Dieser Film wurde mir gestern aufs Auge gedrückt - es hieß, den müsse ich Nachteule mir unbedingt im Nachtprogramm von SAT 1 angucken, das sei was für mich... und ich sollte die Kleenex nicht vergessen...
Kurzbeschreibung
(bei amazon geklaut)
Indien vor der Unabhängigkeit. Eine Teppichfabrik bei Kalkutta. Hier beginnt die tragische Liebesgeschichte von Ravi und Masha, die in der Fabrik als Kinderarbeiter schuften. Doch Ravi hat nur ein Ziel vor Augen: Die Fabrik für immer hinter sich zu lassen und ein freies Leben in der Stadt zu führen. Als Ravi jedoch erfährt, dass der Fabrikmanager Masha an einen Mädchenhändler verkaufen will, opfert er seine gesamten Ersparnisse und schenkt ihr die Freiheit. Beim Abschied verspricht Masha, immer bei Vollmond im größten Shiva-Tempel der Stadt auf ihn zu warten... bis er kommt. Jahre später verlässt Ravi als junger Mann die Fabrik und macht sich auf den Weg zum Tempel. Auch Masha, inzwischen eine begehrte Tänzerin, sucht in dieser Vollmondnacht die heilige Stätte auf, in der Hoffnung, Ravi dort endlich anzutreffen. Doch die Liebenden verfehlen einander. Erst Jahre später, als beide bereits mit anderen Partnern verheiratet sind, begegnen sie sich wieder. Zuerst zögern sie noch, doch dann können sie nicht anders und folgen dem Ruf der Herzen. Ihre tragische Liebe beginnt von Neuem...
Meine Meinung
Als dieser Film seinerzeit im Kino lief, habe ich mich nicht hineingetraut, weil ich fürchtete, er sei mir zu heftig.
Er IST heftig - unglaublich traurig und wunder-wunder-schön.
Kaum zu glauben, dass das Drehbuch von einem Deutschen stammt und von ihm auch inszeniert wurde. Der Film wirkt durch und durch indisch, mit leisen Anklängen an Hollywood-Filme der 40er Jahre - und ohne den knallbunten Bollywood-Zuckerguß. Gallenberger erzählt die Geschichte von Ravi und Masha in sparsamen Bildern und langsamen Szenen, die sehr unter die Haut gehen und mit viel Einfühlungsvermögen für die Charaktere. Für mich war der Film eine permanente Gratwanderung, deprimierend einerseits, voller Hoffnung andererseits. Und für meine Begriffe kommt Gallenberger dabei gänzlich ohne Kitsch oder falsches Pathos aus.
Über den Schluß muss ich noch eine Weile meditieren, und auch in der Gesamtheit des Films bleiben ein paar Fragen offen, denen ich noch nachhänge.
Kleenex habe ich einige verbraucht, besonders am Schluss, habe aber jede Minute des Films genossen.