade, dass die Serie zu Ende ist. Man mochte die Figuren, die Oxford- und die Retro-Atmo, die Fälle, ihre Auflösung ...


    Das Fest ist jetzt zu Ende; unsre Spieler,

    Wie ich Euch sagte, waren Geister, und

    Sind aufgelöst in Luft, in dünne Luft.

    Wie dieses Scheines lockrer Bau, so werden

    Die wolkenhohen Türme, die Paläste,

    Die hehren Tempel, selbst der große Ball,

    Ja, was daran nur Teil hat, untergehn

    Und, wie dies leere Schaugepräng' erblaßt,

    Spurlos verschwinden. Wir sind solcher Zeug

    Wie der zu Träumen, und dies kleine Leben

    Umfaßt ein Schlaf.


    William Shakespeare (aus "Der Sturm")

  • Unsterblich!

  • Bei einem unglücklichen Ereignis, welches bereits eingetreten, also nicht mehr zu ändern ist, soll man sich nicht einmal den Gedanken, daß dem anders sein könnte, noch weniger den, wodurch es hätte abgewendet werden können, erlauben ... Vielmehr mache man es wie der König David, der, so lange sein Sohn krank daniederlag, den Jehova unablässig mit Bitten und Flehen bestürmte; als er aber gestorben war, ein Schnippchen schlug und nicht weiter daran dachte. Wer aber dazu nicht leichtsinnig genug ist, flüchte sich auf den fatalistischen Standpunkt, indem er sich die große Wahrheit verdeutlicht, daß alles, was geschieht, notwendig eintritt, also unabwendbar ist.

    Bei allem dem ist diese Regel einseitig. Sie taugt zwar zu unserer unmittelbaren Erleichterung und Beruhigung bei Unglücksfällen: allein wenn an diesen, wie doch meistens, unsere eigene Nachlässigkeit oder Verwegenheit, wenigstens zum Teil, schuld ist; so ist die wiederholte, schmerzliche Überlegung, wie dem hätte vorgebeugt werden können, zu unserer Witzigung und Besserung, also für die Zukunft, eine heilsame Selbstzüchtigung. Und gar offenbar begangene Fehler sollen wir nicht, wie wir doch pflegen, vor uns selber zu entschuldigen, oder zu beschönigen, oder zu verkleinern suchen, sondern sie uns eingestehn und in ihrer ganzen Größe deutlich uns vor Augen bringen, um den Vorsatz, sie künftig zu vermeiden, fest fassen zu können. Freilich hat man sich dabei den großen Schmerz der Unzufriedenheit mit sich selbst anzutun.


    ASIN/ISBN: 3868205314


    Würde ich mir mitnehmen auf eine einsame Insel.

  • "… Ein junger Mann, den ich sehr liebe

    Weil er bezaubernd ist und nett

    Der sagte neulich, dass er mich

    Zur Ehefrau gern hätt'

    Doch weil er leider schrecklich arm wär'

    Hätt' er zu fragen nicht gewagt

    Da habe ich als Antwort ihm

    Nur Folgendes gesagt

    Ich brauche keine Millionen

    Mir fehlt kein Pfennig zum Glück

    Ich brauche weiter nichts

    Als nur Musik, Musik, Musik"



    Marikka Röck ist großartig, sehr schön und sehr talentiert. Wenn ich sie sehe in dieser großartigen Inszenierung - schießen aber immer kurz Bilder von Massenmord und Folter rein. Ganz kann man das Heile-Welt-Szenario nicht von dem trennen, was wir heute wissen: Unbeschreibliches - eine singuläre Bestialität ...