Westwärts von Penelope Williamson

  • Kurzbeschreibung
    Neu-England 1879: Trotz ihres noch jungen Lebens kennt Clementine Kennicutt das Gefühl der ruhelosen Sehnsucht.
    Im Boston der besseren Kreise erzogen, kann sie es kaum erwarten, die Fesseln der puritanischen Enge ihrer Familie abzustreifen. Als sie auf den zwar wohlhabenden, aber gesellschaftlich geächteten Gus McQueen trifft, werden ihre Träume wahr. Und als der Rancher mit den lachenden Augen und den großen Zielen sie zur nächtlichen Flucht auffordert, hat sie bereits gepackt.
    Montana 1883: Die große Enttäuschung hat nicht lange auf sich warten lassen. Gus McQueens Ranch ist eine Bruchbude am Ende der Welt, das Leben außerhalb der Zivilisation birgt statt der großen Freiheit und Abenteuer nur große Mühsal - und Clementine erfährt den Zwiespalt des Herzens durch Zach, den Bruder ihres Mannes, tollkühn, gutaussehend und ein dorfbekannter Taugenichts: ihre wirkliche, aber unerfüllbare Liebe. Doch auch an der Grenze der zivilisierten Welt bleibt Clementine ihrer Erziehung treu. Weder das wilde Land noch ihre zwiespältigen Gefühle dürfen ihre Ehe in Gefahr bringen. "Vergiß nie, wie zäh du sein kannst", diese Worte ihrer Tante beflügeln sie eher.
    Sie bricht nun die Tabus der Wildnis von Montana, geht eine Freundschaft mit Erlan, einer jungen 'Braut auf Bestellung' aus China ein, hilft Hannah, der Besitzerin des Saloons (und Bordells) im Ort, und stellt sich schützend vor einen Indianer, der von der Dorfmeute gehängt werden soll. Immer wieder kommt sie Zach in die Quere ...
    Der große Roman über den weiten Westen, die Auseinandersetzung mit einem wilden Land und die Rettung einer großen Liebe durch eine starke Frau.


    Meine Meinung
    Was für ein Buch!!! Ich bin noch ganz außer mir! Herrlich!!! Kurz und knapp: Ein romatischer Western. Er umfaßt ca. 730 Seiten und ich habe sie in 3 Tagen gelesen. Allerspätestens nach 70 Seiten ist er süchtig machend, obwohl ich schon nach 40 Seiten abhängig war! Man lernt das rauhe Montana kennen, spürt die Sehnsucht nach Freiheit in den Adern eines jungen Mädchens, kämpft mit ihr, wenn sie sich als vornehme Bostoner Dame in der rauen Wildnis durchsetzen muß, durchlebt ihre Qualen, aber auch ihr Glück.
    Auch wenn das Buch nicht in der Ich-Form ist, steckt man nach ein paar Seiten mittendrin: Man glaubt das Gras rauschen zu hören, den Wind heulen, die Wagenräder holpern. Aber auch, wie die Chinesen probieren "Amerikaner" zu werden oder welchen Eindruck Indianer hinterlassen, die Saloons mit ihren unrasierten pokernden Cowboys sieht man direkt vor sich. Man atmet den miefigen Gestank ein, den die Whisky trinkenden, seit Tagen ungewaschenen Rohlinge hinterlassen. Dann waren da noch die kurzen Sommer und der viele Schlamm. Ich als Nichtpferdeliebhaber, konnte die muskulösen Mustangs direkt vor mir sehen.
    Es ist ein schöner Schreibstil, flüssig und mit viel Spannung.
    Was soll ich sagen?! Ihr merkt wahrscheinlich schon, wie ich für dieses Buch schwärme!


    Gruß Spreequell70