Ausgeliefert - Jane Elliott

  • Die Autorin:
    »Ich beschreibe, was mir zugestoßen ist, weil ich damit vielleicht diejenigen unterstützen kann, die so leiden, wie ich es tat, und ich ihnen sagen will, dass sie etwas dagegen tun können. Auch wenn sie es mit einem Peiniger zu tun haben, der so gefährlich und anscheinend so unbesiegbar ist wie mein Stiefvater.«
    Alle Namen wurden zum Schutz der Autorin geändert.


    Klappentext:
    Jane war vier Jahre alt, als ihre Leidensgeschichte begann. Tyrannisiert, missbraucht und sadistisch misshandelt von einem Mann, der berüchtigt war für seine Brutalität und Aggression: ihrem Stiefvater. Ohne dass Mutter, Brüder, Lehrer, Nachbarn oder Behörden es merken wollten. Als Jane endlich den Mut und die Kraft fand, sich gegen ihren Peiniger zu stellen, war sie 21 Jahre alt. Sie brach ihr lebenslanges Schweigen, trotz des Wissens, dass die Drohung ihres Stiefvaters, ihr und der Familie Gewalt anzutun, wenn sie ihr Geheimnis preisgab, keine leere Drohung war. Jane Elliott hat ihre Geschichte veröffentlicht, weil sie aus eigener Erfahrung weiß, dass sich die Täter auf das Schweigen ihrer Opfer verlassen, die zu verängstigt und beschämt sind über das zu sprechen, was ihnen angetan wurde. Sie erzählt in oft schockierender Ehrlichkeit, in der Hoffnung, dass es für die Täter schwerer wird, ihre Verbrechen zu begehen, wenn die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wächst. Ihr Buch will den Opfern Mut machen, sich zu wehren - und ist ein flammendes Plädoyer gegen das alltägliche Wegsehen!


    Meine Meinung:
    Sorry, aber hier fehlen mir tatsächlich die Worte!! Beim Lesen kamen mir mehrfach die Tränen, weil ich nicht begreifen kann, wie man so mit einem Kind umgehen, wie man einem Kind so etwas antun kann!!
    Unbegreiflich auch, dass dieser sexuelle Missbrauch über 17 Jahre lief und sie es erst als Erwachsene und Mutter schaffte, ihren Peiniger anzuzeigen (wobei ich ihr keinerlei Vorwurf mache, denn das bekommen leider zu viele Opfer zu spüren: Vorwürfe) - dann aber bewies sie eine ungeheure Stärke, denn ihr Leidensweg war noch immer nicht vorbei...


    Lest selber, aber macht euch auf eine wirklich schockierende Lebensgeschichte gefasst!


    Ich hoffe wie die Autorin, dass viele Menschen aufgerüttelt werden! Es kann nicht sein, dass solche Dinge tagtäglich auf der Welt geschehen...

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    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Hazel ()

  • Sorry, ich hatte aufs falsche Knöpfchen gedrückt :rolleyes

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    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Hazel ()

  • Ich kann mich Hazels Worten nur anschließen.


    Es ist wirklich erschreckend, wie lange es möglich ist einen Kind und später auch Erwachsenen zu demütigen und zu missbrauchen. Erschreckend ist es zu lesen, dass 17 Jahre lang ein Mensch schreckliche Dinge einem anderen Menschen antut, ohne gestoppt zu werden. Viel erschreckender ist es, dass das Opfer selber nur den Kreislauf stoppen kann um sich zu retten. Das Opfer, dessen Selbstbewusstsein systematisch zerstört worden ist, muss die Kraft finden um sich gegen seinen Peiniger zu stellen. Unfassbar. Beim Lesen kam immer wieder das Wort "Warum" in meinem Kopf. Warum hat niemand etwas bemerkt. Warum sind die Nachbarn, Behörden und sonstigen Menschen, die mit der Familie in Kontakt getreten sind nicht tätig geworden. Es kann doch nicht sein, dass man als Gemeinschaft vor einem Mann Angst hat? Warum haben sich diese Menschen nicht zusammen getan und diesem Kind geholfen. Und warum hat die eigene Mutter ihr Kind so im Stich gelassen. Ich habe keinerlei Verständnis für die Mutter, die jahrzehntelang zugeschaut hat. Mutterliebe muss höher stehen als persönliche Angst.
    Eigentlich ist dieses Buch unfassbar, schrecklich und leider doch so real. :-(

  • Originaltitel: Little Prisoner, How a Childhood Was Stolen and a Trust Betrayed
    236 Seiten



    Meine Meinung:
    Jane Elliott wurde 17 Jahre lang von ihrem Stiefvater gequält und sexuell missbraucht, selbst dann noch als sie schon ihr erstes Kind hatte. Eine unglaubliche Leidensgeschichte, die leider viel zu oft passiert und Menschen, die es mitbekommen sehen einfach weg.


    Dass Kinder sich nicht an die Öffentlichkeit trauen und nach wie vor hinter den Eltern stehen, ist bekannt, sie sehen ihr Elternhaus eben mit anderen Augen. Es sind auch noch immer sehr wenige, die sich dann als Erwachsene dazu entschließen, das Furchtbare an die Öffentlichkeit zu bringen.


    Die Menschen müssten viel mehr die Augen für ihre Umwelt offen haben und Gewaltübergriffe auch melden, wenn sie sie mitbekommen. Wofür ich überhaupt kein Verständnis habe, dass Mütter so tun, als wüssten sie nichts, dabei zusehen und keinen Finger rühren. Wie kann man seinen Kindern das antun?


    Ich finde es jedenfalls sehr wichtig, dass es einige Bücher darüber gibt und ich hoffe, sie werden von vielen Menschen gelesen.

  • Ich habe das Buch gelesen und ich frage ich immer, warum die Behörden und Lehrer das sehen und nicht einschreiten, unglaublich und es ist nicht der einzige Fall. Man merkt es wenn sich ein Kind verändert und ruhiger wird. Wenn ich sowas sehen würde, würde ich mich einschalten. ich lese viele solcher Tatsachenberichte und bin jedesmal erschüttert.
    :nono

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Inhalt:


    In ihrer Biografie “Ausgeliefert” beschreibt Jane Elliott ihre von Missbrauch und Gewalt gezeichnete Kindheit. Das Martyrium des Mädchens begann mit 4 Jahren, als sie aus dem Kinderheim kommt. Während ihr Bruder Jimmy eine freundliche Ersatzfamilie fand, wartet auf Jane die Hölle. Erniedrigung, Gewalt und Missbrauch sind an der Tagesordnung. Ein Buch, das aufrüttelt, denn heutzutage gibt es zu viele Mädchen wie Jane, die Kindesmissbrauch, Vergewaltigung und häuslicher Gewalt ausgesetzt sind.
    Mit einem Vorwort vom Deutschen Kinderschutzbund und einem Nachwort von TERRE DES FEMMES!



    Autor:


    Jane Elliott, geboren 1933 in Iowa, ist US-amerikanische Lehrerin und Anti-Rassismus-Aktivistin.



    Meinung:


    Als ich das Buch kaufte, war mir schon klar, das dies kein einfaches Buch sein würde. Die Grausamkeiten bis ins Detail waren hart.
    Es ist, für jeden gesunden Geist, unvorstellbar, was in einem so kranken Kopf vorgeht.


    Dieses Buch soll meines Erachtens sensibilisieren, sich mit diesem Thema in seinem Umfeld auseinander zu setzten.
    Denn wie auch dieses Buch zeigt, sind die Opfer auf diese Hilfe angewiesen, da die Angst vorm Täter viel zu groß ist, um selbst Hilfe zu fordern.