Ludwig - Historischer Roman

  • Amazon - Beschreibung


    Wohl kaum ein Regent der vergangenen Jahrhunderte hat die Herzen und die Phantasie der Menschen so anhaltend beschäftigt wie der bayerische "Märchenkönig" Ludwig II. Im Unterschied zu zahlreichen Biografien und filmischen Annäherungsversuchen an sein Leben zeigt dieser Roman den Menschen Ludwig, wie er gewesen sein, sein Leben, wie es sich abgespielt haben könnte. Basierend auf überlieferten authentischen Zitaten, eingebettet in historische Tatsachen, schafft die Autorin einen Gegen-entwurf zum Klischee Ludwigs als weltfremdem Exzentriker und regierungsunfähigem Autisten. Es entsteht das plastische Bild eines zunehmend einsamen, unglücklichen, nur bedingt liebesfähigen Mannes, der, auf-grund seelischer Nöte seit frühester Kindheit, schon an weit geringeren Aufgaben als dem Führen eines Königreichs in umwälzenden politischen Zeiten scheitern musste. Daran kann auch Senta nichts ändern, eine junge Frau ohne Stand, die ihm in wechselseitiger Zuneigung verbunden ist. Als Adjutant getarnt, erlebt sie seinen Alltag und seine Launen, steht ihm mit scharfem politischem Verstand zur Seite, muss aber ihren gesellschaftlichen Weg schließlich an der Seite anderer Männer suchen, da Ludwig die Nähe zu ihr nur im Verborgenen zulässt. So erklärt sich auch des Königs distanzloses Schwärmen nicht nur für die Musik Richard Wagners, sondern auch für den Komponisten selbst. In der Verehrung für den genialen Musiker sublimiert Ludwig die Unmöglichkeit, wahre Liebe zu leben. Und übersieht dabei, dass auch sein vermeintlicher Freund Wagner nebst seiner Entourage rücksichtslos seine ganz persönlichen Interessen verfolgt...


    Über den Autor
    Stien van Velden studierte Germanistik und Philosophie, u.a. bei Ernst Bloch. Nebenbei begann sie eine akademische Gesangsausbildung. Den Beruf der Lehrerin gab sie auf. Seit 17 Jahren lebt sie in Paris, erste Erzählungen und Romane entstanden. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.


    Als Historienfreundin musste ich dieses Buch natürlich haben. Und muss sagen, der Schreibstil hat mir gut gefallen. Allerdings mochte ich den Wechsel zwischen Wagner, Senta und Ludwig nicht wirklich, da manchmal der Übergang zu abrupt war und man gar nicht richtig wusste, um wen es nun ging (es stand zwar über dem Kapitel, aber das war auch wieder unterteilt).
    Bestimmt hat Frau van Velden viel recherchiert, aber manchmal schienen mir die Zeiten nicht ganz übereinzustimmen. Auch hat sie in die bekannte Kerbe: Ludwig verstand sich mit seiner Mutter nicht - gehauen. Hierzu gibt es selbst seitens der Historiker keine Einigkeit. Und die Geschichte von Senta, die den König die Liebe lehrt und heiße Nächte mit ihm verbringt, sogar sein Kind zu Welt bringt ist zwar ein zuckersüßes Märchen, das viele zum träumen bringt, aber halt schon utopisch.
    Die Scheu des Königs vor den Menschen, seine Liebe zu Wagner und auch zu einigen Männern ist hingegen sehr gut beschrieben. Allerdings wird Cosima Wagner als nicht sonderlich symphatisch beschrieben.
    Deshalb muss ich mir jetzt ein Buch über sie kaufen.


    bea

    Die Dichter
    Es soll manchen Dichter geben,
    der muß dichten um zu leben.
    Ist das immer so? Mitnichten,
    manche leben um zu dichten.
    Heinz Erhardt

  • Vor mehreren Jahren ist mir Ludwig ständig irgendwo begegnet, in Dokumentationen im TV, in Zeitschriften und Büchern, aber ich habe es irgendwie versäumt, mal eine ordentliche Biographie oder einen Roman über ihn zu lesen :gruebel Nach deiner Rezi lasse ich von diesem hier aber erst mal die Finger *g*


    Kannst du noch den Autorennamen im Thread-Titel nennen? Das wäre super! :wave