'Tintentod' - Seiten 515 - 590

  • Zu Beginn dieses Abschnittes endlich mal wieder was so richtig zum Lachen. Elinor ist doch Gold wert. Absolut köstlich, wie sie mit Fenoglio umspringt. Und dem tut das auch ganz gut.


    Und dann bekommt Mortola endlich, was ihr schon so lange zusteht. Leider gehts viel zu schnell, ein bißchen mehr Leiden dürfte schon sein. Gut, dann wird die Hölle eben um so heißer. :grin :rolleyes


    Das ist übrigens wieder so eine Stelle, wo Form und Inhalt für meine Begriffe nicht zusammenpassen. Es hat mich überhaupt nicht berührt oder sonstwie interessiert, daß Mortola aus der Geschichte verschwindet. Normalerweise habe ich eine Gefühlsregung, wenn ein Hauptcharakter (auch, wenns ein böser ist) umkommt. Aber hier - gar nichts. Keine Freude, keine Erleichterung, keine Dankbarkeit - schlicht und ergreifend nichts.


    Man kann mit vielen Worten also auch schlimme Dinge so weich schreiben, daß sie jegliche emotionale Kraft verlieren. Das ist mir so schon sehr lange nicht mehr begegnet; eigentlich kann ich mich nicht entsinnen, daß mir das überhaupt schon mal passiert ist (dieses Nichtberührtsein meine ich).


    Schließlich sind die Kinder mit Beschützern in den Baumnestern (erinnern an Waldelfen :rolleyes), Feinde nahen. Der Eichelhäher gefangen, Violante wohl auch, Staubfinger - was, tot? Da bin ich mir nicht sicher. Resa vor der Burg mit sehr gefährlichem Vorhaben. Orpheus siegessicher auf der Burg, die Natter hat die Hand nach dem Eichelhäher ausgestreckt.


    Auf in den Kampf ...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • pagina 542:


    Ich weiss nicht, leute, obwohl es jetzt erst so richtig spannend wird, ist bei mir der... impetus raus...


    Ich begreif vor allem eines nicht:


    Fenoglio schreibt wieder,
    Meggie liest
    eine schar kinder, die bei ihnen ist, wird verfolgt...


    Warum beim geier, schreibt sie Fenoglio nicht samt kindern und räuber in Elinors haus zurück? Dann kann der Pfeiffer ruhig in die höhle kommen, und im kalten lagerfeuer stochern... bei Grosstante Elinor gibts jeden abend eine riesen-spaghettata mit 20 verschiedenen sugos und nudeltypen für 52 esser...


    Elinor hat in ihrem keller so viele vorräte; die scheinen, so wie sie beschrieben wurden für jahre zu halten, und laufen, wenn man sie nicht aufisst sowieso nur ab; füttern wir halt einmal eine gruppe kinder für zwei wochen durch, bis Mo den Natternkopf gekillt hat.

    Wenn ich Fenoglio bin, und Meggie dabei habe, geh ich keinen schritt weiter als nötig... irgendwie sind die leute in der trilogie schon in band eins, seite eins nicht ganz hell auf der platte, und und sie werden bis band 3 pagina 542 nicht merklich klüger...


    keinerlei geistige flexibilität, keinerlei rafinesse, ja nichteinmal ein basis-hausverstand tut sich da auf der heldenseite auf...
    die worte die mir zu der serie einfallen:
    ödnis... wüste... dumpf... dröge... urfaaaad und zäh...


    in den ersten bänden war da die ständige angst vor dingen, die ich eher lächerlich finde...
    die 'liebenden' sind rückgradlose schleimfiguren im schatten des partners, deren ganzes dasein sich nicht auf eigene interessen sondern einzig und allein auf den partner konzentriert.


    die einzige etwas interessantere figur mit so etwas wie entwicklung zur selbstständigkeit ist Mo...


    Gute figuren, die eigentlich freude bei ihrer vernichtung aufkommen lassen müssten, wie Mortola sind absterbensmässig gähnlangweilige fußnoten, die gefahr in der die kinder schweben, interessiert mich sowas von wenig, und inzwischen ist auch für mich nicht mehr von interesse ob und wie der natternkopf abkratzt.


    Ich mach jetzt einige tage pause, denn die 'Germanischen Herrscher' vom Herrn Ausbüttel und die 'Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter' von Dirk Meier sind wesentlich interessantere und mich ansprechendere lektüre.
    Bei den lebensgeschichten der in diesen büchern vorkommenden menschen, kann man zumindest mitleben. Hier in der tintenwelt ist es todfad... ich weiss jetzt, warum natternkopf innerlich verschimpelt: das liegt an der mangelnden spannung in seinem buch...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    keinerlei geistige flexibilität, keinerlei rafinesse, ja nichteinmal ein basis-hausverstand tut sich da auf der heldenseite auf...
    die worte die mir zu der serie einfallen:
    ödnis... wüste... dumpf... dröge... urfaaaad und zäh...


    So kann mans natürlich auch ausdrücken. :rolleyes :grin


    Ich hatte auch gewisse äußere Zwänge, das Buch durchzulesen. Als ich am Samstag fertig war, ging mirs nicht unbedigt so gut (wie man im Rezifred nachlesen kann). Dann habe ich halt zur Erholung und Rekreation einen normalen Roman gelesen, und bin heute zum "Elbenzorn" zurückgekehrt. Das gefällt mir doch bedeutend besser.


    Dann wünsche ich erholsame Pause und bin gespannt, ob Du den Tintentod noch bezwingst.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Auf Seite 517 : Fenoglio denkt das er Elinor doch besser einen anderen Namen hätte geben sollen.
    Das verwirrt mich,denn Elinor ist doch von drüben und keine Erfindung von Fenoglio ?(


    Mortola ist nun auch tot, seis drum. Mich berührt der Tod in dem Buch überhaupt nicht,dabei sind soch schon soo viele gestorben.


    Was mir gut gefällt momentan sind die kurzen Kapitel, ich hab das Gefühl ich komm voran

  • Er denkt, er hätte ihr einen anderen Namen gegeben, wenn sie eine seiner Figuren gewesen wäre (was sie aber nicht ist, wessen er sich bewußt ist).
    (Schön verquer formuliert, nicht wahr? Paßt also zum Buch. :grin )


    Zitat

    Schnatterinchen
    Mortola ist nun auch tot, seis drum. Mich berührt der Tod in dem Buch überhaupt nicht,dabei sind soch schon soo viele gestorben.


    Ja, so gings mir auch. Hat mich überhaupt nicht berührt, eigentlich keiner der Tode. Das ist bei mir sehr ungewöhnlich. In Extremfällen brauche ich Tage, um sowas zu "verkraften". :rolleyes (So wirkt das Buch, welches ich am Sonntag zur Erholung und inneren Rekreation von "Tintentod" gelesen habe, jetzt noch in seiner beruhigenden Wirkung nach. :-) )

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Er denkt, er hätte ihr einen anderen Namen gegeben, wenn sie eine seiner Figuren gewesen wäre (was sie aber nicht ist, wessen er sich bewußt ist).
    (Schön verquer formuliert, nicht wahr? Paßt also zum Buch. :grin )


    :licht ah Danke sehr verquer formuliert :-)

  • Hm, seltsam, dass ihr in diesem Abschnitt alle so negativ über das Buch schreibt. Ich werde eher langsam warm mit dem Buch (tja, blöd so am Ende...) und musste mich fast zwingen, nach dem Abschnitt aufzuhören, um hier kurz etwas zu schreiben...
    Die einzige Figur, die mich aufregt, ist Elinor. Ich kann sie nicht leiden und ihr Geschwafel geht mir so auf den Wecker! Soll sie doch einfach ihren Mund halten und Fenoglio (und damit mich) nicht dauernd nerven....
    Ihr habt Recht, der Tod von Mortola hat mich auch nicht berührt, schade. Der "Tod" von Staubfinger dagegen schon eher, ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm weitergeht.

  • An der stelle mit dem umtaufen von Elinor bin ich ausgerastet: ganz einfach deshalb, weil der name perfekt zu der figur passt:
    Fenoglio beweist mit seiner unkenntnis über den namen nur, dass er nur an die Tolkien-blumen denkt, und nicht an die frau im real-life, die ihn als erste berühmt machte, und die völlig zum charakter von Tante Elinor passt:
    Eleonore von Aquitanien


    Ich hab eher mit Elinor gefühlt, weil dem Dichter gehört schon die längste zeit ein tritt in den hintern, aber ich hab den guten dichter schon seit band 2 satt, und ich vergebe es nicht leicht, wenn mich figuren nerven.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Ich hab eher mit Elinor gefühlt, weil dem Dichter gehört schon die längste zeit ein tritt in den hintern, aber ich hab den guten dichter schon seit band 2 satt, und ich vergebe es nicht leicht, wenn mich figuren nerven.


    Ich bin auch auf Elinors Seite! Endlich mal eine die dem alten Sack sagt wo es lang geht! *hehe und es wurmt ihn und freut mich, dass sie ihm auch noch Schreibideen liefert!


    In der Burg geht es hoffentlich nun endlich mal zur Sache! Genauso auch bei den Räubern im Baum...


    Staubfinger mal wieder was ganz Neues...gibt den Löffel ab?!?

    Starr mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur.


    :lesend
    Ich lese zur Zeit
    Erlösung - Jussi Adler-Olsen

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  • Ihr habt ja sowas von Recht!!
    Mir ist es auch bei Mortola und Staubfinger aufgefallen, wie schnell der Tod beschrieben wurde und das wars auch schon. Auch mich hat es null berührt.. merkwürdig, dabei habe ich beim zweiten Band am Ende sogar paar Tränchen um Staubfinger vergossen. Irgendwie fehlt in diesem Band absolut die Nähe zu den Charakteren... ich will zwar unbedingt wissen, wie die Story ausgeht, aber richtig Mitfühlen tu ich nicht.

  • ja... am schluss hab ich ihn nur noch gelesen, weil ich wissen wollte, wie's ausgeht... das buch ist ohne helden und ohne wirklich sympathische charaktere... es plätschert so ruhig vor sich hin, als würde man während dem zeitunglesen im fernsehen einen märchenfilm ansehen...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Wiederaufnahme der Leserunde am 13.9:


    Ich bin doch tatsächlich mal überrascht! Und zwar davon, dass es einen Geheimgang auf die Burg gibt.


    Ich habe das Gefühl, dass die Möglichkeiten, die das Lesen bietet, nicht ausreichend genutzt werden. MagnaMater schrieb im Februar so schoen:

    Zitat


    Ich begreif vor allem eines nicht:


    Fenoglio schreibt wieder,
    Meggie liest
    eine schar kinder, die bei ihnen ist, wird verfolgt...


    Warum beim geier, schreibt sie Fenoglio nicht samt kindern und räuber in Elinors haus zurück? ...


    Und da wäre doch noch viel mehr drin! :bonk



    Resa nutzt Mortolas Beeren - das finde ich leichtsinnig, sie weiß doch gar nicht, was mit ihrem Ungeborenem Kind passiert, wenn sie die Gestalt wechselt. :gruebel


  • Dieses Buch ist überhaupt nicht logisch! :rofl
    Der Geheimgang hat mich unheimlich geärgert!!! So was "blödes"!!!!
    Und Resa nimmt einfach die Beeren - auch nicht nachvollziehbar!
    Aber immerhin stirbt Mortala - auf die hätte ich schon die letzten 2 Bücher verzichten können! :chen

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Den Geheimgang fand ich auch einfach nur dämlich!


    Elinor gefällt mir, endlich mal jemand der Fenoglio ein bisschen dampf unter den Hinter macht.


    Ich könnte mir die beiden sogar als Paar vorstellen... Wobei ich nie das Alter von Elinor einschätzen kann! :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Ich könnte mir die beiden sogar als Paar vorstellen... Wobei ich nie das Alter von Elinor einschätzen kann! :wave


    Könnte altersmäßig einigermaßen schon passen. Vom Typ her...nun ja, Fenoglio könnte Elinors Energie schon gut tun und ihn von weiteren Einfällen abhalten :grin

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Ich könnte mir die beiden sogar als Paar vorstellen... Wobei ich nie das Alter von Elinor einschätzen kann! :wave


    Da geht es mir genauso!
    Sagt man nicht "was sich liebt, das neckt sich"? Ich hoffe nicht, denn das würde mir, zumindest beim jetzigen Stand der Dinge, so gar nicht gefallen. Genauso wenig wie eine Scheinehe zwischen der Listigen (ich nenn sie mal absichtlich so) und dem Häher. Zu guter Letzt bleibt Resa dann ein... was auch immer sie werden wird und Maggie zieht mit Doria durch die Welt. Farid hat Staubfinger wieder, denn der wird sicherlich zurück kehren. (Hat eine der Weißen Frauen nicht zu ihm gesagt, dass er noch öfter kommen und wieder gehen wird??)
    Falls dem tatsächlich so ist, wie ich das schreibe, wär ich ein wenig enttäuscht. Ich hoffe inständig, dass es anders ausgeht! Da bleibt nur abwarten und beten...


    Ich bin gespannt, ob Fenoglio nun die Worte für die Burg schreibt, oder es einfach ohne ihn passiert, denn im Moment kann ich noch nicht abschätzen, wann Fenoglio den Einzug der Natter auf der Burg geschrieben hat und ob es noch Einfluss nimmt/nehmen kann. Wenn wir recht zeitnah zwischen den Orten wechseln, hat Fenoglio definitiv seinen besten Part verpennt. :rolleyes
    Außerdem bin ich gespannt darauf, wie das alles sein kann, was Fenoglio Maggie weis machen will. Er hat Doria eine Geschichte geschrieben, die aber nicht verlegt wurde und in seinem Schreibtisch schlummert?


    Den Geheimgang hätte es tatsächlich nicht geben dürfen! Sowas blödes aber auch.


    Zitat

    Original von Morgaine
    Auch mich hat es null berührt.. merkwürdig, dabei habe ich beim zweiten Band am Ende sogar paar Tränchen um Staubfinger vergossen. Irgendwie fehlt in diesem Band absolut die Nähe zu den Charakteren... ich will zwar unbedingt wissen, wie die Story ausgeht, aber richtig Mitfühlen tu ich nicht.


    Ich kann nicht sagen, dass mich Staubfingers Tod null berührt hat, es war schon komisch, wenn auch nicht so endlos dramatisch wie es nach Ende von Tintenblut war. Auch ich hab ein paar Tränchen verloren... allerdings weiß man bei diesem Tod, dass er nicht endgültig sein wird, deswegen trifft einen das auch nicht mehr. Vielleicht (nein, sogar sehr wahrscheinlich) sind einfach zu viele in der Tintenwelt von den Toten wieder auferstanden? Schade, denn der gewünschte Effekt bleibt irgendwie dadurch aus.
    Mortolas Tod hat mich schon gefreut, das auf jeden Fall. Nur hätt ich ihn mir irgendwie anders vorgestellt und bei Gott nicht so schnell endend. Sie hätte die Geschichte noch richtig ordentlich aufmöbeln können... dazu kommt es aber nicht mehr.


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

  • Zitat

    Original von bleeding
    Vielleicht (nein, sogar sehr wahrscheinlich) sind einfach zu viele in der Tintenwelt von den Toten wieder auferstanden? Schade, denn der gewünschte Effekt bleibt irgendwie dadurch aus.


    Genau, warum soll man sich groß vom Tod einer Figur berühren lassen, wenn sie ihn den meísten Fällen eh zurück kommt. So ging es mir zumindest.