Joe Coomer - Amerikanisches Frühstück oder Wir sind hier nicht im Kino

  • Hi,


    trotz negativer Rezension bei Amazon habe ich dieses Buch gelesen und kann nur wieder einmal feststellen: gut, dass die Geschmäcker so verschieden sind und man selbst entscheiden darf, was man mag und was nicht. :-)


    Der Inhalt ist gar nicht besonders spektakulär: drei Freunde, wie man sie einfach überall finden kann, studieren weit entfernt von zuhause und nehmen sich, wie wohl viele heranwachsende Männer vor, wenn schon nicht die große Liebe zu finden, so doch möglichst bald ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.


    Das Buch lebt allerdings nicht von coolen Sprüchen, sondern eher von den leisen Tönen, vom Überraschtsein, wie Liebe tatsächlich sein kann, von den gut und nachvollziehbaren Ängsten jedes Menschen, sich auch tatsächlich so verletzlich zu geben, wie man wirklich ist.


    Es ist in eine Art Rückblick des Protagonisten geschrieben, der sich an diese Zeit und seine erste große Liebe zurückerinnert, während er die Farm seines Großvaters...der Ort, der am ehesten sein wirkliches Zuhause ist...versucht, in Stand zu halten.


    Nach einer kleinen Überlegungspause möchte ich noch etwas nachtragen:


    Unter anderem haben mir zwei bestimmte Stellen in dem Buch sehr gefallen: die Stelle, wo der Protagonist erzählt, was das Lesen von Büchern für ihn bedeutet. Kleiner Auszug sinngemäß: 'Man muß nicht antworten, wenn man nicht will. Kann "Quatsch" sagen oder "Aha", ohne sich rechtfertigen zu müssen.'


    Und die zweite Stelle ist der Schluß an sich:


    Meine lapidare Erkenntnis aus dem Buch: Na sieh mal an, Männer sind auch oft Menschen... :-) ... und meine persönliche Liste der Menschen, die ich zu gern mal tatsächlich kennenlernen würde, ist um einen Namen bereichert worden...weil er schreibt, wie er schreibt :-)


    Ich kann dieses große, kleine Buch über das Erwachsenwerden nur empfehlen :-)


    :wave
    Ikarus

  • Danke für die schöne Rezi, Ikarus. Schon der Titel klingt recht vielversprechend, aber mir fällt gerade auf, dass ich noch keine Erfahrungen habe, ob sich unser Lesegeschmack vereinbaren lässt... :-)

  • Hm, da kann ich auch nicht viel zu sagen, Waldfee.


    Wie urteilt man selbst über den eigenen Lesegeschmack? Oder urteilen, bewerten den besser andere?


    Ich lese gern und meist mit der Intention: Ich borg mir jetzt mal ein paar Gedanken. Hilft Dir das weiter?


    Joe Coomer hatte ich mir gekauft, weil ich mal etwas Amüsantes, Leichtes zwischendurch lesen wollte ... und war dann sehr angenehm überrascht, mehr zu finden als erhofft.


    :wave
    Ikarus

  • Zitat

    Original von Ikarus
    Ich lese gern und meist mit der Intention: Ich borg mir jetzt mal ein paar Gedanken. Hilft Dir das weiter?


    Das klingt doch schon mal interessant. Bei manchen Eulen habe ich einfach Erfahrungswerte - manche Tipps haben mir gefallen, andere nicht. Ich hatte gerade gemerkt, dass ich noch nie einem Tipp von dir nachgegangen bin. Jetzt setze ich das Buch einfach mal auf meine Wunschliste, und vielleicht sind wir beide bald schlauer. :-)