Laurie Graham - Überlebensbuch für Eltern

  • Kurzbeschreibung:
    Elternschaft kann man gar nicht ernst genug nehmen, jede Art von Leichtfertigkeit ist da völlig unangebracht. Aber heutzutage, im Zeitalter der totalen Beratung, muß sich ja niemand alleingelassen fühlen. Nach der Lektüre des siebenundzwanzigsten Ratgebers kann sich allerdings auch eine gewisse Verzweiflung einstellen.
    Derart geknickten Müttern und Vätern sei die Lektüre dieses Überlebensbuches herzlich empfohlen. Man muß ja nicht gleich so rabiat sein wie unsere Freundin Sue Townsend, die schreibt: »Wenn ich Diktator wäre, würde ich den Hebammen in jedem Haus und jedem Krankenhaus befehlen, jeder neuen Mutter und jedem neuen Vater dieses Buch in die Hand zu drücken, und zwar bevor die Nabelschnur durchschnitten ist. Und dann würde ich Sturmtruppen losschicken, die überprüfen müßten, ob die Eltern es auch wirklich lesen.«


    »Ein spritziger, voll beißender Ironie steckender Wortwirbel, der durch alle Stationen des Kinderlebens fegt – von den Windeln bis zu den ersten Pickeln – und dabei ganz gezielt die Lachmuskeln angreift.« Angelika Rahmer in den ›Ruhr-Nachrichten‹


    Meine Meinung:
    Das „Überlebensbuch für Eltern“ ist eine witzig geschriebene Satire auf die Elternschaft, die sich wie eine sehr lange Kolumne in einer Elternzeitschrift liest: Unterhaltsam und kurzweilig, aber sicher ist es kein „Überlebensbuch“ und auch kein nützlicher Ratgeber, denn am Ende kommt bei Laurie Graham keine Form des Zusammenlebens mit Kindern wirklich gut weg. Mit beißendem Sarkasmus zerpflückt sie jede Lebensform der modernen Klein- oder Großfamilie.


    Sehr sympathisch finde ich, dass die Autorin selbst in kurzen Abständen vier Kinder in die Welt gesetzt hat, also weiß, wovon sie redet, und keine Perfektionsansprüche an Haushalt und den „äußeren Schein“ stellt. Wenn es am Wochenende machbar ist, bleibt sie mit einem guten Buch im Bett liegen, während ihre Kinder vor dem Fernseher frühstücken und erste Besuche empfangen.


    Erziehung ist Einstellungssache, und so muss man nicht alle Ansichten der Autorin teilen, aber es steckt viel Wahrheit in dem, was Laurie Graham so überspitzt zu Papier bringt. Nur meistens glaubt man das nicht, bis man es mit dem ersten Kind selbst erlebt hat. Ist das noch nicht der Fall, wird man kaum von der Überzeugung abzubringen sein, dass beim eigenen Kind alles anders sein wird. Deshalb machen Bücher wie diese auch viel mehr Spaß, wenn erste Erfahrungswerte vorhanden sind.

  • Ab damit auf die Wunschliste.
    Scheint ja genau das richtige Buch für mich zu sein. Mittlerweile mag ich diese Erziehungsratgeber nicht mehr so.


    Danke für die Rezi
    lg
    hestia