Speziell für meinem Mecklenburg-Vorpommern-Urlaub hatte ich mir eine Anzahl Bücher von ehemaligen DDR-Schriftsteller(inne)n bei der hiesigen Stadtbücherei ausgeliehen, eines davon war „Die Lackfrau“ von Ursula Burkowski.
Der Inhalt auf dem Klappentext klang vielversprechend.
ZitatDie Lackmöbel glänzen, die Platte des Rauchglastisches spiegelt, die ledernen 'Spielzeuge' hängen artig an der Wand - Anett ist bereit, ihr luxuriöses Domina-Studio an ihre Nachfolgerin zu übergeben. Sie ist entschlossen, alles zurückzulassen, was viele Jahre vor dem Fall der Mauer ganz harmlos in der DDR begonnen hatte.
Der Roman fängt damit an, daß Anett, die „Lackfrau“ in ihrem Studio auf ihren Freund Norman wartet, einem Neuseeländer, dem sie in dessen Heimat folgen will, um dort ein neues Leben anzufan gen.
Als ihr Blick wie zufällig im Bücherregal auf ihr Fotoalbum fällt, nimmt die Geschichte ihrer Vergangenheit ihren Lauf. Anhand der einzelnen Fotos blickt Anett zurück auf ihr bewegtes Leben, ihre ersten sexuellen Gehversuche, ihre Karriere als Dessous-Model, die vielen Männer in ihrem Leben.
Zugegeben, die ersten hundert Seiten ungefähr fand ich nicht gerade befriedigend. „Mensch, Wilma, was hast Du Dir denn da für ein Geschwafel ausgeliehen?“ hab ich ein paar Mal gedacht. Die unsaubere Handhabung der Erzählperspektive und der Wechsel zwischen Zeitraffer und Zeitlupentempo nervte mich des öfteren und irgendwie klang das Ganze zu konstruiert und teilweise zu skizzenhaft und unausgearbeitet.
Gut, das Buch wird gegen Mitte zu besser. Vor allem die Szenen in der Psychiatrischen Klinik lesen sich spannend und überzeugend.
Die Sehnsucht nach Freiheit, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht, wird gut rübergebracht.
Fazit: Trotz oben erwähnter Mängel eine nette Urlaubslektüre.