• Gestern lief im ZDF die Martin Walser Verfilmung Ohne Einander.


    Handlung:
    „Ohne einander“ nach dem gleichnamigen Roman von Martin Walser, erzählt die Geschichte einer Familie am Starnberger See, in der es kein „Miteinander“ mehr gibt, die aber ohne einander auch nicht leben kann. Da ist Ellen, Mutter und vielbeschäftigte Journalistin und ihr Mann Sylvio, ein erfolgreicher Schriftsteller. Sie führen eine moderne, „liberale“ Ehe. Ellen ist seit zwei Jahren mit dem Industriellen Ernest Müller-Ernst liiert. Die Kinder, Sylvie und Alf, haben für das Liebesleben der Eltern wenig Verständnis. Als Ernest eines Tages Ellen zu Hause besuchen will, diese aber in der Redaktion nicht rechtzeitig wegkommt, kommt es zu einer Katastrophe.
    Darsteller: Franziska Walser, Jürgen Prochnow u.v.a


    Meine Meinung:
    Zu dem Roman hatte ich in den 80ziger Jahren keinen Zugang gefunden, aber der Film war gut gedreht mit guten Schauspielern und Atmosphäre.
    Problematisch waren die Dialoge, gestelzt und merkwürdig, wer außerhalb eines Martin Walser Romans spricht so?
    Probleme hatte ich auch mit den gezeigten Redaktionsleben. Das zu rezensierende Buch Bullshit hat einen sprechenden Namen, die ich auch auf diese Abschnitte des Films anwenden würde.
    Besonders die Erlkönig (gleich Reich-Ranicki)-Szenen waren lächerlich. Ich weiß nicht, warum man nach „Tod eines Kritikers“ in diesem Film nicht darauf verzichten konnte.
    Reich-Ranicki ist tatsächlich nicht so Amerikafeindlich, wie im Film dargestellt. Er hat mit „Über Amerikaner. Von Hemingway und Bellow bis Updike und Philip Roth“ ein eher positives Buch über Amerika herausgebracht.


    Trotzdem, es liefen schon schlechtere Filme im Fernsehen und mir gefiel diese Verfilmung besser als z.B. Das Einhorn, eine weitere Walser-Verfilmung.